Volume 21, No. 1, Art. 20 – Januar 2020

Konturen kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse

Stefan Bauernschmidt

Zusammenfassung: Dass die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse eine eigenständige Forschungsmethode im Feld qualitativ-inhaltsanalytischer Auswertungsverfahren darstellt, zeigt sich erst an ihrer kultur- und objekttheoretischen und methodologischen Konturierung. Erst durch die Reflexion des theoretisch-methodologischen Bezugsrahmens, in den jegliche wissenschaftliche Methode mehr oder weniger explizit eingebettet ist, wird die Eigenständigkeit des jeweiligen Verfahrens sichtbar. Aus objekttheoretischer Perspektive stellt sich die Frage nach dem Gegenstand der Inhaltsanalyse: Was wird bei der Erforschung von Kommunikation überhaupt untersucht? Neben der Beantwortung dieser Frage ist mit dieser Reflexion auch die Anforderung verbunden, sich der kulturtheoretischen Annahmen zu versichern, mittels derer grundsätzlich festlegt wird, was überhaupt Gegenstand der Forschung sein soll und wie demzufolge empirische Daten zu generieren sind. Im engen Zusammenhang hiermit stehen methodologische Klärungen: Wie ist die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse prinzipiell auszugestalten, um multiple Konnotationen als Gegenstand der Analyse erforschbar zu machen? Unter Rückgriff auf ein spezifisches beobachtungsleitendes Vokabular (semiotischer Kulturbegriff, dialogischer, situativ-interaktiver Kommunikationsbegriff, bedeutungsstiftender Kontextbegriff) werde ich näher eingehen auf die Materialität des Kommunikationsprozesses, den Inhalt der Kommunikation sowie auf methodologische Implikationen für die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse, in der offen, kontextsensitiv und multiperspektivisch vorzugehen ist.

Keywords: kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse; qualitative Inhaltsanalyse; interpretative Forschung; kultur- und objekttheoretischer Bezugsrahmen; interpretative Methodologie; prozessgenerierte Daten; konnotatives Material; multiple Konnotationen

Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Zur Theorie der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse

2.1 Objekttheoretische Überlegungen: zum Prozess der Kommunikation

2.2 Kulturtheoretische Überlegungen: zum Inhalt der Kommunikation

3. Zur Methodologie kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse

3.1 Methodologische Prinzipien der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse

3.2 Bemerkungen zu einigen Arbeitsphasen der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse

4. Zusammenfassung und Ausblick

4.1 Zusammenfassung

4.2 Ausblick: Eigenständigkeit der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse

Danksagung

Anmerkungen

Literatur

Zum Autor

Zitation

 

1. Einführung

"Die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse ist eine Auswertungsmethode, die die diversen hierarchisch geschichteten Bedeutungen eines Textes expliziert und die dominante Bedeutung designiert, um daraus Schlussfolgerungen auf die Funktion/en des Textes im Lebensprozess einer Gesellschaft zu ziehen" (BAUERNSCHMIDT 2014, S.424). In dieser Begriffsbestimmung wird mit der Bezeichnung Inhaltsanalyse an einen, spätestens seit den 1950er Jahren bestehenden Diskurs- und Diskussionszusammenhang angeknüpft, dessen Dreh- und Angelpunkt die Frage nach dem inhaltsanalytischen Forschungsprogramm ist: interpretativ und/oder standardisiert? Insbesondere seit sich Siegfried KRACAUER in seinem Aufsatz "The Challenge of Qualitative Content Analysis" von 1952 kritisch mit Bernard R. BERELSONs (1952) quantitativ orientierter Inhaltsanalyse auseinandergesetzt hat, hält die Debatte um den Forschungsgegenstand und die gegenstandsadäquate Ausgestaltung auch der qualitativen Inhaltsanalyse an (AHUVIA 2001; ALTHEIDE 1987; BAUERNSCHMIDT 2014; CICOUREL 1970 [1964]; DEICHSEL 1981a; FÜHLAU 1978; GEORGE 1959; GLÄSER & LAUDEL 1999, 2010, 2013; GROEBEN & RUSTEMEYER 1994; HSIEH & SHANNON 2005; KUCKARTZ 2018; MAYRING 2015; RITSERT 1972a; RÜHL 1976; RUST 1980a, 1980b, 1981; SCHREIER 2012). Die diesbezügliche objekttheoretische Frage lautet: Was untersuchen Inhaltsanalytiker_innen bei der Erforschung von Kommunikation? [1]

Mit der Attribuierung dieser Spielart qualitativer Inhaltsanalyse als kulturwissenschaftlich ist indes eine noch grundlegendere Überlegung verbunden: Nicht nur wird hierbei die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse gegenüber quantitativ-inhaltsanalytischen Auswertungsverfahren abgesetzt, auch innerhalb des Feldes qualitativer Inhaltsanalyse wird eine interpretative Wendung vollzogen. Komplementär zu sozialwissenschaftlichen Inhaltsanalysen, wie sie von GLÄSER und LAUDEL (1999, 2010, 2013), Udo KUCKARTZ (2018), Philipp MAYRING (2015) oder Margrit SCHREIER (2012) beschrieben werden, bemühen sich kulturwissenschaftliche Inhaltsanalytiker_innen (wesentlich nachdrücklicher als bisher geschehen) um die Analyse konnotativen Materials. Insoweit ist zunächst der Gegenstand inhaltsanalytischer Forschung präziser noch als Kommunikationsinhalt wiederzugeben und die Frage nach dem Forschungsgegenstand zu konkretisieren: Was wird bei der Analyse von Kommunikationsinhalten überhaupt untersucht? Eine hinreichende Beantwortung dieser Frage spielt sich jedoch auf einer paradigmatischen Ebene ab, und die entsprechende zentrale theoretische Frage lautet: Auf welches beobachtungsleitende Vokabular wird zurückgegriffen bzw. welcher Kultur-, welcher Kommunikations- und was für ein Kontextbegriff liegt der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse zugrunde? Zu behandeln sind in diesem Zusammenhang methodologische Implikationen, die aus jenen kulturtheoretischen Setzungen resultieren (KALTHOFF 2008). Fraglich wird demzufolge, wie diese als kulturwissenschaftlich attribuierte inhaltsanalytische Auswertungsmethode prinzipiell methodologisch auszugestalten ist, um bestimmte Kommunikationsinhalte (multiple Konnotationen) gegenstandsadäquat zu erforschen. [2]

Um im Folgenden die theoretisch-methodologischen Konturen der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse deutlich hervortreten zu lassen, erfolgt die Darstellung vergleichend. Als Vergleichs- bzw. Kontrastfolie werden die im deutschsprachigen Raum gängigen Formen sozialwissenschaftlicher Inhaltsanalyse (allen voran die inhaltlich-strukturierende qualitative Inhaltsanalyse als Kern qualitativ-inhaltsanalytischen Arbeitens; SCHREIER 2014) herangezogen. Innerhalb dieses Vergleichsrahmens werden zum einen die konzeptionelle Anbindung an die qualitativ-inhaltsanalytischen Formen erkennbar und zum anderen die Punkte, an denen die hier vorgelegte Spielart grundsätzlich interpretativer ist als die bisher vorliegenden Verfahrensvorschläge für qualitative Inhaltsanalysen. Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der sozial- und der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse werden hierbei in theoretischer (Kommunikation, Kultur, Kontext) und methodologischer (Offenheit, Kontextualität, Multiperspektivität) Hinsicht in den Blick genommen. [3]

Angesichts dieser Überlegungen zu den Aspekten, die für eine spezifisch kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse als konturgebend herangezogen werden – und kontrastiert mit den Spezifika sozialwissenschaftlicher Inhaltsanalysen –, sind die Ausführungen wie folgt aufgebaut: Im Abschnitt – Zur Theorie kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse – wird zunächst der objekttheoretischen Fragestellung nachgegangen, in deren Rahmen ich mich mit dem Prozess der Kommunikation auseinandersetze (Abschnitt 2.1). Eng damit verbunden ist die Einbettung des Verfahrens in die kulturtheoretische Perspektive, mit der die gerichtete Orientierung und Aufmerksamkeit auf den Inhalt der Kommunikation gelenkt wird. Hierbei erweist es sich als notwendig, auf das beobachtungsleitende Vokabular: Kultur, Kommunikation, Kontext einzugehen (Abschnitt 2.2). Im folgenden Abschnitt – Zur Methodologie kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse – finden sich Ausführungen zu den Prinzipien, durch die die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse als Auswertungsmethode geleitet wird (Abschnitt 3.1): Offenheit, Kontextualität, Multiperspektivität. Im Anschluss werden die fünf Arbeitsphasen dargestellt, die die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse ausmachen, und einige neuralgische, sowie m.E. erläuterungsbedürftige Punkte (Beginn und Ende der Auswertung, Einzelfallorientierung, Vergleich und Anschlagstärke) erörtert (Abschnitt 3.2). [4]

2. Zur Theorie der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse

Inhaltsanalytiker_innen analysieren Kommunikation. Unbestritten ist, dass Bezugspunkt der Forscher_innen, die in ihren empirischen Studien auf standardisierte und/oder interpretative inhaltsanalytische Auswertungsverfahren zurückgreifen, typischerweise Kommunikation im engeren Sinn, d.h. menschliche Kommunikation ist. Strittig ist allerdings die Frage nach dem zu erforschenden Inhalt der Kommunikation (repräsentativ dazu BAUERNSCHMIDT 2012a; FÜHLAU 1978). Zwar wird cum grano salis paradigmenübergreifend festgehalten, dass es grundsätzlich Kommunikationsinhalte sind, die den Gegenstand inhaltsanalytischer Forschung bilden. Bereits in der mittlerweile als klassisch zu geltenden Definition beschreibt BERELSON die Inhaltsanalyse als "a research technique for the objective, systematic and quantitative description of the manifest content of communication" (1952, S.18; meine Hervorhebung). Aber auch STAMANN, JANSSEN und SCHREIER – gewiss keine Vertreter_innen des normativen Paradigmas – halten fest, dass "allen qualitativ-inhaltsanalytischen Verfahren die Systematisierung von Kommunikationsinhalten [...] gemein" ist (2016, §9; meine Hervorhebung). [5]

