Volume 17, No. 3, Art. 17 – September 2016



Tagungsbericht:

Jasmin I. Wittkowski & Gregor J. Betz

Von schwarz-gelben Fußballgottesdiensten und Technopartys in der Kneipe: "Hybridisierung inszenierter Ereignisse. Zur Diskussion zeitgeistiger Veranstaltungen". Tagung am Institut für Soziologie der Technischen Universität Dortmund, 8. und 9. April 2016, Organisatoren: Gregor J. Betz, Ronald Hitzler und Arne Niederbacher in Zusammenarbeit mit der Sektion Wissenssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)

Zusammenfassung: Neue Ereignisformate der letzten Jahre – seien dies populärkulturelle Events, private Feste und Feiern, politische Ereignisse, wissenschaftliche Konferenzformate etc. – zeichnen sich oftmals aus durch eine gezielte Kombination und Durchmischung von Ereignissen verschiedener kultureller Bereiche. Diesen hybriden Phänomenen widmeten sich die Referierenden im Rahmen der internationalen Tagung "Hybridisierung inszenierter Ereignisse. Zur Diskussion zeitgeistiger Veranstaltungen", ausgerichtet am 8. und 9. April 2016 in Dortmund. Theoretisch-konzeptuelle Überlegungen fanden dabei ebenso Eingang wie Betrachtungen aus historischer und zeitgenössischer Perspektive. Schwerpunkte waren unter anderem die Hybridisierung in Szenen und des virtuellen Raums sowie die Neudeutung traditionaler Rituale und Anlässe. Neben deren Zusammenfassung zeichnen wir in diesem Tagungsbericht den während der Diskussionen geführten Versuch nach, das weite und diverse Feld uneindeutiger, durchmischter Ereignisse einzugrenzen und eine Definition auszuloten.

Keywords: Events; Hybridität; Modernisierung; sozialer Wandel; Ethnografie; Wissenssoziologie

Inhaltsverzeichnis

1. Durchmischte Events – Einführung und wissenschaftliche Verortung

2. Hybridisierung inszenierter Ereignisse – Fallbeispiele und Diskussionen

3. Typisierung, Perspektivität und Zeitlichkeit – Schlussbetrachtung zu hybriden Events

Danksagung

Anmerkungen

Literatur

Zur Autorin und zum Autor

Zitation

 

1. Durchmischte Events – Einführung und wissenschaftliche Verortung

Schnippeldiskos, Kopfhörerpartys, "Star Wars"-Gottesdienste: Die letzten Jahre haben eine Vielzahl neuer Eventformen1) hervorgebracht. Der Wettbewerb um Aufmerksamkeit, unvorhergesehene gesellschaftliche Ereignisse wie Terroranschläge oder der sozio-technologische Wandel erfordern es, dass Organisierende von Events regelmäßig neue Akzente und Anreize setzen. Doch auch historisch betrachtet erfuhren Veranstaltungen, Feste und Feiern regelmäßig Veränderungen, wurden angepasst oder gar gänzlich neu erfunden. Diese neuen Ereignisformate zeichnen sich häufig durch "graduelle Zugehörigkeiten" (KRON 2014a, S.109), "geplante Kombinationen" (FORSCHUNGSKONSORTIUM WJT 2007, S.210), das Changieren "in einem offenen Feld" (BERGER, HOCK & KLIE 2013, S.27) und die "Verbindung bzw. Verschränkung von Elementen" unterschiedlicher Provenienz (PFADENHAUER 2010, S.62) aus. All diesen Anlässen ist gemein, dass sie "aus Verschiedenem zusammengesetzt, zwitterhaft, von zweierlei Herkunft gemischt" (PAUL 2002, S.491) sind und sich damit kategorialen Definitionen verweigern. Jugendkulturelle Events werden durch kommerzielle Interessen überlagert, als Vor-Ort-Erlebnisse inszenierte Ereignisse folgen tatsächlich ästhetischen und formalen Konventionen moderner Medienevents, bei religiösen Festen werden Elemente populärkultureller Events übernommen und zum Straßenprotest wird vordergründig mit dem Versprechen von Außeralltäglichkeit und spektakulären Erlebnissen mobilisiert. [1]

