Volume 15, No. 3, Art. 24 – September 2014

Rezension:

Dirk vom Lehn

Michael Dellwing & Robert Prus (2012). Einführung in die interaktionistische Ethnografie. Soziologie im Außendienst. Wiesbaden: Springer VS; 233 Seiten; ISBN-13: 978-3-531-18268-1; Euro 24.95

Zusammenfassung: Mit dieser "Einführung in die interaktionistische Ethnografie" haben DELLWING und PRUS ein Lehrbuch vorgelegt, das StudentInnen und Universitätslehrenden eine Einführung und Anleitung in eine Form der Ethnografie bereitstellt, die aufgrund der Dominanz von phänomenologisch geprägten Ansätzen in der deutschsprachigen Ethnografie eine relativ geringe Bedeutung haben. Das Buch beginnt mit einer kompetenten und verständlichen Erläuterung der analytischen Ausgangspunkte der interaktionistischen Ethnografie, die durch eine Pluralität von Perspektiven und die Notwendigkeit der Aus- und Verhandlung von "Definitionen der Situation" charakterisiert sind. Die Autoren wenden sich dann in den verbleibenden Kapiteln der praktischen Durchführung interaktionistischer Ethnografien zu, wobei ihre Darstellung den Zugang zum Feld, Beobachtungen im Feld und die systematische Herstellung von Feldnotizen genauso einschließt wie das Verschriftlichen der Ethnografien zur Einreichung als Dissertation oder Seminararbeit bzw. als Veröffentlichung in sozialwissenschaftlichen Zeitschriften und Büchern. Das Buch ist EthnografInnen und Studierenden zu empfehlen, die einen fundierten Einblick in die Forschungspraxis der interaktionistischen Ethnografie suchen.

Keywords: (symbolischer) Interaktionismus; Ethnografie; Feldforschung; Methoden; George Herbert MEAD; Herbert BLUMER

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Situation

3. Forschende und Forschungssubjekte

4. Doppelte Intersubjektivität

5. Schlussbetrachtung

Literatur

Zum Autor

Zitation

 

1. Einleitung

In der jüngeren Vergangenheit ist das Interesse an der Ethnografie als Untersuchungsmethode merklich gestiegen. Dies liegt einerseits an einem wachsenden Zweifel an der Vorherrschaft des Interviews als sozialwissenschaftlicher Methode (JEROLMACK & KHAN 2014) und andererseits an einem zunehmenden Interesse von ManagerInnen und ProduktgestalterInnen an Beobachtung als Methode (DENNY & SUNDERLAND 2014; LADNER 2014; PELTO 2013). Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Markt für Einführungs- und Lehrbücher zur Ethnografie blüht (BREIDENSTEIN, HIRSCHAUER, KALTHOFF & NIESWAND 2013; EMERSON, FELTZ & SHAW 2011; MUCHISON 2010). Eines der neuen Lehrbücher, die in diesem Zusammenhang in den vergangenen Jahren erschienen sind, ist die "Einführung in die interaktionistische Ethnografie" von Michael DELLWING und Robert PRUS. [1]

Das Buch beginnt mit einer "Einladung zur Ethnografie". Hier grenzen die Autoren die spezifische Form der Ethnografie, die sie im Titel des Buches als "interaktionistisch" bezeichnen, von anderen Formen sozialwissenschaftlicher Forschung ab und stellen dar, was die Ethnografie als Methode auszeichnet. In ihren Augen geht es der Ethnografie darum, soziale Prozesse zu beobachten und analytisch zu beschreiben. Im Zentrum ethnografischer Forschung stehe nicht das "Warum?", sondern das "Wie?", d.h. die Handlungsprozesse und nicht die Motivation für Handlungen. Die Autoren argumentieren, dass sich EthnografInnen darum bemühten, die "Ordnung von Praktiken" zu rekonstruieren, sodass nachvollziehbar werde, "in welch aufwändiger Detailarbeit etwas (für diese Welten) scheinbar Selbstverständliches geleistet wird" (S.13). [2]

Dieser Einleitung folgen fünf Kapitel, die den Lesenden in den Worten der Autoren "eine Anleitung zu einer klassischen, dramaturgischen, realistischen und immersiven Forschung" bieten (S.13). In diesen Kapiteln beschreiben DELLWING und PRUS die Einstellung der interaktionistischen EthnografInnen und erläutern deren Forschungspraktiken. Während die Gliederung des Buches der Struktur anderer Methodenbände ähnelt, zielen DELLWING und PRUS doch auf mehr ab, als nur eine Anleitung für angehende EthnografInnen zu bieten. Gleich zu Beginn beschreiben sie ihre "interaktionistische" Einstellung zur Ethnografie, bevor sie in Kapitel 1 deren Grundbausteine mit Blick auf die Klassiker dieser Forschungstradition darlegen. Kapitel 2 führt diese Überlegungen weiter, wobei DELLWING und PRUS hier die besondere Position der EthnografInnen ins Auge fassen, die sich durch ihre Forschung dem Problem der "doppelten Intersubjektivität" (S.60) aussetzten: Einerseits seien sie AkademikerInnen, deren Veröffentlichungen von Peers gelesen und bewertet würden, und andererseits – zumindest für eine gewisse Zeit – Teilnehmende in der sozialen Welt der untersuchten Gesellschaftsmitglieder. Nach der klaren Darstellung der Grundpositionen interaktionistischer EthnografInnen folgen drei Kapitel, in denen die Autoren die Forschungspraxis vom intellektuellen und praktischen Zugang zum Feld (Kapitel 3) über die Datenerhebung und -analyse (Kapitel 4) bis hin zur Verschriftlichung der Analyse (Kapitel 5) darstellen. [3]