Inwiefern jedoch derartige Kommunikationsinhalte theoretisch zu begreifen sind, ist weder inter- noch intraparadigmatisch einheitlich und sicher zu beantworten.1) Insbesondere wird um den Inhaltsbegriff und die diesen Begriff spezifizierenden Adjektive manifest/latent2) bzw. denotativ/konnotativ gestritten (siehe RITSERT 1972b zur Parallelität dieser Ausdrücke). Da es sich hierbei um einen szientifischen Grundsatzstreit handelt, mit dem das Selbstverständnis wissenschaftlichen Forschens berührt wird, deuten die einen mit dem Wortspiel "discontent analysis" (DEICHSEL 1981b, S.509) eine generelle Unzufriedenheit an, weiter mit dem Inhaltsbegriff zu operieren. Andere Autor_innen gehen sogar soweit und verzichten inzwischen generell auf diesen Begriff: Da "[...] sich die qualitative Inhaltsanalyse nicht nur den Textinhalten [widmet], denn sie geht einerseits auf formale Textbestandteile ein, andererseits auf tiefer liegende Bedeutungsstrukturen [...] wäre der Begriff 'qualitativ orientierte kategoriengeleitete Textanalyse' treffender" (MAYRING 2010, S.604). Jedoch ist mit einer derartigen Verzichtserklärung m.E. nicht wirklich etwas gewonnen, wird doch dadurch die Frage nach dem Gegenstand inhaltsanalytischer Forschung nur vom Inhalt auf den Text verschoben. Fraglich bleibt weiterhin: Was wird mit der Inhaltsanalyse bei der Analyse von Kommunikationsinhalten (bzw. Texten als geronnenen Kommunikationsprozessen) überhaupt erforscht? Was ist unter manifestem Kommunikationsinhalt, was unter latentem Kommunikationsinhalt zu verstehen? Diese Fragen nach dem Was inhaltsanalytischer Forschung beziehen sich nun aber auf nichts Geringeres als auf das grundlegende Verständnis des Forschungsgegenstandes. Daraus ergibt sich, wie einleitend kurz ausgeführt, die Notwendigkeit einer doppelten Klärung:

2.1 Objekttheoretische Überlegungen: zum Prozess der Kommunikation

Kommunikation ist ein Prozess; menschliche Kommunikation ein sozialer Prozess, in dem sozial und historisch situierte, unter situativen Bedingungen sich sinnhaft verhaltende Subjekte symbolisch miteinander interagieren (BECK 2015; BURKART 1998; MERTEN 1977). Angesichts dieser gebräuchlichen Bestimmung des Kommunikationsprozesses zeigt sich, dass es Symbole (bzw. Zeichen) sind, die durch menschliche Kommunikation prozessiert werden (repräsentativ dazu FEARING 1964). [7]

Ganz auf der kulturphilosophischen Denklinie, die von Ernst CASSIRER (1982 [1923-1929], 1983 [1959], 1996 [1944], 2007 [1942], 2011 [1942]) über Susanne K. LANGER (1984 [1951]) bis zu Clifford GEERTZ (1983a [1973], 1983b [1977], 2000a [1966]) und seiner im vorliegenden Zusammenhang favorisierten interpretativen Kulturtheorie reicht, sind Symbole3) in menschliche Tätigkeit verstrickt, und es ist eben "[...] das Tun [..., das] den Mittelpunkt [bildet], von dem für den Menschen die geistige Organisation der Wirklichkeit ihren Ausgang nimmt" (CASSIRER 1982 [1923-1929], S.187; KROHN 2016). Kultur wird in diesem Zusammenhang mit CASSIRER prozessual als Symbolisierungsvorgang verstanden, der sich in einer steten, komplementär zu begreifenden Entäußerung (Externalisierung) und Aneignung (Internalisierung) zwischen dem immer schon aneinander gebundenen Subjekt und Objekt vollzieht. Zu beachten ist, dass es geistige Bedeutungsgehalte sind, die in der Entäußerung kommunikativ objektiviert werden (und nur auf diese Weise objektiviert werden können) und es – erst durch diese Objektivationen als Bedingung der Möglichkeit der Welterkenntnis – nur so machbar wird, die Bedeutungsgehalte in der kommunikativen Aneignung wieder zu subjektivieren (CASSIRER 2007 [1942], S.468). So zeigt etwa Jerome BRUNER (1987 [1983]) im Rahmen des interaktionistischen Konzepts der Genese verbaler Kommunikation, dass die Wortschatzentwicklung stark durch die Interaktionen des Kindes mit seinen Bezugspersonen und seinem Interesse für die unmittelbare Umwelt geprägt ist. In derartigen Interaktionen werden dem Kleinkind in spielerischen Wiederholungen (verbal-)kommunikative Strukturen nahegebracht, etwa beim Benennen von Tieren und Gegenständen in Bilderbüchern: "Was ist das?" – "Zug" – "Ja, das ist ein ZUG" (in Abwandlung entnommen aus LINKE, NUSSBAUMER & PORTMANN 2001, S.333f.). [8]

Das Verbindungsglied zwischen der subjektiven Welt des Individuums und der objektiven Um-, Vor- und Mitwelt sind die Symbole4) bzw. die symbolischen Formen. Mittels dieser Grundbausteine im soeben beschriebenen Kulturprozess werden die Flüchtigkeit und Gestaltlosigkeit der subjektiven Bewusstseinstätigkeiten, die Empfindungs- und Wahrnehmungsinhalte des Individuums zu einem sinnlich fassbaren symbolischen Inhalt gestaltet (CASSIRER 1983 [1959]). Im Symbolisierungsprozess treffen sich Sinn und Sinnlichkeit. Hierbei machen Symbole Gebrauch von sinnlich wahrnehmbarem Material, den sog. "black-marks-on-white" (JANIS 1943, S.430), und verweisen dabei gleichzeitig auf etwas anderes als nur auf sich selbst (konkrete und abstrakte Gegenstände, Sachverhalte, Verhaltensweisen usw.). So steht z.B. die in spielerischer Wiederholung eingeübte Buchstabenfolge Z, U, G für Lokomotive oder Triebwagen mit den zugehörigen (angekoppelten) Wagen (bei der Eisenbahn, Straßenbahn oder Ähnlichem). Auf diese Weise werden Symbole zur empirisch beobachtbaren Seite des menschlichen Kommunikationsprozesses5) (CASSIRER 1983 [1959]; GEERTZ 2000a [1966]). [9]

Weitere Charakteristika dieses von GEERTZ (1983a [1973], 1983b [1977], 2000a [1966]) verwendeten Symbolbegriffs (BAUERNSCHMIDT 2011), mit dem dessen materielle Funktion innerhalb des Kommunikationsprozesses betont wird, sind relative Autonomie, Enkulturation und Intersubjektivität. GEERTZ unterstreicht mit dem Hinweis auf den Eigenwert und die Eigenlogik der Symbole deren relative Autonomie. Derartige Autonomie entfalten Symbole gegenüber den Subjekten, die von ihnen kommunikativen Gebrauch machen. Symbole wirken von außen auf die Individuen. Symbole sind dadurch gekennzeichnet, extrinsische Informationsquellen zu sein. Hierunter versteht GEERTZ "[...] only that – unlike genes, for example – they lie outside the boundaries of the individual organism as such in that intersubjective world of common understandings into which all human individuals are born" (2000a [1966], S.92; meine Hervorhebung). Eng verbunden mit diesen Überlegungen ist folgender Gedankengang: Da der Symbolbegriff bilateral angelegt und die Relation zwischen geistigem Bedeutungsgehalt und konkret sinnlichem Träger willkürlich ist, bedarf es der Enkulturation. Nur so resultiert aus der arbiträren Beziehung der beiden Entitäten des Symbols keine Beliebigkeit der Bedeutung im kommunikativen Gebrauch – und folglich keine absolute Unverständlichkeit. Denn diese Relation wird durch Konventionen intersubjektiv geregelt und durch die Symbolverwendung der Subjekte, die sich innerhalb bestimmter Interpretationsgemeinschaften bewegen, stabilisiert. Aus diesem bilateralen Charakteristikum und der Stabilisierung durch Konventionen ergibt sich folgender Sachverhalt: Symbole müssen im kommunikativen Austausch und vermittels Instruktion durch Dritte vom Grunde her gelernt und wie bereits ausgeführt durch Wiederholung eingeübt werden (BIEHL 1992; BRUNER 1987 [1983]). Nur auf diese Weise ist der menschliche Kommunikationsprozess überhaupt möglich. [10]

In objekttheoretischer Hinsicht ist mit Blick auf die gängigen sozialwissenschaftlichen Inhaltsanalysen festzuhalten, dass es auch hier wie eben beschrieben bilaterale Symbole sind, die als die zentralen Bausteine der Kommunikation fungieren (KUCKARTZ 2018; MAYRING 2015; SCHREIER 2012) und somit als in Kommunikation entstandenes empirisches Material vorliegen. Jedoch ist gleichzeitig mit JANSSEN, STAMANN, KRUG und NEGELE (2017) festzustellen, dass die dazugehörigen Begrifflichkeiten (Kommunikation, Symbol, Bedeutung und Ähnliches mehr) kaum bis gar keine theoretische Entfaltung erfahren haben. Zeitigt dies noch keine Konsequenzen auf objekttheoretischer Ebene6), sind die Setzungen auf kulturtheoretischer Ebene folgenreich, wie ich im nächsten Abschnitt zeigen werde. [11]