Zwar sind solche Formen des Amalgamierens, Kombinierens, Kopierens und Adaptierens bei geplanten Menschenansammlungen historisch betrachtet nicht neu. Auch stellen solche Phänomene der Hybridität und Hybridisierung keine Randerscheinung zeitgenössischer Phänomene dar, sondern können als normaler Vorgang gesellschaftlichen Wandels konstatiert werden. Dennoch fehlt bisher – neben einigen, wenig systematisierenden Analysen und Beispielen (BETZ 2016; BETZ & HITZLER 2015; FORSCHUNGSKONSORTIUM WJT 2007; HEPP & KRÖNERT 2009, 2010; HITZLER 2011; PFADENHAUER 2010) – eine vergleichende und theoretisierende sozialwissenschaftliche Untersuchung "hybridisierter Ereignisse". Um ebensolche hybriden Events interdisziplinär zu diskutieren, luden Gregor J. BETZ, Ronald HITZLER und Arne NIEDERBACHER in Kooperation mit der Sektion Wissenssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie am 8. und 9. April 2016 im Rahmen der Tagung "Hybridisierung inszenierter Ereignisse. Zur Diskussion zeitgeistiger Veranstaltungen" nach Dortmund. Rund 40 WissenschaftlerInnen verschiedener geisteswissenschaftlicher Disziplinen aus fünf Ländern folgten dem Aufruf an das Institut für Soziologie der Technischen Universität Dortmund. [2]

Die Tagung greift mit dem Hybrid-Konzept Diskussionen insbesondere aus den Kulturwissenschaften auf und bezieht sie auf den soziologischen Event- und Eventisierungsdiskurs (vgl. etwa BETZ, HITZLER & PFADENHAUER 2011; GEBHARDT, HITZLER & PFADENHAUER 2000; HITZLER 2011). Die Erkenntnis darüber, dass unsere Welt zunehmend unübersichtlicher und ambivalenter zu werden scheint, hat eine "blühende[...] Literatur über das 'Hybride'" (REHBERG 2015, S.150) entstehen lassen. Der "Hype um Hybridität" "referiert [...] auf diversen Themenfeldern auf sehr unterschiedliche Formen der Hybridisierung, Vermischung und (Re‑)Kombinierung" (HA 2005, S.12). Etabliert ist der Begriff in den Kulturwissenschaften und insbesondere in den Postcolonial Studies sowie im Diskurs um Interkulturalität (vgl. BHABHA 1994; BHABHA 2012; BOLDT & SOEFFNER 2014; HUTNYK 2005, S.80; STROSS 1999; STRUVE 2013). In der deutschsprachigen Soziologie hat Thomas KRON sich theoretisch am intensivsten mit "sozialer Hybridität" befasst. Er fordert, "graduelle Zugehörigkeiten" (2014a, S.109) bei der Erforschung sozialer Prozesse und Gegebenheiten stärker zu berücksichtigen (vgl. auch KRON 2013, 2014b, 2015; KRON & WINTER 2015). KRON setzt an Bruno LATOURs Verständnis von Hybriden an, mit denen dieser "Mischwesen zwischen Natur und Kultur" (LATOUR 1995 [1991], S.19) meint. Durch die strikte Trennung zwischen kulturell-menschlichen Wesen und natürlich-technischen Dingen entstünde ein Zwischenraum mit Phänomenen, die zwar als eigenständig zu betrachten seien, zugleich aber Merkmale beider Gegenpole aufwiesen (vgl. KRON 2013, S.58f.). KARAFILLIDIS konkretisiert, Phänomene würden dann "zu Hybriden, wenn Beobachter das Vermischte trotz allem noch separat bezeichnen und von ihrer Mischung wiederum unterscheiden können" (2015, S.36). [3]

Einerseits verspricht eine solche "Hybridperspektive" auf inszenierte Ereignisse die Chance, kollektive Anlässe in Relation zu ihren Hintergründen und Bezügen zu betrachten und sie in ihren "Zugehörigkeitsgraden" (KRON & WINTER 2006, S.510) zu verstehen, zu typisieren und zu theoretisieren. Andererseits sollte im Rahmen der Tagung geklärt werden, ob "hybride Events" ein Phänomen für sich darstellen und welche Merkmale und Eigenschaften diesen zugeschrieben werden könnten. Neben zwei theoretisch einführenden Vorträgen stellten WissenschaftlerInnen verschiedener geistes- und gesellschaftswissenschaftlicher Disziplinen in 25 Referaten Fallbeispiele zum Tagungsthema vor. Alle Referierenden einte ihre wissenssoziologisch fundierte, qualitative Vorgehensweise, wobei die zeitgenössischen Fallbeispiele nahezu durchgehend auf ethnografischen Arbeiten fußten. Im Folgenden werden die einzelnen Beiträge zunächst pointiert skizziert. Danach folgen eine Zusammenfassung des von anschließenden Diskussionen inspirierten Versuchs, den Begriff hybrider Events zu definieren sowie ein Ausblick auf Potenziale für die weitere Forschung. [4]