Der ethnografische Forschungsprozess ist in Lehrbüchern verschiedentlich dargestellt worden, sodass sich eine Zusammenfassung von DELLWING und PRUSs fundierter und sehr klarer Darstellung hier erübrigt. Im Folgenden werde ich daher die Kapitel des Buches nicht nacheinander abarbeiten und kritisch würdigen, sondern mich auf drei Problemstellungen konzentrieren, denen eine wichtige Bedeutung in der von DELLWING und PRUS vorgestellten interaktionistischen Ethnografie zukommt: 1. Situation, 2. Forschende und Forschungssubjekte und 3. doppelte Intersubjektivität. [4]

2. Situation

Vor etwa 50 Jahren kritisierte Erving GOFFMAN (1964) in seinem Beitrag "The Neglected Situation" die Soziologie dafür, dass sie vor lauter Variablenforschung vergessen habe zu analysieren, wie AkteurInnen in Situationen handeln und interagieren. GOFFMAN spricht von sozialer Situation, wenn "sich eine Person den nackten Sinnen aller anderen Personen, die 'anwesend' sind, ausgesetzt sieht und sie gleichzeitig seinen Sinnen aussetzt" (S.135; meine Übersetzung). Dieser Definition gemäß komme eine soziale Situation immer dann zustande, "wenn sich zwei oder mehr Individuen in unmittelbarer Gegenwart voneinander befinden, und sie löst sich auf, wenn die vorletzte Person die Gegenwart des/der Anderen verlässt" (a.a.O.). DELLWING und PRUS stellen in ihrem Buch die interaktionistische Ethnografie als eine Methode vor, die von GOFFMAN angesprochene soziale Situation zu analysieren. [5]

Mit dem Fokus auf die "soziale Situation" und der Festlegung auf eine interaktionistische Haltung kommen soziale Prozesse und deren Organisation in den Blick der EthnografInnen (DELLWING & PRUS, S.29). Situationen werden dabei von DELLWING und PRUS nicht als stabil und durch Normen, Regeln und Konventionen determiniert konzipiert, sondern als dynamisch und durch fortlaufenden Wandel charakterisiert. Die Autoren betonen, dass

"[e]ine Situation muss erst einmal als 'Fall für die Routine' interpretiert werden [muss]; dann muss die Routine interpretiert, auf diesen Fall angepasst werden; dann muss das Ergebnis interpretiert und entschieden werden; ob diese Fixierung so stehen bleibt oder ob weitere Routinen oder Improvisationen erfolgen, um mit der Situation (im doppelten Sinne!) 'fertig zu werden'" (S.45). [6]

In diesem Sinne seien Identität und Sinn sowie die Bedeutung von "Dingen" (Objekte, Personen, Worte etc.) sozialen Prozessen ausgesetzt, in deren Ablauf sie fortlaufend neu konstruiert und konstitutiert würden (S.23). Damit folge die interaktionistische Ethnografie der Kritik BLUMERs an soziologischen Perspektiven, die von einer "aufgefundenen Welt-aus-Dingen" (DELLWING & PRUS, S.21) ausgehe und dazu neige, "lokale Erkenntnisse als Hinweise auf hinter ihnen liegende, aber verborgene Wahrheiten zu sehen" (a.a.O). [7]

Wenn EthnografInnen eine interaktionistische Haltung einnehmen, dann gehen sie, so DELLWING und PRUS, davon aus, dass Teilnehmende in Situationen handlungsfähig bleiben, indem sie sich nicht darauf verlassen, dass alles so abläuft wie immer, sondern bereit und vorbereitet sind, kreativ zu handeln und zu improvisieren, um die Lage zu meistern. An dieser Stelle hätten DELLWING und PRUS vielleicht das Konzept der "Kreativität des Handelns", wie es Hans JOAS (1996) entwickelt hat, aufgreifen können. Sie wenden sich jedoch von der Kreativität ab und konzentrieren sich stattdessen auf die Frage, wie trotz Kontingenz durch Improvisation in der Handlungsausführung soziale Ordnung erreicht wird. Daher ist es nicht überraschend, dass die Autoren das Konzept des looking-glass self von COOLEY (1902) aufgreifen, das im Sinne der interaktionistischen Haltung das gleiche Problem löst, das PARSONS (1951) durch das Konzept der reciprocity of expectations ["Erwartungs-Erwartungen"] zu lösen versuchte. Es erlaube Teilnehmenden, so die Autoren, einander gegenseitig bestimmte Orientierungen zu unterstellen, sodass Handlungen in einem gewissen Grad antizipiert werden könnten.