2.2 Kulturtheoretische Überlegungen: zum Inhalt der Kommunikation

Wurde mit den vorangegangenen Überlegungen insgesamt auf die materielle Außenseite menschlicher Kommunikationsprozesse verwiesen, ist nun denknotwendig nach der Innenseite der in menschlicher Kommunikation prozessierten Symbole bzw. nach dem Inhalt der Kommunikation zu fragen. [12]

2.2.1 Kommunikativer Inhalt: Bedeutungen

"Content is the coin of the communication exchange. Its nature, functions, and study should be the subject of lively technical and philosophical debate. But they are not" (GERBNER 1964, S.477). An der traditionsreichen positivistischen Formel der black-marks-on-white, mit der stets das Streitthema der Inhaltsanalyse um die spezifische theoretische Fassung des Inhalts7) der Kommunikation aufgerufen wird, zeigt sich zugleich die marginale erkenntnistheoretische bzw. philosophische Aufarbeitung des Begriffs des kommunikativen (Bewusstseins-)Inhalts. [13]

Strittig ist, ob diese black-marks: Z, U, G – in Ermangelung eines wie auch immer gearteten Inhalts (Schluck aus einem gefülltem Glas; Weiterrücken einer Spielfigur; Triebwagen samt Anhängern; Hochgeschwindigkeitszüge als Ausdruck fortgeschrittener Technologie moderner Gesellschaften) – nichts weiter sind als black-spots-on-white, also überhaupt noch Teil der dem Menschen erkennbaren sinnhaften Welt. Unter Berücksichtigung der Symboltheorie CASSIRERs als Antwort auf die Frage nach der Genese von Bedeutung zeigt sich, wie symbolische Formen generiert werden: "Unter einer 'symbolischen Form' soll jede Energie des Geistes verstanden werden, durch welche ein geistiger Bedeutungsgehalt an ein konkretes sinnliches Zeichen geknüpft und diesem innerlich zugeeignet wird" (1983 [1959], S.175; meine Hervorhebung). Auf diese Weise entsteht das kommunikative Vehikel Symbol, und zwar durch die Verknüpfung eines materiellen Trägers mit einem geistigen Bedeutungsgehalt. Erst wenn diese zunächst bedeutungsfreie materielle Außenseite – zwar empirisch beobachtbar wie ein Stein, aber ebenso wenig bedeutungshaltig wie ein Stein (vergleiche das Beispiel bei RITSERT 1972a) – mit Bedeutung verknüpft und somit dem materiellen Repräsentanten innerlich zugeeignet wird (Signifikation), wird auch die Außenseite bedeutungshaltig. Erst hierdurch wächst ihr Symbolcharakter im Sinne von CASSIRER und GEERTZ zu, und erst jetzt kann sie ihre Funktion im Rahmen menschlicher und nur menschlicher Kommunikationsprozesse8) erfüllen (REMMERS 2016); dergestalt, relational begriffen, kann sie als empirisch beobachtbare Seite innerhalb menschlicher Kommunikationsprozesse aufgefasst werden, denn erst jetzt ist überhaupt irgendetwas kommunizierbar. [14]

Neben diesem Prozess der Signifikation findet sich bei GEERTZ (1983b [1977]) ein weiterer Aspekt des Bedeutungsbegriffs, mit dem weniger das Relatum der Bedeutung (Inhalt eines Ausdrucks zu sein) als vielmehr die Relation zwischen Bedeutung und Welt akzentuiert wird: die Designation. Mit Bedeutung in diesem Zusammenhang ist das unauflösliche Miteinander-Verknüpftsein von Idee und Realität gemeint. Aufgrund dieser Konstellation, dass Signifikation (Inhalt als Bedeutung) und Designation (Inhalt als Bezeichnung) Aspekte des Begriffs Inhalt sind, haben wir es mit einer dualistischen Bedeutungstheorie zu tun, deren Grundlage wiederum ein triadisches Symbolmodell ist (NÖTH 2000). In einem solchen spielt neben der semantischen Dimension auch die pragmatische Dimension eine zentrale Rolle (die weiterführenden Überlegungen hierzu finden sich in Abschnitt 2.2.2). [15]

Kontrastierend hierzu ist in den verschiedenen Varianten sozialwissenschaftlicher Inhaltsanalyse ein spezifisches Verständnis von Kommunikation vorherrschend, in dem der Prozess der Kommunikation als Übertragung von Symbolen aufgefasst (MAYRING 2015) oder davon gesprochen wird, dass die in Kommunikation prozessierten Informationen dem (für Forschungszwecke fixierten) Text entnommen werden könnten (GLÄSER & LAUDEL 2010; kritisch zu dieser Eimer-Metapher BUCHER & FRITZ 1989). Wird Kommunikation derartig aufgefasst, führt dies jedoch zu einem anders gelagerten, einem dyadischen Symbolbegriff, der seinerseits wiederum mit einer monistischen Bedeutungstheorie verknüpft ist (NÖTH 2000). Fokussiert wird hier auf die semantische Dimension (SCHREIER 2012). Erst innerhalb dieses theoretischen Bezugsrahmens ist es möglich, überhaupt größere Textmengen anhand eines entweder deduktiv gebildeten oder am empirischen Material selbst induktiv gewonnenen Kategoriensystems analysierbar zu machen – KAPLAN (1943, S.230) sprach in diesem Zusammenhang von "statistical semantics". [16]

Noch ein Wort zur Bedeutung selbst – auch im Hinblick auf das für die Varianten sozialwissenschaftlicher Inhaltsanalyse so zentrale Konzept der Kategorie und den Modus der Kategorienbildung (GLÄSER & LAUDEL 2010; KUCKARTZ 2018; MAYRING 2015; dazu auch JANSSEN et al. 2017; RUIN 2019; SCHREIER 2014): Bedeutung wird zu einem Sammelbegriff für unterschiedlichste (hypothetische) Konstrukte: (normative) Vorstellungen, Ideen, Einstellungen, Weltanschauungen, Überzeugungen oder Urteile, Wissensformen und -bestände – insgesamt also für Konstruktionen erster Ordnung.9) Trotz aller denkbaren Vielfalt, wie mit jener Aufzählung insinuiert wird, sind diese Konstruktionen – und dies ist ihr kleinster gemeinsamer Nenner – ein mit Bedeutung bedachter endlicher Ausschnitt der Welt (Wirklichkeit) (WEBER 1988 [1904]). Aber mehr noch, diese Konstruktionen sind die Kategorien bzw. Denkformen der Akteur_innen, um die sich kulturwissenschaftliche Inhaltsanalytiker_innen in der Auswertung symbolischer Daten als geronnene Denkformen bemühen. Mit jener Aufzählung werden den Forschenden insoweit sensibilisierende Begrifflichkeiten im Sinne BLUMERs (1954), Blankett-Begrifflichkeiten10), an die Hand gegeben, die es mithilfe der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse empirisch zu füllen gilt. Insoweit bilden die Konstrukte bzw. Kategorien, die ausnahmslos induktiv aus dem empirischen Material gewonnen werden, das Herzstück der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse, da sie es sind, die für die Akteur_innen handlungsanleitend sind und mit denen mögliche Welten auf bestimmte Weise Wirklichkeit werden. [17]

GEERTZ (2000a [1966]) spricht in diesem Zusammenhang von Modellen, die Modelle-von-Etwas und zugleich Modelle-für-Etwas sind. Erst aufgrund dieses doppelten Modellcharakters und der Intertransponierbarkeit von Modellen-von-Etwas in Modelle-für-Etwas können Symbole im Sinne des semiotischen Kulturbegriffs von GEERTZ als echte Symbole bezeichnet und auf diese Weise als grundlegende Bausteine menschlicher Kultur ausgezeichnet werden.11) Mit dem von-Aspekt beziehen sich Forschende auf die kognitive Ebene und heben die Manipulierbarkeit von symbolisch repräsentierten Sachverhalten und Handlungen hervor. Mit dem für-Aspekt werden die affektive und die volitive Ebene von Modellen in den Vordergrund gerückt. Hiermit werden die Handlungsorientierung und Manipulation der nicht-symbolischen Systeme durch Handlung akzentuiert. Durch die gegenseitige Übertragbarkeit der beiden Modellaspekte werden die symbolischen Formen als das Kennzeichnende der Gattung Mensch ausgewiesen (CASSIRERs Stichwort: homo symbolicus [1996 [1944], S.71]). Modelle-von-Etwas sind, wie ausgeführt, manipulierbar. Sie können bewusst gestaltet werden mit dem Ziel, handlungsanleitend zu wirken. Dieser Umschlag kann stattfinden, muss es aber nicht. Es wird nicht jede Blaupause eines Hauses auch als Bau eines Hauses weitergeführt. Aber ist erst einmal dieser von-Aspekt in den für-Aspekt intertransponiert bzw. wie GEERTZ (2000a [1966], S.94) formuliert: mit ihm verschmolzen worden, hat eine Ritualisierung zwischen Weltbild (Modell-von-Welt) und Ethos (Modell-für-Handeln) stattgefunden. Beide Aspekte sind von zentraler Bedeutung für den Ablauf des sozialen Diskurses. [18]

2.2.2 Kontextualisierung kommunikativer Inhalte: Bedeutungen und Kontexte

Wichtig in der kulturtheoretischen Konzeption von GEERTZ (1983a [1973]) ist neben Symbol und Bedeutung der Begriff des sozialen Diskurses (BAUERNSCHMIDT 2011). GEERTZ' Ziel ist vornehmlich die Formulierung einer interpretativen Kulturtheorie, in der Symbole gedeutet werden. Doch der soziale Kontext qua sozialer Akteur_innen – also die pragmatische Dimension – scheint zunächst einmal befremdlicherweise ausgespart. Mit dem Begriff des sozialen Diskurses aber wird der Kontext ins Spiel gebracht. Was GEERTZ darunter versteht, wird durch seinen Referenztext "Der Text als Modell" von Paul RICŒUR (1972 [1971]) vor Augen geführt und durch die unterschiedlichen Fallbeispiele, die GEERTZ in seinen Essays verwendet: die Augen zwinkernden Jungen, der Hahnenkampf auf Bali oder der Schafraub in den marokkanischen Bergen.