2. Hybridisierung inszenierter Ereignisse – Fallbeispiele und Diskussionen

"Über die Definition von hybriden Events herrscht kein Konsens"2), betonte Gregor BETZ (Dortmund) in seinem Eröffnungsvortrag. Basierend auf Forschungen zu "Protesthybriden" schlug er vor, hybride Ereignisse als solche Veranstaltungsformate zu verstehen, die aus der augenfälligen Kombination mindestens zweier zu einem spezifischen historischen Zeitpunkt gesellschaftlich als verschieden gerahmter Ereignisse entstehen. "Die Hybridität ist hier somit konstitutives Merkmal des Ereignisses. Gerade diese Vermischung wird in der Mobilisierung betont und von den Teilnehmern als zentrales Merkmal für das Außeralltäglichkeitserleben genannt", so BETZ weiter. [5]

"Ein Hybrid ist etwas, das seinem eigenen Gegenteil entspricht", befand Thomas KRON (Aachen). Zuvor rekurrierte er unter anderem auf WEBER, SIMMEL und PARSONS und hob hervor, dass Handlungs- und SystemtheoretikerInnen in Ermangelung eines geeigneten Werkzeugs zur Darstellung von Hybriden einer klar kategorisierenden Dichotomisierungslogik gefolgt seien. Erst in den letzten Jahren sei es in der Soziologie gelungen, das Phänomen der Hybridisierung erkenntnistheoretisch, methodologisch und empirisch einzufangen. [6]

Nicole BURZAN (Dortmund) verdeutlichte ihre begrifflichen und konzeptuellen Überlegungen zu Hybridisierung am Beispiel der Eventisierung im Museum. Eine Vielzahl von Museen, so BURZAN, verfolge mit auf Unterhaltung und Emotionalisierung ausgerichteten Erlebnisversprechen ein Konzept, das eine rein ästhetische Inszenierungslogik längst überschreite. Zusätzlich verwies sie auf die zeitlichen Dynamiken, die bei der Definition von Hybriden essenziell seien. "Hybride erfahren entweder eine Stabilität oder aber erweisen sich als Phänomen von begrenzter Dauer", so BURZAN. [7]

Mit der "Hybridisierung in (Jugend)Szenen" befassten sich drei Referierende. Stefan BRANDT (Rostock) betrachtete die Kneipe als Arena für Technofeiern und widmete sich der Symbiose aus der Sozialform Kneipe und der Technoszene als posttraditioneller Gemeinschaft: "Durch die klare Verortung in der Kneipe erfolgt eine Abkehr von einem konstanten Wandel und Umherschweifen, die essenziell sind für den Techno-Underground", erläuterte BRANDT. Anhand von Interviews mit Besuchenden, Veranstaltenden und Betreibenden von Technoveranstaltungen in der Kneipe "Monis Schlaraffenland"3) rekonstruierte er unterschiedliche Figurationen einer hybriden Retraditionalisierung. Die kreativen Potenziale in der Metal- und Hardcore-Szene betrachtete Peter HINRICHS (Kiel) und verdeutlichte am Beispiel des Schleswig-Holsteiner Heavy-Metal-Festivals "Wacken Open Air" die Entstehung einer Hybridisierung: Dort beobachtete er einen Prozess, der sich zwischen popkulturellem Appeal und kulturindustrieller Massenveranstaltung vollziehe: "Wacken hat sich von einem Underground-Tipp zu einer globalen Marke entwickelt." Eine Anreicherung mit zusätzlichen Angeboten berge bei dem auf ein spezifisches Publikum zugeschnittenen Szenefestival immer auch ein Risiko: "Es spricht ein weiteres Konsumentenspektrum an, aber wenn mehr Externe kommen, verlieren Szenegänger mitunter das Interesse", betonte HINRICHS. Markus TAUSCHEK (Freiburg) konstatierte bei seinen Ausführungen zu dem Wave-Gotik-Treffen in Leipzig Hybridität auch mikroperspektivisch und wählte als Beispiel die performative Praxis des Tanzens. Hybridisierung deutete er als Basis für einen Konflikt, der sich zum Beispiel dann materialisiere, wenn Nicht-TänzerInnen (als VertreterInnen der traditionalisierten Form des Gothic) und TänzerInnen (als AnhängerInnen einer neueren Rezeptionsform) aufeinanderträfen. "Hybrid ist hier die unterschiedliche Art der Aneignung und die mehrfach codierte Bedeutung eines popkulturellen Formats", so TAUSCHEK. [8]