"Interaktionisten sehen den Menschen nicht als einsames Individuum, das Bedeutungen vorschlägt und mit anderen aushandelt [...], auch nicht als Reproduktionsmaschine sozial gegebener Bedeutungen [...,] sondern als Wesen, das sich selbst als Objekt wahrnehmen kann und seine eigene Position kontinuierlich im Zusammenspiel mit anderen 'minded beings', selbstbezogenen-reflexiven Wesen, in beständiger Anpassung aushandelt" (DELLWING & PRUS, S.31). [8]

Im Zuge von Interaktionsprozessen würden Objekte und ihre Bedeutungen handelnd fixiert (a.a.O.). Da Bedeutungen durch weitere Handlungen immer wieder geändert werden können, sprechen DELLWING und PRUS von einem "Tanz der Bedeutungen" (S.80). [9]

Die Autoren argumentieren also, dass die interaktionistische Ethnografie eine grundsätzlich andere Haltung zum soziologischen Problem der "sozialen Ordnung" einnähme als die traditionelle Soziologie: Während die traditionelle Soziologie mit abstrakten Theorien und Variablen beginne, um soziale Ordnung in der an sich ungeordneten Welt zu suchen, stehe am Anfang der interaktionistischen Ethnografie die Perspektive der AkteurInnen, die in konkreten Situationen handeln. Die interaktionistische EthnografInnen beobachteten also Handlungen in Situationen und seien an den Aus- und Verhandlungen von Sinn und Bedeutung interessiert, durch die AkteurInnen die soziale Welt fortlaufend interpretieren. [10]

In diesem Sinne beschreiben DELLWING und PRUS soziale Ordnung als komplex und dynamisch und als durch Kontingenz und Unsicherheit gekennzeichnet, sodass auch die zuvor angesprochenen Normen, Regeln, Konventionen und Rituale Ordnung nicht vorab definieren könnten. Vielmehr könnten auch sie nicht wie objektive Fixierungen behandelt werden, sondern seien auch den Interpretationen der Teilnehmenden ausgesetzt. Da sich deren Perspektiven voneinander unterschieden, müssten sie zu gemeinsamen oder intersubjektiven Perspektiven über die Bedeutung von Objekten kommen, indem sie ihre jeweilige Definition der Situation miteinander aus- und verhandelten. [11]

Durch die Anerkennung der Pluralität von Perspektiven im Alltag, so die Autoren, bringen sich interaktionistische EthnografInnen gegenüber traditionellen SoziologInnen in eine prekäre Situation, da die soziale Welt an Komplexität gewinne, ohne dass die etablierten Forschungsmethoden und -techniken noch geeignet wären, eine Ordnung in ihr erkennen zu können. Indem die traditionellen Sozialwissenschaften standardisierte Methoden verwendeten, kreierten sie eine wissenschaftliche Perspektive der sozialen Welt, die sich grundlegend von der Multiperspektivität des Alltags unterscheide. DELLWING und PRUS argumentieren, dass die interaktionistische Ethnografie dagegen so konzeptionalisiert sei, dass sie die Multiperspektivität des Alltags nicht nur anerkenne, sondern aktiv in der Durchführung von Forschungsprojekten berücksichtige. [12]

3. Forschende und Forschungssubjekte

Ein weiterer Ausgangspunkt der interaktionistischen Ethnografie ist, so DELLWING und PRUS, dass SozialwissenschaftlerInnen und Menschen im Alltag Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven erfahren. Bei ihrer Darstellung des Perspektivenwechsels der interaktionistischen Ethnografie kritisieren die Autoren zunächst die traditionelle Soziologie, die beispielsweise im Rahmen standardisierter Befragungen von Beginn an festlege, welche Fragen gestellt werden, wer die Fragen stellt und sogar auch, welche Antworten das Forschungssubjekt geben kann. Eine solche Vorgehensweise versuche, die Komplexität und Unsicherheit, die der Alltag involviere, in der Forschung zu eliminieren. [13]

Die interaktionistische Ethnografie dagegen geht, so DELLWING und PRUS, offen und unvorbehalten in Situationen oder in Felder hinein, um, wie sie mit GOFFMAN (1977) sagen, herauszufinden: "Was ist hier eigentlich los?" Inspiriert von den Beobachtungsstudien, die Robert PARK (cf. CHRISTMANN 2007) und seine StudentInnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Chicago durchgeführt hatten, verlege sich die interaktionistische Ethnografie weitestgehend auf "naturalistische" Beobachtungen im Feld. Sie beginne mit zunächst vordergründigen Beobachtungen, sozusagen auf der "Vorderbühne", und strebe dann an, die "Immersion" im Feld immer mehr zu erhöhen, um auch Zugang zu dessen "Hinterbühne" zu bekommen (DELLWING & PRUS, S.56). Dies verlange von EthnografInnen einen vorsichtigen Zugang zum Feld, der so zu gestalten sei, dass sie in zunehmendem Maße das Vertrauen des Feldes gewinnen (S.84, 90). DELLWING und PRUS führen eine Reihe von bekannten Ethnografien als Beispiele an, so z.B. jene von Robert PRUS and Styllianoss IRINI (1988), Patricia ADLER und Peter ADLER (2004) oder jüngst Sudhir VENKATESH (2008). [14]