"Das Hin und Her mit den Schafen – ihr fingierter Diebstahl, ihre Übereignung als Wiedergutmachung, ihre politische Konfiszierung – ist (oder war) im Grunde ein sozialer Diskurs, selbst wenn er [...] in vielen verschiedenen Zungen und ebensosehr mit Taten wie Worten geführt wurde" (1983a [1973], S.26f.; meine Hervorhebung). [19]

Dieser Diskurs wird im Handeln und im Sprechen der Akteur_innen realisiert, und durch diesen Diskurs werden die Vorstellungen der Akteur_innen in ausgehandelten Dokumenten objektiviert. Derartige Dokumente sind prozessgeneriert: Sie "[...] werden nicht durch die Forschenden erzeugt und sind damit von empirisch-generiertem Material wie Interviews oder Beobachtungsprotokollen sowie meta-reflexiver Literatur wie wissenschaftlichen Publikationen zu unterscheiden" (BAUERNSCHMIDT 2014, S.418). Stattdessen werden derartige Dokumente "[...] in der konkreten kulturellen Praxis durch die Lebens-, Arbeits- und Umgangsweisen der Mitglieder von Gesellschaften" hervorgebracht (a.a.O.). Daher sind diese ausgehandelten Dokumente auch nicht als einfache Faktenagglomerationen zu verstehen.

"[Such] documents [...] participate in the process of living, and every word in them vibrates with the intentions in which they originate and simultaneously foreshadows the indefinite effects they may produce. Their content is no longer their content if it is detached from the texture of intimations and implications to which it belongs and taken literally; it exists only with and within this texture" (KRACAUER 1952, S.641f.). [20]

Mit dem Diskursbegriff wird demnach nicht nur auf (verbale und massenmediale) kommunikative Phänomene (Handlungsprodukte) verwiesen, sondern ebenso und ausdrücklich auf extratextuelle Phänomene bzw. die soziale Welt, in der die kommunikativen Handlungen bzw. die Kommunikationsprozesse eingebettet und zu verorten sind. Es werden mit diesem Begriff nicht nur die kontextuellen Elemente des Symbolsystems Kultur wie z.B. spezifische Situationen, Orte, relevante Objekte oder andere Subjekte forschungsprogrammatisch aufgerufen, sondern auch die spezifischen Eigenarten sozialer Diskurse selbst aufgezeigt:

"Erster Grundzug: Der Diskurs wird immer in der Zeit und in einer bestimmten Gegenwart realisiert [...] Zweiter Grundzug: [...] der Diskurs [ist] [...] auf seinen Sprecher zurückbezogen. [...] Dritter Grundzug: [...] der Diskurs [dreht] sich immer um etwas Bestimmtes. Er bezieht sich auf eine Welt, die zu beschreiben, auszudrücken oder zu repräsentieren er beansprucht. [...] Vierter Grundzug: [...] im Diskurs [werden] wirkliche Mitteilungen ausgetauscht. In diesem Sinn hat allein der Diskurs nicht nur Welt, sondern auch einen Anderen, eine andere Person, einen Gesprächspartner, an den er adressiert ist" (RICŒUR 1972 [1971], S.253f.; meine Hervorhebung). [21]

Eng verquickt mit (aber auch versteckt in) dem dritten Grundzug (der soziale Diskurs dreht sich immer um etwas Bestimmtes) ist ein weiterer Aspekt: der Kampf um die dominante Bedeutung und folglich um die Deutungshoheit. So war es beispielsweise in der Weimarer Republik hart umkämpft, welche Bedeutung/en den aus Amerika importierten Automobilen, insbesondere den T-Modellen der Ford Motor Company, zugeschrieben werden sollte/n. Dieser Kampf wurde zwischen verschiedenen Institutionen mit ihren jeweils eigenen Interessen ausgetragen (deutsche vs. amerikanische Automobilindustrie, Automobilverbände und -händler, Konsument_innen usw.), wobei das Automobil bzw. das Ford'sche T-Modell – je nach diskursivem Kontext – als Repräsentation von Freiheit, Wohlstand und Selbstbestimmung galt oder als Repräsentation der Amerikanisierung, die letztendlich in Fremdbestimmtheit und Technikabhängigkeit münde (BAUERNSCHMIDT 2012b). [22]

Mit diesen Grundzügen des sozialen Diskurses und seiner Berücksichtigung bei der Beobachtung des Verlaufs kommunikativer Prozesse wird der von GEERTZ verwendete semiotische Kulturbegriff kontextualisiert – gewonnen wird damit ein beschreib- und rekonstruierbarer Kontext12): Trägerschichten, Situationen, Orte, Referenzobjekte. Dieser Kontext ist ausgezeichnet durch seine soziale und historische Situierung sowie durch Lokalität; und lokalisiert sind nicht nur die Trägerschichten im gesellschaftlichen Raum, sondern auch die Materialität des Diskurses in soziohistorischer Hinsicht. Zu Symbol und Bedeutung treten die sozial und historisch situierten, unter bestimmten Umständen sich sinnhaft verhaltenden Subjekte hinzu. Bedeutung wird demzufolge nicht substantialistisch gedacht, sondern relational aufgefasst und liegt für die Forschenden in Form von Kommunikaten (bedeutungshaltige Zeichenträger) vor, angesiedelt zwischen den Kommunikanten (Kommunikationsproduzent_innen und -rezipient_innen). Dadurch erhält die in der GEERTZ'schen Kulturtheorie angelegte

"[...] strukturalistische Denkfigur [...] einen neuartigen Stellenwert, der sich in mehrfacher Weise als tiefgreifende Transformation des strukturalistischen Modells interpretieren läßt. Der Kern dieser konzeptuellen Transformation ist in der Zurechnung von [... Bedeutungsstrukturen] auf die diskursiven Praktiken selbst [...] zu suchen" (RECKWITZ 2000, S.282f.; meine Hervorhebung). [23]

Diese Bedeutungsstrukturen, so RECKWITZ (S.294) weiter, werden "[...] von körperlich lokalisierbaren Akteuren in ihren alltäglichen Praktiken [...] angewandt". Aus der Berücksichtigung dieses dritten Strukturelements kommunikativer Prozesse resultiert, dass dem Symbol je nach Interpretationsgemeinschaft unterschiedliche Bedeutung zugeeignet werden kann und tatsächlich auch wird (CASSIRER 1996 [1944]; ROLF 2006). Anders gesagt, ein und dasselbe Symbol wird befähigt, zahlreiche Bedeutungen anzunehmen: Symbole sind polysemisch. Wie zu Beginn von Abschnitt 2.2.1 dargelegt, können der Buchstabenverbindung Z, U, G in Abhängigkeit vom jeweiligen lokalen Kontext unterschiedliche Bedeutungen zugewiesen werden: Bei Eltern, die mit ihren kleinen Kindern auf einem Bahnsteig auf die nächste Zugverbindung warten, werden wohl eher die vorbei- oder ein- und ausfahrenden Züge semantisch dominieren, und bei einem Schachturnier wohl eher die Züge (An- und Nachzug, Fianchettierung oder Rochade beispielsweise) der Parteien in der Schachpartie. [24]

Auch hier kann über den Vergleich von sozialwissenschaftlicher mit kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse die unterschiedliche Verwendungsweise der Begrifflichkeit konturiert werden: Kontext wird in den Varianten sozialwissenschaftlicher Inhaltsanalyse eher statisch und objektivistisch als Umgebung (STROHNER 1990) aufgefasst, als ein Aggregat material gegebener Entitäten, das unabhängig und vor der in ihr stattfindenden Interaktion vorhanden ist (AUER 1986). Demgegenüber ist der Kontextbegriff im Rahmen der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse dynamisch und subjektivistisch gefasst: Es wird nicht nur auf den Kontext als Determinante individuellen Verhaltens reagiert, sondern auch Kontext erschaffen:

"Sprecher bilden nicht nur Sätze, um (referentielle) Bedeutungen oder Informationen zu übermitteln, sie stellen ihre Äußerungen zugleich in einen Kontext und ermöglichen so dem Rezipienten Verstehen. Anders gesagt: für die Interaktionsteilnehmer besteht die Aufgabe darin, (sprachliche) Handlungen auszuführen und zugleich interpretierbar zu machen, indem ein Kontext konstruiert wird, in den sie sich einbetten" (S.23). [25]

Die mit einer derartigen Kontextualisierung innerlich verbundene Pragmatisierung des inhaltsanalytischen Forschungsprogramms wirkt sich aber auch auf das Verständnis des Kommunikationsbegriffs aus. Zunächst ist unter der Warte des hier verfolgten kulturtheoretischen Bezugsrahmens hervorzuheben, dass eine so verstandene Kommunikation nicht reduktionistisch und allzu technisch als bloße lineare Übermittlung verbaler, visueller oder sonstiger Symbole zu verstehen ist. Denn Kommunikation impliziert stets ein Gegenüber, ebenfalls aktive Kommunikationspartner_innen. Ist es in der unmittelbaren bzw. zweiseitigen Kommunikation eine faktisch anwesende Person, so wird in mittelbarer, vermeintlich einseitiger Kommunikation eine derartige Anwesenheit fingiert (BAKHTINs "addressivity" [1986 (1979), S.95]; GOFFMANs "imagined recipients" [1981, S.137f.]; ISERs "impliziter Leser" [1984, passim] oder SCHÜTZ und LUCKMANNs "hypothetische Intersubjektivität" [1984 (1975), S.122ff.]). Mit dieser dialogischen Konzeption menschlicher Kommunikationsprozesse wird auf den konstitutiven Charakter der beteiligten Handlungssubjekte hingewiesen, auf deren Wissen (als sozial vermittelter, handlungsleitender Vorrat an Bedeutungen) und auf deren Orientierung an anderen im Gefüge kommunikativer Handlungen. [26]