In der Session zu "Kopräsenz und virtueller Raum" fokussierte Francis MÜLLER (Zürich) die eventspezifische Identitätskonstruktion in digitalen Sphären. Dafür analysierte er Partyfotos aus drei Züricher Szeneclubs und zeigte auf, dass unterschiedliche ethnische Besonderheiten in den jeweiligen Darstellungskonventionen der Abgelichteten sichtbar würden. Der Ort der Aushandlung von Zugehörigkeit und Identität erweitere sich somit um die digitale Sphäre, wo das Bildmaterial mit einer exklusiven Gruppe geteilt und ästhetisiert werde und somit zugleich der Stabilisierung der Zugehörigkeit sowie eines spezifischen Identitätskonzeptes diene. Einen Einblick in den Bereich der Popkultur gewährten Paul EISEWICHT, Julia WUSTMANN und Christin SCHEURER (Dortmund). Sie analysierten den "Soundclash", bei dem sich die Deutschrapper Sido und Haftbefehl im Dezember 2015 ein musikalisches Duell in der Essener Grugahalle lieferten. Das Event präsentierte sich als Hybrid aus einer Veranstaltung vor Ort mit ZuschauerInnen in der Halle und einem Medienevent, das Interessierte über einen Livestream im Internet verfolgen konnten. EISEWICHT et al. verdeutlichten die Bedeutung der Perspektive für die Wahrnehmung eines hybriden Phänomens. Die Veranstaltung, vorab wahlweise als "Show", "Konzert" oder "Battle" beworben, begründete verschiedene Erwartungen bei den RezipientInnen. Für Livestream-ZuschauerInnen sei das Werbeversprechen einer abwechslungsreichen, stringenten Show vollends eingelöst worden. Szeneaffine ZuschauerInnen, die das Duell vor Ort verfolgten, hätten die Veranstaltung hingegen als fragmentiert wahrgenommen: Die zahlreichen Showmoderationen seien zwar präzise auf den Livestream abgestimmt, in der Halle aber kaum hörbar gewesen. Janine KLEMMT (Hamburg) erläuterte das Konzept der BarCamps, einer neuen Form der Konferenz mit einer ganz eigenen kommunikativen Architektur: "BarCamps sind jedem zugängig, themenoffen und inhaltsvariabel", so KLEMMT. Charakteristisch für BarCamps sei die dichte Verbindung von einer digitalen mit einer kopräsenten Kommunikationsstruktur: Die Übertragung der hierarchieflachen, partizipatorischen Strukturen aus dem internetbasierten Raum der Online-Communities in einen kopräsenten Raum bilde in dieser Form ein Hybrid auf der Mikroebene. [9]

Bei der Quantified-Self-Bewegung4), die Andreas HEPP (Bremen) in den Fokus rückte, kommt Kopräsenz ebenfalls eine essenzielle Bedeutung zu. HEPP berichtete über deren jährliche Konferenz in Amsterdam, die als europäisches Schlüsselevent gelte. Genutzt werde sie ebenso zum Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse wie zur Berichterstattung und Vorstellung neuer Entwicklungen. Es sei dementsprechend eine hybride Akteurskonstellation, die dort zusammenkomme, so HEPP, von der Organisationselite über WissenschaftlerInnen und EntwicklerInnen bis hin zu NutzerInnen. [10]

Winfried GEBHARDT (Koblenz) konzentrierte sich auf das "Management der Gefühle in hybriden Events". Feste erfüllten seit jeher eine Ventilfunktion, indem sie das Ausleben von Gefühlen legitimieren. "Mit der Eventisierung des Festlichen verändert sich die Exzesskontrolle jedoch", konstatierte er: Das Event stelle Gefühlserlebnisse zwar in den Mittelpunkt, warte aber mit strikten Einschränkungen auf. "Das Fest als Exzess, der alle Regeln bricht, ist in der spätmodernen Festkultur nicht mehr erwünscht", proklamierte GEBHARDT und verortete dies als soziales Problem: Durch Auslagerung dieser Ventilfunktion steige die Gefahr, dass der Druck an unerwarteter Stelle entweiche. Dass sich Hybridität indes nicht nur bei unterhaltsamen Veranstaltungen, sondern durchaus auch bei Gewalt- und Terrorereignissen finden lässt, zeigte Manfred PRISCHING (Graz). Für seine Analyse der "Rituellen Bewältigung schrecklicher Ereignisse" wählte er das Beispiel einer Amokfahrt in der Grazer Innenstadt am 20. Juni des vergangenen Jahres, bei der ein Österreicher bosnischer Herkunft mehrere Menschen tötete und zahlreiche schwer verletzte. Die Behörden seien hier in der Pflicht gewesen, die Tat schnellstmöglich eindeutig zu klassifizieren, eine Dilemmasituation: Wird der Vorfall als Terrorakt gedeutet, folgen andere Maßnahmen als bei einer Deklaration der Tat als Folge einer Psychose. Die Verantwortlichen entschieden sich für Letzteres. PRISCHING erhob Bedenken, nicht nur, weil die trennscharfe Zuordnung nicht immer leicht zu treffen sei. "Die einfache Typisierung wischt die Hybridität der Tat vom Tisch", hob er hervor. [11]