Die Unterscheidung von Vorder- und Hinterbühne ist, so die Autoren, nur metaphorisch gemeint, da erstens so strikt nicht zwischen Sicht- und Unsichtbarkeit von Prozessen unterschieden werden könne, und zweitens jede Hinterbühne wieder die Vorderbühne für eine weitere Hinterbühne sei. Als Beispiel führen DELLWING und PRUS hier die Ethnografie in einem Restaurant an, deren Bedienungen auf der Vorderbühne mit den Gästen interagierten und deren Hinterbühne die Küche sei; doch in Bezug auf die Beziehungen zu ihren KollegInnen sei die Küche natürlich auch wieder eine Vorderbühne. Die Unterscheidung von Vorder- und Hinterbühne sei jedoch nützlich für EthnografInnen, unter anderem auch, um die Tiefe des Zugangs zum Feld zu konzeptionalisieren. So sei es für eine Ethnografie nicht ausreichend, nur Zugang zum Vorderbühne zu erlangen. Tatsächlich sei es unerlässlich, in nicht offensichtlich beobachtbare Bereiche eines Feldes "einzutauchen", da dort "Prozesse der Vergemeinschaftung" zu beobachten seien (S.58), die den EthnografInnen ansonsten entgingen. Wenn EthnografInnen Zugang zum Feld bekommen haben, müssten sie sich im Feld einerseits so verhalten, als ob sie dazu gehörten und andererseits genügend Abstand bewahren, da sie ja weiterhin sozusagen "hauptberuflich" SoziologInnen bleiben. Dieses Abstandhalten verlange Sensibilität bei der Datenerhebung, wenn, wie DELLWING und PRUS beispielsweise anraten, Feldnotizen so gemacht werden, dass das Aufzeichnen nicht den Handlungsprozess stört (S.147-149). [15]

Die Hauptaktivität von EthnografInnen im Feld sei das Beobachten von Handlungsprozessen, wobei die Beobachtungen dem Prinzip der Offenheit zu folgen hätten (S.159): "Die klarste Anweisung, die man geben kann, ist: Verinnerliche die ethnografische Haltung, halte Ausschau nach offenen Prozessen und nach den Aktivitäten, mit denen die Mitglieder ihre Welt machen, und dann vergleiche und ordne" (S.159). In diesem Sinne gelte es zu vermeiden, mit soziologischen Theorien und Konzepten ins Feld zu gehen und die Beobachtungen dadurch formen zu lassen (S.158). Stattdessen müsse so viel Material wie möglich gesammelt werden, um über die Analyse des Materials zu Konzepten zu kommen, die dann wiederum an soziologische Debatten angeschlossen werden könnten. [16]

Wie von anderen ethnografischen Lehrbüchern bekannt, stellen auch DELLWING und PRUS fest, dass die Beobachtungen in Feldnotizen festzuhalten seien. Sie orientieren sich in ihrer sehr nützlichen Darstellung von "Feldnotizen" (S.163-192) an dem bekannten Buch von EMERSON et al. (2011). Die Feldnotizen seien keineswegs Rohdaten, sondern immer schon interpretiertes Material, das die Basis für die weitere Analyse biete. Diese weitergehende Analyse könne, wie die Autoren zeigen, mithilfe von in der Grounded-Theory-Methodologie verankerten Kodiermethoden vorangetrieben werden. Sie sehen diese jedoch eher als ein Hilfsmittel für ethnografische Neulinge und schlagen einen kreativeren Umgang mit den Beobachtungen vor. [17]

Ziel allen ethnografischen Arbeitens sei es, die Beobachtungen und Analysen so zu präsentieren, dass sie eine kohärente Geschichte ergeben, die als Zeitschriftenartikel, Buch oder Film einem größeren Publikum zugänglich gemacht werde. Mit der Veröffentlichung der Ethnografie werde der Anschluss an die Soziologie hergestellt, von dem sich EthnografInnen während ihrer Teilnahme an den Aktivitäten im Feld zumindest zeitweilig entfernt hätten. Da in der Publikation der Ethnografie jedoch zumindest ein Ziel der ethnografischen Arbeit liege, werde deutlich, dass die Arbeit von EthnografInnen eine "doppelte Intersubjektivität" (S.60) involviere: Einerseits nähmen sie aktiv an den Interaktionsprozessen im Feld teil und stellten dabei natürlich Intersubjektivität mit den anderen Teilnehmenden her, und andererseits ziele ihre Arbeit darauf, Anschluss an soziologische Debatten zu finden, was Intersubjektivität mit der soziologischen Gemeinschaft verlange. [18]