Diese notwendige, aber noch nicht hinreichende Bedingung für ein adäquates Verständnis von Kommunikation im vorliegenden Zusammenhang ist zu ergänzen um den konstitutiven Aspekt jeglicher Kommunikation: die synallagmatische13), intersubjektive Verschränkung der kommunikativen Handlungen. Kommunikation ist situativ-interaktiv zu verstehen, "[...] als ein Ereignis, das zwischen zwei Lebewesen abläuft" (BURKART 1998, S.30). Eine so verstandene Kommunikation, dies heben KELLER, KNOBLAUCH und REICHERTZ hervor, dient "[...] nicht allein der Übermittlung (von Informationen), sondern vor allem der Vermittlung (sozialer Identität und sozialer Ordnung)" (2013, S.13; meine Hervorhebung). Ein Common-Sense-Verständnis von Menschsein und gesellschaftlichem Sein – von Konstruktionen erster Ordnung – existiert demgemäß nicht unabhängig von Kommunikation, sondern kann nur durch kommunikative Prozesse und insbesondere in der Prozessierung kommunikativer Inhalte konstruiert werden. Es geht mit dieser situativ-interaktiven Konzeption einher, dass Kommunikation nicht auf ein abstraktes Kommunikationssystem (Langue) eingeschränkt werden kann, sondern sich im konkreten Gebrauch, im Prozess (Parole) (SAUSSURE 1967 [1917]) entfaltet und dort empirisch zu beobachten ist, wobei hier situative, para- und nonverbale Faktoren ebenso berücksichtigt werden müssen wie historische und soziale Rahmenbedingungen. Kommunikative Phänomene werden nicht kontextfrei hervorgebracht, sondern immerzu und immer nur innerhalb eines spezifischen Kontextes. Die Idee von der Erforschung des menschlichen Kommunikationsprozesses (Symbolverwendung) – so in Anlehnung an FÜHLAU (1978) – unter Ausklammerung der Kommunikanten (Symbolbenutzer_innen) und unter Ausklammerung weiterer bedeutungsstiftender Kontexte wird damit hinfällig. [27]

2.2.3 Manifest-Latent-Issue: kontextspezifische Bedeutungen (Konnotationen)

Angesichts der vorangegangenen Ausführungen, durch die Kultur, Kommunikation und Kontext spezifiziert worden sind, lässt sich der Manifest-Latent-Issue wie folgt skizzieren: Die stabilsten bzw. allgemeinsten Signifikationen sind Denotationen bzw. manifeste Bedeutungen bzw. der lexikalische – d.h. allgemeine, kontextfreie und gruppenunspezifische – Gebrauch von Symbolen. Diese lexikalischen Bedeutungen sind in Thesauri fixiert und in der Regel deckungsgleich mit dem Bedeutungskern eines Ausdrucks. Die derart verstandene bedeutungshaltige Buchstabenfolge A, U, T, O (black-marks-on-white) steht in diesem Sinne normalerweise für die Vorstellung eines sich durch einen Verbrennungsmotor selbständig auf Land fortbewegenden, vierrädrigen Objektes. Oder aber ein einfacher Zeitungsbericht über ein bestimmtes Ereignis wie z.B. ein Zugunglück – so das Beispiel eines typischen Gebrauchstextes von BERELSON (1952) – steht normalerweise, d.h. für mediokre Sprecher_innen bzw. Hörer_innen einer fingierten Interpretationsgemeinschaft, für die Vorstellung eines Zuges in Verbindung mit einem Unfall (Entgleisung, Zusammenstoß oder Ähnliches; siehe auch KUCKARTZ 2019). [28]

Innerhalb des hier präferierten kulturtheoretischen Bezugsrahmens möchte ich mit dem Begriff der Latenz (GROEBEN & RUSTEMEYER 1994; RITSERT 1972a; SCHREIER 2012) jedoch auf diesen Umstand hinweisen, dass es grundsätzlich in der Kommunikationssituation zunächst einmal aufgrund der Vielseitigkeit und Wandelbarkeit menschlicher Symbole (CASSIRER 1996 [1944]) empirisch offen bleiben muss, ob die Empfänger_innen unter dem kommunizierten Inhalt tatsächlich dasselbe verstehen wie die Sender_innen, da zu klären wäre, ob sie denselben Bedeutungshorizont und dieselben Relevanzsysteme teilen. Denn, so SCHREIER (2012, S.176), "[...] latent meaning is obscure and likely to be different for different readers". Aufgrund dieser Offenheit der Signifikation stellt sich die Frage nach der konkreten kontextspezifischen Bedeutung, die innerhalb eines kontextualisierten Kommunikationsprozesses realisiert wird. "Textbestandteile können auf die Absichten des Senders verweisen ('manifest′) oder als unbeabsichtigte Folgen seiner Textproduktion erscheinen (′latent′). Parallel dazu müßten die beabsichtigten Wirkungen der Texte auf die Empfänger (′manifest′) von den unbeabsichtigten oder ungeplanten Nebenfolgen (′latent′) abgehoben werden" (RITSERT 1972a, S.43). Die unbeabsichtigten Folgen sowohl aufseiten der Sender_innen als auch aufseiten der Empfänger_innen machen deutlich, dass in unterschiedlichen Kontexten Symbole spezifisch anders angeeignet und dadurch anders gedeutet bzw. ausgelegt werden können. Der Bedeutungskern eines Ausdrucks, einer Phrase, eines Themas usw. wird häufig überlagert durch sprecher_innen- bzw. hörer_innenspezifische Konnotationen, also kontextspezifische Bedeutungen. Das können individuell gebundene oder aber auch – und hierauf kommt es mir insbesondere an – sozial gebundene sekundäre Bedeutungsaspekte (gesellschaftliche Konnotationen) sein. So kann die Buchstabenfolge A, U, T, O für die Vorstellung von Freiheit, Status oder Macht stehen oder aber z.B. ein Zeitungsbericht über ein Zugunglück auf das Versagen eines Verkehrsministeriums verweisen. Diese eher instabilen, differenzierten Verhältnisse konnotativer Inhalte können bewusst modelliert werden und unterliegen damit auch häufiger Veränderungen als Denotationen. Konnotative Bedeutungen (BIRK 2012; GARZA-CUARÓN 1991) sind derartige sekundäre, jedoch – dies ist an dieser Stelle hervorzuheben – im Vergleich zu lexikalischen Bedeutungen gleichwertige Aspekte eines Ausdrucks (BIRK 2012): Sie werden – figürlich gesehen – auf die bereits vorhandene Denotation aufgeschichtet und überlagern diese innerhalb einer bestimmten Kommunikation. Mit der Phrase Multiplizität der Konnotationen (FÜHLAU 1978; KRACAUER 1952; KUCKARTZ 2018; RITSERT 1972a; SCHREIER 2012) soll vor Augen geführt werden, dass in modernen Gesellschaften eine Vielfalt unterschiedlichster Gruppierungen zu identifizieren ist und sich die konnotativen Aspekte multiplizieren können. So bezieht sich der eigentlich sachliche Zeitungsbericht über das Zugunglück für die eine gesellschaftliche Gruppe auf den Unfall eines Zuges, für die andere Gruppe jedoch auf das akute Unvermögen staatlicher Behörden im Hinblick auf diskutable infrastrukturelle Aspekte, und für eine dritte Gruppe auf Schicksal. [29]

Es zeigt sich an diesen Beispielen (Auto, Zugunglück), dass die Beziehung zwischen Inhalt und Ausdruck durch die Symbolverwender_innen generell stabilisiert, aber gleichzeitig auch durch unterscheidbare Interpretationsgemeinschaften differenziert wird. Nicht über das Ereignis oder den Gegenstand wird also gestritten, sondern vorrangig über deren Interpretation und die Konsequenzen aus der einen oder anderen Auslegung. Dies ist möglich, da durch das bilateral strukturierte Symbol eine konventionelle Beziehung zwischen materieller Repräsentation und Inhalt gestiftet wird. Es gibt keinen natürlich-gegebenen Zusammenhang zwischen diesen beiden Entitäten. Dieser Zusammenhang von Kultur, Kommunikation und Kollektiv, mit dem forschungsstrategisch bei den empirisch vorliegenden kulturellen Artefakten (bzw. den "acted documents" (GEERTZ 2000b [1973], S.10) angesetzt wird, kann damit in folgende Formel gefasst werden: "Die Prozessierung von Symbolen [...] in [menschlicher] Kommunikation wird ermöglicht durch die konventionelle Beziehung zwischen Symbol und Bedeutung, stabilisiert durch ein Kollektiv (denotative Bedeutung der Symbole) und differenziert durch die im Kollektiv unterscheidbaren Subgruppen (konnotative Bedeutung der Symbole)" (BAUERNSCHMIDT 2011, S.60). [30]

3. Zur Methodologie kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse

Die gestuften Ziele bei der Anwendung kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse als Auswertungsmethode bestehen in der Explikation der diversen hierarchisch geschichteten Bedeutungen eines Textes, daran anschließend in der Determination der dominanten Bedeutung und schließlich in der Inferenz auf die Funktion/en des Textes im Lebensprozess einer Gesellschaft. Um diese Ziele zu erreichen, haben sich kulturwissenschaftliche Inhaltsanalytiker_innen an einigen, wenigstens drei, sich wechselseitig bedingenden Prinzipien zu orientieren:

Unter Beachtung dieser aus der interpretativen Forschungstradition hervorgehenden Prinzipien wird ein ggf. iterativ-zyklischer Auswertungsprozess durchlaufen, der in fünf Arbeitsphasen untergliedert werden kann. [32]