Die Hybridität von religiösen Ereignissen rückte Monika SALZBRUNN (Lausanne) in den Fokus. Bei den Festen südafrikanischer Sufi-Bruderschaften5) in der Region um den Genfer See untersuchte sie unter anderem die Ankündigungsplakate und stellte bereits dort eine Hybridität fest: Diese zierten die Schweizer Flagge ebenso wie Minarette der Moscheen der senegalesischen Stadt Touba und das Konterfei des Bruderschafts-Gründers. [12]

Ruth CONRAD (Tübingen) nutzte das Reformationsjubiläum 20176) für Überlegungen zur Hybridthematik. "Der Akteur Kirche lässt sich als Hybrid lesen, in dem sich unterschiedliche Idealbilder, Sozialformen und Akteure begegnen, die miteinander um die Handlungs- und Deutungslogik konkurrieren", erläuterte sie. Darüber hinaus konkurriere auch die theologische Lesart des Jubiläums mit der notwendigen Äußerlichkeit von dessen Darstellung. Die unterschiedlichen divergierenden Logiken des Hybrids Kirche bedingten somit eine hybride Inszenierung des Jubiläums. [13]

Dass hybride Ereignisse auch eine klare Grenzziehung aufweisen können, hoben Meike HAKEN und Michael WETZELS (Berlin) hervor. Sie analysierten mediatisierte Großveranstaltungen, in denen zwei kulturelle Bereiche aufeinandertreffen, beispielsweise Religion und Kultfilm bei so genannten Star-Wars-Gottesdiensten7). Die WissenschaftlerInnen widmeten sich auch dem ökumenischen Gottesdienst zum Saisonauftakt von Borussia Dortmund. Hybridität äußere sich dort unter anderem in der Umdeutung religiöser Semantiken hinsichtlich des Fußballs. Dennoch habe die hybride Veranstaltung ungeschriebene Grenzen aufgewiesen: "Ein Teilnehmer wurde mit Unmutsäußerungen abgestraft, da er einen Fußballschal wie in einem Stadion hochhielt", veranschaulichte WETZELS. [14]

Die beiden Referierenden der Session "Volkskultur und politische Instrumentalisierung" demonstrierten, dass hybride Phänomene aus historischer Perspektive kein Novum sind. Nikola BAKOVIĆ (Gießen) betrachtete mit dem Staffellauf8) die Eventisierung politischer Feste im sozialistischen Jugoslawien. Zunächst habe das typische kommunistische Massenfest dazu gedient, die politische Macht und den Personenkult um Staatschef Tito zu stärken. Sukzessive sei es dann zu einer depolitisierten Veranstaltung mit kommerziellem und unterhaltungsorientiertem Charakter geworden: "Die Stabübernahmezeremonie glich immer mehr einem hollywoodisierten Medienspektakel." Mit dem Zusammenbruch des jugoslawischen Bundessystems9) sei auch die Basis des Jugendtags entfallen, so BAKOVIĆ: "Depolitisiert und sinnentleert konnte der Jugendtag den Wettkampf mit anderen Massenevents nicht überleben", lautete sein Fazit. Einem Beispiel für Hybridisierung im 19. und 20. Jahrhundert widmete sich Gunther SCHENDEL (Hannover) mit dem jährlichen Hermannsburger Missionsfest10). Die religiöse Großveranstaltung kombiniere verschiedene Elemente und lasse sich als Hybrid charakterisieren. So festige das Fest beispielsweise den Kontakt zur UnterstützerInnenbasis, diene der Propagierung einer antimodernen Frömmigkeit und der Spendenakquise. Die (kirchen-) politischen Entwicklungen während der NS-Zeit hätten eine weitere, vorübergehende Hybridisierung der traditionellen Veranstaltung bewirkt: Das Fest habe eine Funktionsanreicherung erhalten "zum einen als Zeichen einer demonstrativen Selbstbehauptung der Mission, zum anderen als Teil des Kampfes um den öffentlichen Raum und die damit verbundene Frage, ob die mit dem Fest inszenierte Verbindung von Mission und Volk weiterhin gelten sollte", erläuterte SCHENDEL. [15]

Bernd SCHNETTLER und Bernd REBSTEIN (Bayreuth) gingen der Frage nach, was Überlegungen zu Hybridität für zeitgeistige Veranstaltungen leisten können. "Um eine Hybridveranstaltung zu charakterisieren, ist es unerlässlich, deren Werdegang zu reflektieren", lautete REBSTEINs Urteil. Dennoch warnte er davor, die Suche nach den ursprünglicheren Formen nicht zu übertreiben. Für das "Augsburger Festival der Kulturen und Karneval der Welten", dem von ihnen gewählten Fallbeispiel, sei es wenig sinnvoll zu überlegen, ob es sich lediglich um eine hybride Spielart älterer Veranstaltungsformen handele oder es sich an legendären Freiluftkonzerten orientiere. [16]