Was dem Buch an dieser Stelle vielleicht fehlt, ist eine Verbindung zu Formen der Ethnografie, die im deutschsprachigen Raum verbreiteter sind wie beispielsweise die lebensweltliche Ethnografie (HONER 1993), die ihren Ausgangspunkt in Alfred SCHÜTZs Sozialphänomenologie hat. Mit SCHÜTZ unterscheidet auch die lebensweltliche Ethnografie zwischen der Perspektive der AkteurInnen und der wissenschaftlichen Perspektive. Während die interaktionistische Ethnografie, so wie sie in dem hier besprochenen Einführungsbuch vorgestellt wird, die "doppelte Intersubjektivität" jedoch als gegeben hinnimmt, versucht die lebensweltliche Ethnografie, sie methodisch aufzuheben, indem sie immer wieder nach der "Adäquanz" von Darstellungen fragt (EBERLE 1984; HONER 1993). [19]

4. Doppelte Intersubjektivität

Intersubjektivität ist für DELLWING und PRUSs interaktionistische Ethnografie von besonderer Bedeutung. Erstens sei diese Form der Ethnografie daran interessiert, wie Teilnehmende an Situationen Intersubjektivität in Interaktion miteinander konstituieren, d.h., wie sie den Sinn und die Bedeutungen, die "Objekte" in der Situation "haben", miteinander aus- und verhandeln. Indem EthnografInnen in das Feld eintauchten, könnten sie die interaktive Konstitution von Intersubjektivität zu erfassen suchen und so die wissenschaftliche Distanz zu den Teilnehmenden aufheben. Dadurch seien sie in der Lage, die Welt genauso zu verstehen und zu interpretieren wie die TeilnehmerInnen. Und zweitens blieben EthnografInnen trotz ihrer (zeitweiligen) Immersion im Feld SozialwissenschaftlerInnen, die nach ihrer Forschung in aller Regel das Feld wieder verlassen und ihre Befunde schriftlich oder in anderer Art und Weise so veröffentlichen, dass ihr Artikel, Buch oder Film an laufende akademische Debatten Anschluss findet. [20]

Aufgrund dieser Verankerung im Feld und in der Wissenschaft sprechen DELLWING und PRUS von "doppelter Intersubjektivität" (S.60), die aufgrund der "doppelten Immersion" in Feld und Wissenschaft notwendig werde (S.64-65). Diese doppelte Immersion in Feld und Wissenschaft führe eine "doppelte Befremdung" mit sich, d.h. eine "Befremdung der Umfelder, die sie untersuchen und zu denen sie zwecks dieser Untersuchung Zugang gewonnen haben" (S.66) und eine "Befremdung der eigenen Wissenschaftskultur, um auf der anderen Seite im Feld Intersubjektivität erlangen zu können" (S.66). Für ethnografische Forschung sei es daher wichtig, dass die Forschenden eine Balance zwischen Eintauchen und Distanz fänden. [21]

Die Befremdung des Alltags verlange eine quasi naive Herangehensweise an Phänomene, die bekannt und unwichtig erschienen; Ronald HITZLER (1991) hat diese Einstellung vor einiger Zeit als "künstliche Dummheit" bezeichnet. Sie sei unabdinglich für die Ethnografie, so DELLWING und PRUS, da sie "Phänomenoffenheit" ermögliche: "Man befremdet seine eigenen Selbstverständlichkeiten und das Feld, und zwar oszillierend. Man befremdet die eigenen Selbstverständlichkeiten, um nicht die eigenen, vorgefassten Ideen von Ordnung ins Feld zu tragen und sich 'überraschen' und 'beeindrucken' zu lassen" (S.68). [22]

Gleichzeitig arbeiteten EthnografInnen nicht theorielos, sondern bedienten sich, wie DELLWING und PRUS mit Blick auf Herbert BLUMER schreiben, "sensibilisierender Konzepte", die ihnen Anhaltspunkte dafür gäben, wie Handlungen und Interaktionen im Feld zu verstehen seien. In gewissem Sinne bildeten diese sensibilisierenden Konzepte die Brücke zwischen dem Feld und der Wissenschaft, indem sie es EthnografInnen erlaubten, die Offenheit dem Feld gegenüber so zu analysieren, dass sie bei Rückkehr in die Wissenschaft anschlussfähige Texte erstellen könnten. Die Autoren argumentieren, an die Darstellung der doppelten Intersubjektivität anschließend, dass diese Übersetzung von Beobachtungen, die im Feld gemacht würden, von den EthnografInnen eine spezifische Definition der Rolle des Wissenschaftlers bzw. der Wissenschaftlerin verlange. Diese Rolle sei so angelegt, dass WissenschaftlerInnen drei Prinzipien folgten: Erstens zeigten sie "moralische Bescheidenheit" (S.86-87), d.h. sie würden kein Interesse an normativen Direktiven der Forschungssubjekte offenbaren. Zweitens würden sie die Offenheit gegenüber dem Feld so benutzen, dass sie nicht schon vorher wüssten, wie die soziale Realität für die Teilnehmenden aussähe. Vielmehr würden die Analysen so durchgeführt, dass untersucht werde, wie die Teilnehmenden der sozialen Realität gegenüber handelten und die Realität durch ihr Handeln fixierten ("Realitätsbescheidenheit", S.87-88). Und drittens würden sie bei der Durchführung ihrer Forschung ins Feld "eintauchen", damit die Forschenden der Situation in gleicher Weise gegenüberstünden wie die TeilnehmerInnen, die dadurch auch nicht zum Objekt der Forschung würden ("Rollenbescheidenheit", S.88-89). [23]