3.1 Methodologische Prinzipien der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse

3.1.1 Prinzip der Offenheit

Offenheit als paradigmatische Grundhaltung interpretativer Forschung (GADAMER 1975; HOFFMANN-RIEM 1980; KLEINING 1982; KRUSE 2009) kommt auch zur Geltung in der Anwendung kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse. Dieses zentrale Prinzip interpretativer Forschung ist während des gesamten Forschungsprozesses relevant und in der Auswertungsphase in zweifacher Weise zu berücksichtigen: einerseits grundsätzlich als geistige Offenheit der Forschenden und andererseits als objekttheoretische Offenheit gegenüber dem Forschungsgegenstand. Letzteres wird gerade im Zusammenhang mit dem immer nur partiell (dies meint: ohne Kontext) vorliegenden, jedoch ganzheitlich (damit ist gemeint: unter Berücksichtigung des Kontextes) zu denkenden Datenmaterial wichtig. [33]

Mit dem Ausdruck geistige Offenheit möchte ich auf das bereits über den Gegenstand der Forschung immer schon unvermeidlich bestehende alltägliche und allgemein-theoretische Vorwissen bzw. Vorverständnis der Forschenden Bezug nehmen – dies ist der sog. präsuppositionelle Kontext. Der Einfluss des Vorwissens14) setzt dabei nicht erst mit der Formulierung von Ex-ante-Hypothesen ein, vielmehr erfolgen die Vorstrukturierung und die Formung der Aufmerksamkeit der Forschenden schon wesentlich früher und grundlegender und werden dabei durch jenes Vorwissen und durch die den Forschenden zur Verfügung stehenden Konzepte beeinflusst. Insofern kann auch implizit gebliebenes Vorwissen zu selektiven Wahrnehmungen und verzerrten Interpretationen führen, während die bewussten Auseinandersetzungen mit dem Forschungsfeld und den mehr oder minder stark ausformulierten Erwartungen die Forschenden besonders sensibel für Abweichungen machen können. [34]

Im Hinblick auf die je eigenen präsuppositionellen Kontexte sind die Forschenden daher angehalten, eine reflexive Haltung einzunehmen und mit Bezug zur jeweils aktuellen Forschung sich die eigenen Relevanzsysteme und Interpretationsrahmen als Bedingung der Möglichkeit des Verstehens des Anderen bzw. Fremden (GUILLAUME 2002; ST. LOUIS & BARTON 2002; SCHÜTZ 1974 [1932]) bewusst zu machen und durch diese Bewusstmachung zu kontrollieren.

"Wenn wir keine andere Möglichkeit haben, als nur mit unserem eigenen Relevanzsystem zu verstehen, ist es notwendig, soweit wie möglich zu versuchen, unser eigenes Relevanzsystem zwar nicht zurückzustellen, was nicht möglich ist, aber zurückzunehmen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn man sich für das eigene, semantisch-indexikale Relevanzsystem reflexiv sensibilisiert" (KRUSE 2009, §18).15) [35]

Dies bedeutet aber nichts anderes, als der von KRACAUER (1952, S.641) eingeforderten disziplinierten Subjektivität nachzukommen, um den "[...] Gefahren, denen qualitative Techniken aufgrund ihrer Subjektivität ausgesetzt sind" zu begegnen, werden doch Forschende selbst zum Instrument in der interpretativen Forschung.16) [36]

Mit objekttheoretischer Offenheit möchte ich auf die Art und Weise der Strukturierung des Forschungsgegenstandes Bezug nehmen, was geradlinig mit der beschriebenen geistigen Offenheit zusammenhängt. Denn werden eigene alltägliche Relevanzsysteme und Interpretationsrahmen – und insbesondere die in der jeweiligen Forschung genutzten existierenden materiellen Kategoriensysteme – zurückgenommen, eröffnet sich spiegelbildlich hierzu die folgende Gelegenheit für kulturwissenschaftliche Inhaltsanalytiker_innen: Sie können aus dem empirischen Material Kategorien bzw. letztlich das Kategoriensystem – Herzstück qualitativer Inhaltsanalyse (SCHREIER 2014) –, durch das wiederum der Forschungsgegenstand strukturiert wird, selbst gewinnen bzw. sukzessive entwickeln (im Sinne einer induktiven Vorgehensweise als prinzipiellem Modus der Kategorienbildung im Rahmen kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse). Eine derart vorgenommene künstliche Verzögerung der theoretischen Strukturierung des Forschungsgegenstandes kommt jedoch nicht einem völligen Verzicht einer Fragestellung für das Forschungsvorhaben oder Definition des Forschungsgegenstandes gleich; beides wird unter theoretischen Aspekten umrissen (HOFFMANN-RIEM 1980). Verzichtet wird hierbei im Prozess der Forschung auf eine allzu zeitige Beschränkung des Blicks durch eine zu enge Fragestellung oder eine zu rigide Definition. Der Forschungsgegenstand, der sich im Verlauf des Forschens auch ändern kann (KLEINING 1982), wird durch die Vorläufigkeit seiner Bestimmung und durch die Vagheit der Fragestellung gewissermaßen in der Schwebe gehalten bzw. objekttheoretisch gewendet: offengehalten.

"Hieraus folgt, dass neue Erkenntnis nur dann möglich wird, wenn wir irritiert werden [können] [...]: Die Irritation unseres eigenen Relevanzsystems ist der Wegweiser zu neuer Erkenntnis bzw. zum Verstehen fremden Sinns. Wer im Forschungsprozess nicht mannigfaltige Situationen der Irritation verspürt und diese Irritation zum Anlass der Reorganisation des eigenen Relevanzsystems nimmt, forscht tautologisch" (KRUSE 2009, §18). [37]

In Anbetracht des in Abschnitt 2.1 umrissenen und in Abschnitt 2.2 näher ausgeführten Objektbereiches (konnotative Bedeutungen symbolischen Materials), den interpretativ zu erforschen sich kulturwissenschaftliche Inhaltsanalytiker_innen zur Aufgabe gemacht haben, ist im Vergleich zu bestimmten Varianten sozialwissenschaftlicher Inhaltsanalysen (SCHREIER 2014) die Grenze des kulturwissenschaftlich-inhaltsanalytischen Verfahrens an dem Punkt erreicht, wo eine aus der Fragestellung/Theorie oder auch aus dem Interviewleitfaden deduktiv entwickelte Fundierung von Kategorien durch die Forschenden vorgenommen wird. Anders gewendet heißt dies, dass mit der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse die eher unübliche Strategie der Entwicklung des gesamten Kategoriensystems aus dem Material verfolgt wird und diese insoweit durchgängig im Explorativen verbleibt.17) [38]

3.1.2 Prinzip der Kontextualität

Mit der Orientierung am Prinzip der Kontextualität (BAUERNSCHMIDT 2014; CORBINEAU-HOFFMANN 2017; RUST 1980a, 1980b, 1981; VOLMERT 1979) wird die Aufmerksamkeit auf die diversen bedeutungsstiftenden Kontexte gelenkt, in die der jeweils bedeutungsoffene Forschungsgegenstand eingebettet ist und in denen dieser überhaupt erst inhaltlich bestimmbar wird. Eine Zerlegung bzw. Atomisierung eines Textes (KRACAUER 1952), aber auch eine Verleugnung der Umstände, in denen er herausgebildet wurde, mit dem Ziel der Isolierung des zur Disposition stehenden textuellen Teilstücks, zerstört jedoch die Bedeutung des Forschungsgegenstandes. [39]

Im Anschluss an die methodologischen Überlegungen RUSTs (1980a), dass Worte, Phrasen und Textausschnitte immer schon als Teile eines (bedeutungsvollen) Ganzen zu behandeln sind, dass sie stets in Verbindung mit dem Gesamttext stehen und dass dieser Gesamttext seinerseits selbst wiederum eingebettet ist in eine Textur anderer Texte, gehe ich davon aus, dass kulturwissenschaftliche Inhaltsanalytiker_innen mit einem Universum bedeutungsstiftender Kontexte konfrontiert sind. Durch derartige Zusammenhänge wird eine Matrix entfaltet (vgl. Abbildung 1), deren Zellen unterschiedliche Nähe bzw. Distanz zu der im Mittelpunkt der Auswertung stehenden Einheit aufweisen. Die dazugehörige Zeile entspricht dem analysierten Gesamttext, andere Zeilen anderen Texten, und die Spalten sind dementsprechend die diversen kommunikativen und extrakommunikativen Kontexte. Jener Text kann analytisch in eine kleinraumtextologische18) und in eine großraumtextologische19) Dimension aufgegliedert werden. Wird im ersten Fall Bezug genommen auf den Kontext innerhalb eines vorliegenden Textes (verbaler Ko-Text), so wird im zweiten Fall Bezug genommen auf Kontexte außerhalb des gegebenen Textes (verbaler Kon-Text). Neben den aufgeführten Kontexten kommen weitere bedeutungsbildende Zusammenhänge hinzu: der für die Interpretation entscheidende situative Kontext20) (bzw. pragmatisch gewendet die subjektive Bedeutung der Situationen einschließlich para- und nonverbaler Faktoren) und der soziale und historische Kontext, in den die Situation ihrerseits eingebettet ist sowie das Vorwissen. Aufgrund dieser Kontextualisierungen, die sich direkt bzw. klar und deutlich in einem gegebenen Text wiederfinden können oder aber auch nur indirekt bzw. andeutungsweise, sind Textstellen wie Gesamttext niemals für sich, nie isoliert zu betrachten. [40]