Werner BINDER (Masaryk, Tschechien) und Nils MEISE (Konstanz) hatten mit dem "Konstanzer Gedenkwochenende für Jan Hus" ein durch multiple Hybridisierung gekennzeichnetes Ereignis ausgewählt. Bei der zweisprachigen Veranstaltung zu dem tschechischen Kirchenreformer Hus sei es zur Überschneidung von Funktionslogiken und Referenzbereichen11) gekommen. Ebenfalls hätten sich die Rollen von ExpertInnen, LaiInnen und Publikum vermischt, so MEISE: "Verschiedene Akteure treten in bestimmten Konstellationen auf." Wissenschaft treffe auf Politik, Religion, Kunst und Popkultur; auch lasse sich das Ereignis nicht eindeutig verorten, da es sowohl lokale, regionale, nationale als auch europäische und globale Bezüge aufweise. [17]

Der Frage, inwiefern positiv konnotierte Emotionen nachhaltige Handlungen fördern können, ging Julia-Lena REINERMANN (Essen) nach. Sie wählte das "Festival N.A.T.U.R."12) in Bochum als Beispiel für ein Hybrid von städtischem Protest und Event, bei dem AkteurInnen aus der Umweltszene, der Politik und aus dem Bereich Kunst aufeinander treffen. Dank einer langfristigen partizipativen Vergemeinschaftung fördere dieses Ereignis eine nachhaltige Entwicklung. "Kunst fungiert dabei als Übersetzungshilfe", verdeutlichte REINERMANN. "Sie vermittelt zwischen den verschiedenen Handlungsmotiven und Hintergründen der Beteiligten." Eine Vermittlungsfunktion attestierte auch Henning MOHR (Berlin) bestimmten Kunstereignissen. "Kunst ist eine hybride Praxisform unserer Gesellschaft", so MOHR. Die Organisation "Urbane Künste Ruhr"13) beispielsweise vereine Projekte, bei denen künstlerische Praktiken nicht auf die Produktion ästhetischer Objekte ausgerichtet seien, sondern auf die Gestaltung des Sozialen. "Künstler sind Grenzgänger zwischen sozialen Welten", fasste MOHR zusammen. "Mit ihren Projekten schaffen sie neue Verknüpfungen zwischen verschiedenen Disziplinen, Denklogiken und Feldern." [18]

Zum Abschluss der Tagung wandte sich Hans-Georg SOEFFNER einem Wahlplakat der polnischen Gewerkschaft Solidarność aus dem Jahr 2009 zu. Dies zierte ein Motiv des Westernfilms "High Noon" von 1952: Schauspieler Gary Cooper in der Rolle eines Marshalls, gekleidet in voller Cowboymontur, dessen für Westernhelden so charakteristischer Colt durch einen Wahlzettel ersetzt wurde. Hier, so SOEFFNER, sei der Held eines Filmklassikers zu Wahlwerbezwecken entfremdet worden – eine Hybridisierung, bei der mit Western und Wahl zwei nicht zusammengehörige Thematiken aufeinandergestoßen seien. "Hybridisierung scheint der Versuch zu sein, einen Moment oder eine Situation des Widerspruchs zu lösen", führte SOEFFNER weiter aus. Dabei gehe es sowohl um die Verortung der widersprüchlichen Einheit als auch um die Überwindung der besagten Widersprüche. Ziel sei somit die Konstruktion einer neuen Wahrnehmung von Gesellschaft. Kollektivsymbolen komme dabei eine wichtige Funktion zu, da sie alltägliche Widersprüche, mit denen jedeR tagtäglich lebe, in einem bestimmten Moment aufhöben. [19]