5. Schlussbetrachtung

Die interaktionistische Ethnografie, wie sie in diesem Buch von DELLWING und PRUS vorgestellt wird, ist in der deutschsprachigen Soziologie relativ selten als Forschungsmethode zu finden, abgesehen von den wichtigen Analysen von Hans JOAS (1996) oder auch den 2005 erschienenen Band zur "Pragmatistischen Wissenschafts- und Technikforschung" von Jörg STRÜBING (2005; siehe auch VOM LEHN 2006). Umgekehrt ist die Ethnografie in den USA und Großbritannien vom Pragmatismus und Interaktionismus geprägt, während SCHÜTZs Analysen, die die Ethnografie im deutschsprachigen Raum stark beeinflusst haben, auf die methodologische Entwicklung der Ethnografie dort einen geringeren Einfluss hatte. [24]

DELLWING und PRUS verweisen auf die verschiedenen Stränge der soziologischen Ethnografie im deutschsprachigen Raum und zeigen Anschlussmöglichkeiten der interaktionistischen Ethnografie an die lebensweltliche Ethnografie auf. Dabei versuchen sie jedoch nicht, wie oben verschiedentlich angedeutet, methodische Probleme der interaktionischen Ethnografie (wie das Problem der Adäquanz sozialwissenschaftlicher Beschreibung) zu lösen. Ihre Prozessorientierung ließe sich in meinen Augen auch sehr gut mit jüngeren Entwicklungen in der Ethnomethodologie vereinbaren, die im deutschsprachigen Raum einen ähnlich marginalen Platz einnimmt wie die interaktionistische Ethnografie. Zwar hat GARFINKEL (2006) bekanntermaßen den Pragmatismus und Interaktionismus kritisiert, da sie in seinen Augen kein Interesse an den Details der Organisation von Handlungen und Interaktionen haben, doch gibt es offensichtliche Überschneidungspunkte, auf die ich hier kurz eingehen möchte. [25]

Interaktionistische Ethnografie und Ethnomethodologie haben beide ein Interesse an der interaktiven Herstellung von Intersubjektivität. Auf der Basis von Beobachtungen und Analysen von anderen Materialien untersuchen EthnografInnen, wie Teilnehmende an Situationen Intersubjektivität herstellen und sich auf deren Basis wechselseitig eine bestimmte Haltung zur Situation unterstellen. Die Basis dieser Unterstellung ist der zentrale Kritikpunkt, den GARFINKEL (2006) am Interaktionismus und verwandten Ansätzen anbringt, da sie Intersubjektivität in "die Köpfe" der AkteurInnen verlegten und quasi zu einem Objekt machten, das nur in der Imagination existiere. Aus ethnomethodologischer Sicht ist eine solche Unterstellung von Intersubjektivität nicht notwendig. GARFINKEL argumentiert stattdessen, dass Intersubjektivität in und durch Handlungen fortlaufend wahrnehmbar und erfahrbar gemacht werde (vgl. VOM LEHN 2012). Daher bestehen EthnomethodologInnen auf einer detaillierten Analyse sehr kurzer Sequenzen, in denen für einen Moment die intersubjektive Orientierung zu "Objekten" hergestellt und erfahrbar gemacht wird. KNOBLAUCHs (2005) fokussierte Ethnografie zeigt meines Erachtens einen Weg auf, wie ethnografische Beobachtungen dazu führen können, dass die Analyse Aspekte von Situationen identifiziert, die dann einer detaillierteren Inspektion, wie sie die Ethnomethodologie fordert, unterzogen werden können (z.B. VOM LEHN 2014). [26]

Viele Ethnografien und ethnomethodologische Analysen werden an Arbeitsplätzen und in den Labors von WissenschaftlerInnen durchgeführt. Für den Interaktionismus sind hier neben dem in Deutschland veröffentlichten Buch von STRÜBING (2005) insbesondere die Analysen von Adele CLARKE und Joan FUJIMURA (2014) in den USA zu nennen, die Wissenschaft und Laborarbeit aus interaktionistischer Perspektive untersuchten. Für die Ethnomethodologie hat Mike LYNCH (1993) die wohl bekanntesten Laborstudien durchgeführt, die mit ihrem Interesse an der Produktion wissenschaftlicher Erkenntnisse bis zum heutigen Tage eine bedeutende Rolle in der Wissenschaftssoziologie spielen (z.B. SORMANI 2014). In ihren Analysen der Arbeit von WissenschaftlerInnen beschäftigen sich InteraktionistInnen häufig mit den weiteren sozialen Arenen, in denen Wissenschaft stattfindet, während EthnomethodologInnen beispielsweise an den Momenten interessiert sind, in denen eine wissenschaftliche Entdeckung wahrnehmbar gemacht wird (SORMANI 2011). Natürlich beruht ethnomethodologische Forschung in wissenschaftlichen Labors oder an anderen Arbeitsplätzen (HEATH & LUFF 2000; LUFF, HINDMARSH & HEATH 2000) nicht nur auf Videoaufnahmen, sondern sie involviert immer auch ethnografische Beobachtungen von Prozessen und die Sammlung anderen Materials, das in die Analyse einbezogen wird. Daher ist es nicht überraschend, dass sich EthnomethodologInnen häufig auf Everett HUGHES (1984) und seine interaktionistischen Analysen von Arbeit beziehen, wodurch ein weiterer möglicher Verbindungspunkt zwischen Ethnomethodologie und Interaktionismus hergestellt ist. [27]