Die Nähe zur explikativen Inhaltsanalyse (MAYRING 2015, 2019), in der ebenfalls auf Johannes VOLMERTs Überlegungen zu Phänomenen des Kontextes und deren Analyse (1979) Bezug genommen wird, ist eine nur scheinbare, und dies in mehrfacher Weise: Denn kulturwissenschaftliche Inhaltsanalytiker_innen zielen nicht darauf ab, einzelne fragliche, unklare und daher interpretationsbedürftige Textteile (Begriffe, Phrasen, Sätze) von besonderer Relevanz verständlich zu machen und durch eine genau diese Textstelle erläuternde Paraphrase zu ersetzen. Vielmehr geht es ihnen darum, einen kontextuell eingebetteten Gesamttext als Untersuchungseinheit mit dem Ziel zu analysieren, Aussagen über die Funktion des Textes im Lebensprozess einer Gesellschaft zu generieren (siehe die Ausführungen zur Einzelfallorientierung in Abschnitt 3.2). Selbstverständlich kann – ähnlich wie bei einem Omphalos21) – der Ausgang der Analyse von einem fraglichen Textteil genommen werden. Doch hat sich gezeigt, wie sich eine derartige Textstelle auf das Verständnis des Gesamttextes auswirkt und dadurch der Gesamttext eine andere Bedeutung erhält – aus einem vermeintlichen Bericht wird beispielsweise eine Satire –, und dass folglich die fragliche Textstelle erneut und gegebenenfalls neu auszulegen ist (BAUERNSCHMIDT 2014). Zweitens orientieren sich Forscher_innen, die die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse anwenden, gerade nicht ausschließlich an der lexikalisch-grammatikalischen bzw. manifesten Bedeutungsebene (Denotationen), sondern suchen die gleichwertige latente Bedeutungsebene (Konnotationen) offenzulegen, wie in Abschnitt 2.2.3 ausgeführt. Schließlich ist noch festzuhalten, dass nicht von vornherein definitiv bestimmt werden kann, was als explizierendes Material zugelassen wird, sondern dass sich dies bei Anwendung der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse nach dem Exhaustionsprinzip richtet. Es wird dann kein weiteres Material benötigt, wenn der Gesamttext verstanden ist. Auch hier zeigt sich im Vergleich zu den gängigen Verfahren sozialwissenschaftlicher Inhaltsanalyse die ergänzende Natur kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse, da jene gängigen Verfahrensweisen "[...] dort ihre Einschränkungen und Grenzen [finden], wo entweder die Fragestellung offener, explorativer, variabler ist [...] oder wo ein ganzheitlicherer, nicht zergliedernd-schrittweiser Analyseablauf angestrebt wird" (MAYRING 2000, §27).



Abbildung 1: Kontexte (in Anlehnung an die Übersicht von VOLMERT 1979, S.107ff.) [41]

Mit der hiermit verbundenen methodologischen (Heraus-)Forderung nach einem kontextsensitiven Vorgehen im Rahmen der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse ist gemeint, dass der Kontext nicht als bedeutungsdeterminierend vorausgesetzt (im Sinne von Umgebung; siehe Abschnitt 2.2.2) und nur im Falle interpretationsbedürftiger Stellen einbezogen, sondern dass er als bedeutungsstiftend aufgefasst und in die inhaltsanalytische Auswertung integriert werden sollte. In diesem Zuge ist ein derartiger Kontext nicht allein "[...] zu beschwören, ohne diesen Kontext im Text anders als metaphorisch oder assoziativ tatsächlich aufweisen zu können" (WOLFF 2011, S.267), vielmehr sind die Verweisungen systematisch aufzuzeigen und für Dritte intersubjektiv nachvollziehbar zu machen. [42]

3.1.3 Prinzip der Multiperspektivität

Eng verbunden mit den beiden obigen methodologischen Grundsätzen ist das Prinzip der Multiperspektivität (ACKEL-EISNACH & MÜLLER 2012; KLEINING 1982). Da, wie BERGOLD ausführt, eine "[...] der wichtigen Strategien zur Herstellung von Mehrperspektivität und damit zur Erzeugung von produktiven Differenzen in der qualitativen Forschung [...] die Triangulation" (2000, §19) ist bzw. bestimmte Formen der Triangulation (Daten- und Forscher_innen-Triangulation), wird es stellenweise nötig, triangulative Überlegungen an entsprechender Stelle einzubinden. Was für die qualitative Forschung im Allgemeinen gilt, nämlich multiperspektivisch vorzugehen, gilt auch speziell für die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse, da es sich bei ihren empirischen Materialien um jene in Abschnitt 2.2.2 bereits beschriebenen ausgehandelten Dokumente handelt, bei denen denknotwendig schon immer mindestens zwei aktive Parteien im kommunikativen Spiel zu berücksichtigen sind. [43]

Aus dem Prinzip der Multiperspektivität bzw. der Perspektivenvielfalt folgt grundsätzlich die Aufforderung an die qualitativen Forscher_innen, unterschiedliche Beteiligten-Perspektiven aufzusuchen und ggf. deren Divergenzen zu thematisieren. Eine derartige Kontrastierung der Sichtweisen "[...] ist eine [...] grundlegende Erkenntnis-Heuristik, die den forschungsbezogenen Umgang mit dem [...] [Forschungsgegenstand bzw. -material] strukturiert" (BREUER 1999, S.276). Dieser Multiperspektivität wird nachgekommen, indem die mit unterschiedlichen Erhebungsmethoden gesammelten Daten bzw. Datenquellen in die Auswertung eingehen (sog. Daten-Triangulation; FLICK 2011, 2018). Datentypen werden durch ihren unterschiedlichen Bezug auf beteiligte Personen, relevante Orte und Zeiten differenziert, Personendaten mit Bezug auf das Niveau der Aggregierung. "Zu achten ist hierbei auf die (historischen, lokalen und sozialen) Positionen und Ebenen der Textproduzenten und -rezipienten (Wer schreibt? Wer liest? Von welchem institutionellen Standort aus?)" (BAUERNSCHMIDT 2014, S.425). [44]

Das Prinzip der Multiperspektivität wird aufseiten der Forscher_innen dadurch eingelöst, dass die erhobenen Daten innerhalb einer Forschungsgruppe ausgewertet werden (sog. Forscher_innen-Triangulation; BAUERNSCHMIDT 2014; EDINGER & LIPPHARDT 2014; FLICK 2011, 2018; REICHERTZ 2007, 2018; SCHNETTLER 2007). Derartige Interpretationsgemeinschaften stellen "[...] die konsequente Antwort auf eine gesellschaftliche und wissenssoziologisch bedeutsame Entwicklung dar: Das Ausmaß der Wissensexpansion und Spezialisierung auch in den Sozialwissenschaften" (SCHNETTLER 2007, S.263). Mit dem Einsatz unterschiedlicher Forscher_innen in der Auswertungsphase können demnach verzerrte Lesarten überwunden oder wenigstens minimiert werden, die durch fachliche Spezialisierung und Gegenstandsfragmentierung evoziert wurden; es können aber auch weitere Lesarten über den Forschungsgegenstand generiert werden. Es "[...] erweist sich die konsequent praktizierte, kollaborativ verfahrende Forschungspraxis deswegen als überaus zeitgemäß" (a.a.O.). [45]

3.2 Bemerkungen zu einigen Arbeitsphasen der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse

Die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse als Methode der Auswertung kommunikativer Phänomene, die empirisch in Gestalt von prozessgenerierten Texten vorliegen oder (z.B. bei visuellem Material) in textuelle Form gebracht werden, kann in mehrere, festgelegte Arbeitsphasen untergliedert werden. Gegebenenfalls sind diese Arbeitsphasen wiederholt zu durchlaufen. Zunächst ein Blick auf die Phaseneinteilung selbst (BAUERNSCHMIDT 2014):

In Anbetracht dieser Phaseneinteilung des Auswertungsprozesses sind einige Bemerkungen nötig: Die erste Bemerkung betrifft den Auftakt der Auswertung und zwar in zweierlei Hinsicht. Nicht nur sollte der erste zu analysierende Fall mit Bedacht gewählt werden, auch eine Entscheidung über den Einstieg in die Auswertung des Textes selbst ist zu treffen. Im Zusammenhang mit dem ersten Aspekt (Auswahl des Falls für die sich anschließende Einzelfallauswertung) steht das Kriterium eines hohen Informationsreichtums des Textes im Vordergrund (BAUERNSCHMIDT 2011). Bei dem zweiten Aspekt ist Folgendes festzuhalten:

"[...] der Beginn ist prinzipiell beliebig, man fängt dort an, wo der Einstieg am leichtesten erscheint, wo man am ehesten einen Strukturbezug entdecken kann. Das kann auch ein Gebiet sein, das durch eigene Erfahrung schon vertraut ist, oder ein Zusammenhang, der besonders ungewöhnlich, merkwürdig oder widersprüchlich erscheint und deswegen zum Ansatz reizt. Bei Zirkularität der Vorgehensweise und da ohnehin alle vorliegenden Daten aufgeklärt werden müssen, ist der Anfang beliebig. Das Ende der Analyse ist erreicht, wenn durch weitere Variation der Perspektive neue Daten nicht mehr erzielbar sind und alle Informationen in den Strukturzusammenhang sich einfügen" (KLEINING 1982, S.244). [47]

Da letzten Endes sämtliche Daten aufgeklärt werden müssen, ist es einerseits beliebig, an welcher Stelle angefangen wird. Andererseits hat sich ähnlich wie bei einem Sudoku auch gezeigt, dass ein bestimmter Einstieg sich eher für die angepeilte Gesamtanalyse eignet als ein anderer. Ein Stück weit ist dies aber auch Glück oder die eigene Erfahrung des/der Forscher/in, den geeigneten Einstieg zu "erwischen". [48]

Zweitens ist im Hinblick auf die Gewichtung der Phasen Folgendes zu bemerken: Phasen eins bis drei sind Vorarbeit für die eigentliche Analyse. Kern der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse sind die Phasen vier und fünf. Hierauf beziehen sich die weiteren Bemerkungen; diese betreffen

Einzelfallorientierung soll nicht bedeuten, ausschließlich einen einzigen Fall (Stichwort Fallstudie) auszuwerten, sondern die Auswertungseinheit nicht von ihrem Ko-Text zu isolieren. Folglich wird der Zusammenhang zwischen Auswertungseinheit und Ko-Text aufrechterhalten, um zu einer möglichst umfassenden Beschreibung des Einzelfalls in seiner Individualität22) zu gelangen (KRACAUER 1952). Ziel dieser Einzelfallorientierung23) ist, einen Fall in seiner Binnenstruktur und in seinen Kontextbezügen umfassend zu verstehen. Es geht, so KURT und HERBRIK (2015), um die Rekonstruktion des Einzelfalls als besondere Lösung eines allgemeinen Problems. [50]