3. Typisierung, Perspektivität und Zeitlichkeit – Schlussbetrachtung zu hybriden Events

Während intensiver Diskussionen im Anschluss an die Vorträge bemühten sich die Tagungsteilnehmenden, Schnittstellen der unterschiedlichen Fallbeispiele und Betrachtungsweisen herauszuarbeiten. Ziel war dabei, das Feld uneindeutiger, durchmischter Ereignisse in einer Definition hybrider Events theoretisch einzugrenzen. So wurde diskutiert, als Charakteristika hybridisierter Events zu berücksichtigen, dass diese Merkmale von mindestens zwei als getrennt typisierten Ereignissen miteinander kombinieren. Die Durchmischung sei dabei konstitutiver Bestandteil: Etwas Nichtzusammengehöriges werde verbunden, breche mit der gewohnten Ordnung und irritiere die Selbstverständlichkeit der Lebenswelt. Die augenfällige Uneindeutigkeit erzeuge Spannungen innerhalb der Konstruktion des Ereigniskerns, allerdings sei die Irritation akteurspezifisch und hänge ab von Wissen und Funktion, von Situation und Interesse der Beobachtenden. Darüber hinaus könne Hybridität einen Zeitindex aufweisen: Ein zunächst als Irritation wahrgenommenes Phänomen könne sich durch Gewöhnung zu einem integrierten bzw. nichthybriden Phänomen wandeln. [20]

Die perspektivische Komponente der Typisierung eines Ereignisses als ein Hybrid wurde insbesondere unter methodologischen Gesichtspunkten ausführlich diskutiert. Die Tagungsteilnehmenden waren sich am Ende darüber einig, dass Hybridität nur dann sinnvoll benannt und untersucht werden kann, wenn der Standpunkt der Benennenden berücksichtigt wird: Sind es die in ihrer Lebenswelt handelnden Eventteilnehmenden, die das Event stark konstituierenden Eventorganisierenden, die kritisch berichterstattenden PressebeobachterInnen oder die methodologisch-methodisch reflektierenden, theoretisierenden WissenschaftlerInnen? An dieser Stelle zeigten sich Unterschiede zwischen den Vorträgen: Einige widmeten sich den von FeldakteurInnen wahrgenommenen hybriden Phänomenen mittels einer rekonstruierenden Perspektive, andere wählten analytische Ansätze, bei denen Hybridität als Heuristik im Nachhinein durch die Forschenden angewandt wurde. [21]

In den Diskussionen wurde zudem deutlich, dass das Feld hybrider Phänomene noch lange nicht abschließend erforscht wurde. Einerseits scheint eine dezidiert lebensweltanalytisch-wissenssoziologische Perspektive auf hybride Phänomene vielversprechend, um zu analysieren, wie FeldakteurInnen mit Prozessen der Hybridisierung umgehen, ob diese für sie konflikthaft erscheinen und wie dabei aufkommende Aushandlungsprozesse und Spannungsverhältnisse durch neue Typisierungen diskursiv bewältigt werden. Andererseits bedarf der Verlauf neuer Typisierungen einer weitergehenden systematischen Analyse (Trajekt-Perspektive): Wie, unter welchen Voraussetzungen und durch wen werden hybride Phänomene gegen welche Widerstände eingeführt? Welche Reaktionen werden durch hybride Phänomene evoziert (Attraktion durch die Neuartigkeit, Ablehnung des Uneindeutigen etc.)? Wann und unter welchen Bedingungen führen Hybridisierungsprozesse zur Diffusion neuer Typen in die Gesellschaft und wann nicht? [22]

Danksagung

Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft, durch deren Förderung des Projektes "Protest-Hybride. Zur Bedeutung von Spaß und hedonistischen Motiven bei Protestereignissen und daraus resultierenden Spannungsverhältnissen" (Projektleiter: Ronald HITZLER und Arne NIEDERBACHER) die Tagung möglich gemacht wurde. Ebenso wurde die Tagung durch die Sektion Wissenssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie finanziell gefördert.

Anmerkungen

1) Als Events bezeichnen wir inszenierte – also absichtsvoll gestaltete – Ereignisse, welche den daran Teilnehmenden außergewöhnliche, räumlich und/oder zeitlich verdichtete Erlebnisse (oft unter relativ Gleichgesinnten) versprechen. <zurück>

2) Die folgenden Zitate basieren auf Mitschriften und Mitschnitten der Tagungsbeiträge. <zurück>

3) Die Kneipe befinde sich "in einer mittelgroßen Stadt der Neuen Bundesländer", so BRANDT. Er anonymisierte den Namen des Lokals, um die unangemeldeten und als Geburtstagspartys getarnten Feiern zu schützen. <zurück>

4) AnhängerInnen dieser Pioniergemeinschaft haben sich der Datenerhebung der eigenen Körperwerte verschrieben. <zurück>

5) Sufismus meint im allgemeinen die mystische Dimension des Islams, deren Lehre in enger Verbindung zur islamischen Tradition steht und sich im Bestreben äußert, Gott so nahe wie möglich zu kommen. Seit dem 12. Jahrhundert entstanden viele unterschiedliche sufistische Ordensgemeinschaften, deren Mitglieder als "Sufis" bezeichnet werden. <zurück>