Ein weiterer Kritikpunkt GARFINKELs am Interaktionismus ist die Form der Beschreibung, die bei DELLWING und PRUS durch das Konzept der "doppelten Intersubjektivität" charakterisiert wird. GARFINKEL und WIEDER (1992) führen dagegen das Prinzip der unique adequacy ["einzigartigen Adäquanz"] ein, und GARFINKEL (2002) spricht von hybrid studies of work, d.h. Analysen von Arbeit, die in engem Verbund mit den Arbeitenden durchgeführt werden, wodurch die Trennung von Analyse und Praxis aufgehoben werden soll. Im Sinne GARFINKELs (2006) kreieren Beschreibungen, die lediglich für die Veröffentlichung in sozialwissenschaftlichen Zeitschriften geschrieben werden, eine "Realität", die mit der untersuchten Wirklichkeit nichts zu tun und daher für die Teilnehmenden im Alltag keinen Nutzen habe (VOM LEHN 2012). In der Praxis ist diese Form ethnomethodologischer Forschung jedoch nur ein Weg, der von EthnomethodologInnen eingeschlagen wird, und zwar insbesondere solchen, die eng mit TechnologiedesignerInnen kooperieren und von design ethnography sprechen (CRABTREE, ROUNCEFIELD & TOLMIE 2012). Eine Vielzahl von EthnomethodologInnen sucht jedoch wie auch die InteraktionistInnen mit ihren Analysen den Anschluss an akademische, soziologische, (sozio-) linguistische und andere Debatten, veröffentlicht in akademischen Zeitschriften und nimmt so am akademischen Diskurs teil. Mithin ist zumindest für diese EthnomethodologInnen die von DELLWING und PRUS konstatierte doppelte Intersubjektivität auch ein Thema. [28]

DELLWING und PRUS haben einen Band vorgelegt, der sach- und fachkundig und sehr verständlich in die interaktionistische Ethnografie einführt und Anleitungen dafür bietet, kompetent ins Feld einzutauchen, Beobachtungen durchzuführen und zu analysieren sowie veröffentlichbare Analysen niederzuschreiben. Das Buch ist Studierenden der Soziologie und verwandter Fächer zu empfehlen, die Interesse an ethnografischer Forschung und einer Methode haben, die es ihnen erlaubt, bekannte und fremdartige soziale Alltagswelten zu erkunden. Aufgrund seines Fokus auf die interaktionistische Ethnografie ergänzt es in exzellenter Weise vorhandene Lehr- und Methodenbücher, die zu anderen Formen der Ethnografie anleiten. Und nun ab ins Feld! [29]

Literatur

Adler, Patricia & Adler, Peter (2004). Paradise laborers: Hotel work in the global economy. Ithaca, NY: Cornell University Press.

Breidenstein, Georg; Hirschauer, Stefan; Kalthoff, Herbert & Nieswand, Boris (2013). Ethnografie: Die Praxis der Feldforschung. Tübingen: UTB.

Christmann, Gabriela (2007). Robert E. Park. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft.

Clarke, Adele E. & Fujimura, Joan (2014). The right tools for the job: At work in twentieth-century life sciences. Princeton, NJ: Princeton University Press.

Cooley, Charles Horton (1902). Human nature and the social order. New York: Scribner, https://www.brocku.ca/MeadProject/Cooley/Cooley_1902/Cooley_1902f.html [Datum des Zugriffs: 23.9.2014].

Crabtree, Andrew; Rouncefield, Mark & Tolmie, Peter (2012). Doing design ethnography. New York: Springer.

Denny, Rita & Sunderland, Patricia L. (2014). Handbook of anthropology in business. Walnut Creek, CA: Left Coast Press.

Eberle, Thomas S. (1984). Sinnkonstitution in Alltag und Wissenschaft. Der Beitrag der Phänomenologie an die Methodologie der Sozialwissenschaften. Bern: Haupt.

Emerson, Robert; Feltz, Rachel & Shaw, Linda (2011). Writing ethnographic fieldnotes. Chicago, IL: University of Chicago Press.

Garfinkel, Harold (2002). Ethnomethodology's program: Working out Durkheim's aphorism. Oxford: Rowman & Littlefield.

Garfinkel, Harold (2006). Seeing sociologically: The routine grounds of social action. Boulder, CO: Paradigm.