6) "Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die (vermeintliche) Veröffentlichung von Luthers 95 Ablassthesen", so CONRAD. Das Jubiläum ermögliche den evangelischen Kirchen, sich mitsamt Selbstkonzepten und religiösen Inhalten der Öffentlichkeit zu präsentieren. <zurück>

7) Die liturgische Rahmung beinhaltet Elemente der Filmreihe, beispielsweise Filmausschnitte oder Melodien. <zurück>

8) Am 25. Mai, dem Geburtstag des ehemaligen jugoslawischen Staatschefs Tito, wurden zwischen 1945 und 1956 Staffelläufe durch das ganze Land initiiert; ab 1957 erfolgte die Umbenennung des Ereignisses in "Jugendtag". <zurück>

9) Gemeint ist die Föderative Volksrepublik Jugoslawien, ehemals bestehend aus den Teilrepubliken Serbien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Mazedonien. <zurück>

10) Ein seit dem 19. Jahrhundert gefeiertes, mehrtägiges Jahresfest der lutherischen Missionsanstalt Hermannsburg (heute das evangelisch-lutherische Missionswerk in Niedersachsen). <zurück>

11) Dazu zählten laut BINDER und MEISE unter anderem die Einbindung des Ereignisses in die städtischen Konzilsfeierlichkeiten, die Überlagerung der Gedenkfeierlichkeiten mit Zielen der touristischen Vermarktung oder die unterschiedlichen Zugänge und, damit einhergehend, die divergierenden Gedenkformen und Interessen zu Hus als tschechischem Nationalheld, als Rektor der Prager Karlsuniversität und als Kirchenreformator. <zurück>

12) Ein seit 2011 jährlich initiiertes interaktives Kunst- und Kulturfestival, das primär Themen aus den Bereichen Ökologie, Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung in den Fokus rückt. <zurück>

13) In Kollaboration mit Kunstschaffenden und Kulturinstitutionen fördert die regionale Kunstorganisation künstlerische Produktionen von der Planung bis zur Umsetzung. <zurück>

Literatur

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Latour, Bruno (1995 [1991]). Wir sind nie modern gewesen: Versuch einer symmetrischen Anthropologie. (Übersetzung G. Rossler). Berlin: Akademie Verlag.

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Pfadenhauer, Michaela (2010). Marketingstrategische "Eventisierung des Glaubens" – Der Katholische Weltjugendtag als innovative Antwort auf religiöse Pluralisierung. In Cornelia Zanger (Hrsg.), Stand und Perspektiven der Eventforschung (S.60-72). Wiesbaden: Gabler.

Rehberg, Karl-Stegbert (2015). Verstehen als Weltauslegung. Wissenssoziologie und soziologische Hermeneutik. In Ronald Hitzler (Hrsg.), Hermeneutik als Lebenspraxis (S.139-156). Weinheim: Beltz.

Stross, Brian (1999). The hybrid metaphor. From biology to culture. Journal of American Folklore, 112(445), 254-267.

Struve, Karen (2013). Zur Aktualität von Homi K. Bhabha. Einleitung in sein Werk. Wiesbaden: Springer VS.

Zur Autorin und zum Autor

Jasmin Isabel WITTKOWSKI ist wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie der TU Dortmund. Im Rahmen des Projektes "Protest-Hybride. Zur Bedeutung von Spaß und hedonistischen Motiven bei Protestereignissen und daraus resultierende Spannungsverhältnisse" forscht sie zu Mediatisierung, (translokaler) Vergemeinschaftung und Protest.

Kontakt:

Jasmin Isabel Wittkowski

TU Dortmund
FK12/ISO
Martin-Schmeißer-Weg 16
D-44221 Dortmund

E-Mail: jasmin.wittkowski@tu-dortmund.de

 

Gregor Jonas BETZ ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie der TU Dortmund. Er setzt das Projekt "Protest-Hybride. Zur Bedeutung von Spaß und hedonistischen Motiven bei Protestereignissen und daraus resultierende Spannungsverhältnisse" um. Seine Forschungsthemen sind unter anderen: Ethnografie, Wissenssoziologie, visuelle Soziologie, Modernisierung, Eventisierung, Organisation von Events, Protestereignisse, Stadt- und Regionalsoziologie.

Kontakt:

Gregor Jonas Betz

TU Dortmund
FK12/ISO
Martin-Schmeißer-Weg 16
D-44221 Dortmund

E-Mail: gregor.betz@tu-dortmund.de

Zitation

Wittkowski, Jasmin I. & Betz, Gregor J. (2016). Tagungsbericht: Von schwarz-gelben Fußballgottesdiensten und Technopartys in der Kneipe: "Hybridisierung inszenierter Ereignisse. Zur Diskussion zeitgeistiger Veranstaltungen" [22 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 17(3), Art. 17,
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1603174.

Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research (FQS)

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