Garfinkel, Harold & Wieder, D. Lawrence (1992). Two incommensurable, asymmetrically alternate technologies of social analysis. In Graham Watson & Robert M. Seiler (Hrsg.), Text in context: Contributions to ethnomethodology (S.175-206). Newbury Park, CA: Sage.

Goffman, Erving (1964). The neglected situation. American Anthropologist, 66(6), 133-136.

Goffman, Erving (1977). Rahmen-Analyse. Ein Versuch über die Organisation von Alltagserfahrung. Frankfurt/M.: Suhrkamp.

Heath, Christian & Luff, Paul (2000). Technology in action. Cambridge: Cambridge University Press.

Hitzler, Ronald (1991). Dummheit als Methode: eine dramatologische Textinterpretation. In Detlef Garz & Klaus Kraimer (Hrsg.), Qualitativ-empirische Sozialforschung: Konzepte, Methoden, Analysen (S.295-318). Opladen: Westdeutscher Verlag.

Honer, Anne (1993). Lebensweltliche Ethnographie. Wiesbaden: DUV.

Hughes, Everett (1984). The sociological eye. New Brunswick: Transaction Books.

Jerolmack, Colin & Khan, Shamus (2014). Talk is cheap: Ethnography and the attitudinal fallacy. Sociological Methods & Research, 43(2), 178-209.

Joas, Hans (1996). Die Kreativität des Handelns. Frankfurt/M.: Suhrkamp.

Knoblauch, Hubert (2005). Focused ethnography. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 6(3), Art. 44, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0503440 [Datum des Zugriffs: 23.9.2014].

Ladner, Sam (2014). Practical ethnography: A guide to doing ethnography in the private sector. Walnut Creek, CA: Left Coast Press.

Luff, Paul; Hindmarsh, Jon & Heath, Christian (2000). Workplace studies. Recovering work practice and informing system design. Cambridge: Cambridge University Press.

Lynch, Michael (1993). Scientific practice and ordinary action. Cambridge: Cambridge University Press.

Murchison, Julian (2010). Ethnography essentials: Designing, conducting, and presenting your research. New York: Jossey-Bass.

Parsons, Talcott (1951). The social system. London: Collier-Macmillan.

Pelto, Pertti J. (2013). Applied ethnography: Guidelines for field research. Walnut Creek, CA: Left Coast Press.

Prus, Robert & Irini, Styllianoss (1988). Hookers, rounders, and desk clerks: the social organization of the hotel community. Sheffield: Sheffield Publishing Company.

Sormani, Philippe (2011). The jubilatory YES! On the instant appraisal of an experimental finding. Ethnographic Studies, 12, 59-77.

Sormani, Philippe (2014). Respecifying lab ethnography directions in ethnomethodology and conversation analysis. New York: Springer.

Strübing, Jörg (2005). Pragmatische Wissenschafts- und Technikforschung. Theorie und Methode. Frankfurt/M.: Campus.

Venkatesh, Sudhir (2008). Off the books: The underground economy of the urban poor. Chicago, IL: Harvard University Press.

vom Lehn, Dirk (2006). Rezension zu: Jörg Strübing (2005). Pragmatistische Wissenschafts- und Technikforschung. Theorie und Methode. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 7(4), Art. 24, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0604249 [Datum des Zugriffs: 14.9.2014].

vom Lehn, Dirk (2012). Harold Garfinkel. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft.

vom Lehn, Dirk (2014). Timing is money: managing sales interaction at street-market stalls. Journal of Marketing Management, early view, http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/0267257X.2014.941378 [Datum des Zugriffs: 14.9.2014].

Zum Autor

Dirk VOM LEHN ist Senior Lecturer in Marketing, Interaction & Technology am King's College London. Seine Forschungsinteressen umfassen ethnografische, ethnomethodologische und videobasierte Untersuchungen sozialer Interaktion in Organisationen wie Museen und auf Straßenmärkten sowie der Arbeit von OptikerInnen. Er ist insbesondere daran interessiert, wie Objekte und Technologien in soziale Interaktionen eingebettet werden. In FQS finden sich von Dirk VOM LEHN weitere Rezensionen u.a. zu Sozialität in Slow Motion. Theoretische und empirische Perspektiven (von Ruth AYASS und Christian MEYER 2012), zu Pragmatistische Wissenschafts- und Technikforschung (von Jörg STRÜBING 2005) und zu "Geradeaus ist einfach immer geradeaus". Eine lebensweltliche Ethnographie blinder Raumorientierung (von Siegfried SAERBERG 2006).

Kontakt:

Dirk vom Lehn

Department of Management
King's College London
Franklin-Wilkins Building
150 Stamford Street
London SE1 9NH
Großbritannien

Tel.: +44 2078484314

E-Mail: dirk.vom_lehn@kcl.ac.uk
URL: http://www.vom-lehn.net/

Twitter: @dirkvl

Zitation

vom Lehn, Dirk (2014). Rezension: Michael Dellwing & Robert Prus (2012). Einführung in die interaktionistische Ethnografie. Soziologie im Außendienst [29 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 15(3), Art. 24, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1403244.

Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research (FQS)

ISSN 1438-5627

Creative Common License

Creative Commons Attribution 4.0 International License