Mit Anschlagstärke ist die Verbreitung und Intensität ähnlich gelagerter sozialer Konstruktionen angesprochen, die im Zuge der Erforschung des Untersuchungsgegenstandes eruiert werden sollen und auch eruiert werden können. Es wird also nicht bei der Auswertung eines Einzelfalls bleiben. Demgemäß sind weitere Texte in dem skizzierten Modus zu behandeln, um diese anschließend miteinander zu vergleichen bzw. abzugleichen. Hierbei kann es sich jedoch nur um Ähnlichkeiten der kommunikativen Richtung (KRACAUER 1952), nie um Richtungsidentitäten zwischen den Texten handeln, da diese in dieser Hinsicht zu individuell rekonstruiert worden sind. Ziel ist, die Verbreitung derartiger Konstruktionen erster Ordnung festzustellen. Hierbei geht es vor allem um die Verbreitung in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen (Welche? Mit welchem Einfluss?) und die damit verbundenen Funktionen, die ähnlich gelagerten Texten innerhalb einer bestimmten Gesellschaft und Epoche zukommen (können). [51]

Mit der hier in ihren objekt- und kulturtheoretischen sowie methodologischen Konturen vorgestellten kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse ist ein doppelter Erkenntnisgewinn verbunden: Zum einen erarbeitet man sich die Einsicht, welche konnotativen Bedeutungen dem Text im Verbund mit anderen Texten zukommen, zum anderen eine Einsicht in die Rolle, die der Text im Lebensprozess einer Gesellschaft spielt und welche Tragweite bzw. welcher Einfluss der Menge thematisch ähnlicher Texte auf das gesellschaftliche Leben zukommt. [52]

4. Zusammenfassung und Ausblick

4.1 Zusammenfassung

Die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse wurde eingangs als Auswertungsmethode vorgestellt, mit der die diversen hierarchisch geschichteten Bedeutungen eines Textes expliziert werden und die dominante Bedeutung designiert wird, um auf dieser Grundlage Aussagen über die Funktion(en) des Textes im Lebensprozess einer Gesellschaft zu erzeugen. Dass die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse eine eigenständige Spielart auf dem Feld qualitativer Inhaltsanalysen darstellt, zeigt sich in den im Vergleich zu sozialwissenschaftlichen Inhaltsanalysen (GLÄSER & LAUDEL 1999, 2010, 2013; KUCKARTZ 2018; MAYRING 2015; SCHREIER 2012) anders gelagerten Antworten auf Fragen nach ihrer theoretischen und methodologischen Konturierung. [53]

Zum einen, eher zur empirischen Seite wissenschaftlichen Denkens tendierend, wurde objekttheoretisch die Frage nach der Außenseite bzw. Materialität des Kommunikationsprozesses aufgeworfen. Hierbei wurden die Symbole in den Vordergrund gerückt, die im kommunikativen Austausch zwischen Subjekten prozessiert werden und Forschenden als empirisches Material dienen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass es bestimmte Kommunikate sind, die zum Gegenstand kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse werden, nämlich diejenigen Materialien, die aus dem Lebensprozess der Mitglieder einer Gesellschaft selbst entstehen, kurz: prozessgenerierte Daten. Zum anderen, mehr an der paradigmatischen Seite orientiert, wurden kulturtheoretische Fragen gestellt. Zentral in diesem Zusammenhang ist, nach dem beobachtungsleitenden Vokabular (semiotischer Kulturbegriff – dialogischer, situativ-interaktiver Kommunikationsbegriff – bedeutungsstiftender Kontextbegriff) zu fragen, mit dem sich Inhaltsanalytiker_innen bzw. inhaltsanalytisch arbeitende Forschungsgruppen orientieren sowie ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte der Innenseite der in der Kommunikation prozessierten Symbole lenken: auf die kommunikativen Inhalte und ein spezifisches Verständnis dieser Inhalte. Im Rahmen des semiotischen Kulturbegriffs mit seinem Grundbaustein, dem bilateral verfassten, in eine triadische Bedeutungstheorie eingebundenen Symbol, sind es die Bedeutungen, die in einem hermeneutischen Unternehmen zu rekonstruieren sind: Bedeutungen, die generiert werden im Zusammenspiel von sozial und historisch situierten, situativ verorteten Kommunikanten und dem Prozess-generierten Kommunikat (Text-Kontext-Relation). Aus der Verwendung dieses semiotischen Kulturbegriffs durch die Forscher_innen ergeben sich auch Auswirkungen auf den verwendeten Begriff der Kommunikation, der dialogisch und situativ-interaktiv konzipiert ist, und auf den Begriff des Kontextes, der folgerichtig bedeutungsstiftend aufzufassen ist. Innerhalb dieses Bezugsrahmens sind es dann nicht länger nur manifeste bzw. kontextfreie Bedeutungen (Denotationen), die es zu erforschen gilt, sondern jegliche Bedeutungen einschließlich latenter bzw. kontextspezifischer Bedeutungen (Konnotationen), die sich in modernen, multizentrischen Gesellschaften multiplizieren – demgemäß: multiple Konnotationen. [54]

Mit einem derartigen objekt- und kulturtheoretischen Bezugsrahmen sind methodologische Implikationen verbunden, auf die in Abschnitt 3.1 näher eingegangen wurde. Die Frage lautete hierzu, wie die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse prinzipiell auszugestalten ist, um jene multiplen Konnotationen gegenstandsadäquat zu erforschen. Aufgrund dessen ist der Vollzug der Analyse auszuweisen durch die – nicht nur, aber auch für die kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse geltenden – Prinzipien der Offenheit (geistige Offenheit und Offenheit gegenüber dem Forschungsgegenstand), Kontextualität (Matrix der bedeutungsstiftenden Kontexte) sowie Multiperspektivität und Triangulation. Insbesondere durch die Daten- und Forscher_innen-Triangulation wird Mehrperspektivität mit Bezug auf den sozialen Diskurs garantiert, in den das zu erforschende kulturelle Phänomen eingebettet ist. Abschließend wurde auf die fünf spiralförmig zu durchlaufenden Arbeitsphasen der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse eingegangen, und es wurden neuralgische Punkte (Auftakt der Analyse bzw. Einstieg in die Auswertung) und einige weitere erläuterungswürdige Aspekte beleuchtet (Einzelfallorientierung, Vergleich und Anschlagstärke). [55]

Obzwar die Auswertungsmethode für mich Fluchtpunkt meiner vorliegenden methodologischen Überlegungen war, heißt dies nicht, dass damit nun sämtliche methodologischen Fragen geklärt wären. Jedoch eignet sich m.E. für die Reflexion weiterer methodologischer Fragen (zu Studiendesign, Samplingstrategien, Schlussverfahren, Gütekriterien und Präsentation der Forschungsergebnisse) ein Erfahrungsbericht aus einem forschungspraktischen Zusammenhang weit mehr als die vorangegangenen theoretisch-methodologischen Überlegungen. Anwendungen der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse in diversen Forschungsprojekten finden sich z.B. bei DOLINGA (2016), GREWE (2017) oder NEUNER-SCHATZ (2018). [56]

4.2 Ausblick: Eigenständigkeit der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse

Im vorangegangenen Abschnitt wurden nochmals verdichtet die wesentlichen Aspekte des theoretisch-methodologischen Bezugsrahmens der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse wiedergegeben. Denn erst durch die Reflexion des Bezugsrahmens – in den jegliche wissenschaftliche Methode mehr oder weniger explizit und mehr oder weniger kohärent eingebettet ist – offenbart sich, worin die Eigenständigkeit der jeweiligen Forschungsmethode besteht. Mit der der Methode zugrunde liegenden Theorie, im vorliegenden Fall die interpretative Kulturtheorie von Clifford GEERTZ, werden mit einem spezifischen Vokabular zugleich beobachtungsleitende Annahmen geliefert, mit denen Forschende festlegen, was Gegenstand der Forschung sein soll und wie empirische Daten zu erzeugen sind. Aus diesem Zusammenhang ergeben sich zum einen die Ziele inklusive analytischer Reichweite, die durch Anwendung einer bestimmten Methode erreicht werden sollen, als auch zum anderen die generellen Fragestellungen, die im anschließenden Forschungsprozess beantwortet werden. Nicht zuletzt ist hier auch angelegt, anhand welcher empirischen Materialien überhaupt die aufgeworfenen Fragen zu beantworten und die gesetzten Ziele zu erreichen sind. [57]

Durch die Einbettung der Forschungsmethode in eine derartige theoretisch-methodologische Konstellation, die sich von anderen Konstellationen (mit anderem beobachtungsleitendem Vokabular, anderen Zielen, anderen Fragestellungen und teils auch anderem empirischen Datenmaterial – wie aufgezeigt an Basisformen sozialwissenschaftlicher Inhaltsanalysen) unterscheidet, wird die Eigenständigkeit des jeweiligen Verfahrens zutage gefördert, hier der kulturwissenschaftlichen Inhaltsanalyse. [58]

Danksagung

Mein herzlicher Dank geht an Margrit SCHREIER, Damir SMILJANIĆ, Axel PHILIPPS, Jens STEGMAIER, Katja MRUCK, Sebastian RUIN und an meine Frau sowie an die anonymen Gutachter_innen für ihre zahlreichen hilfreichen Kommentare.

Diesen Aufsatz möchte ich meinen beiden Söhnen Joni und David widmen.

Anmerkungen

1) "So bezieht sich MAYRING zwar auf eine Reihe von Hintergrundtheorien, aus denen er 15 Grundsätze qualitativer Inhaltsanalyse ableitet (2015, S.49). Diese Grundsätze erarbeitet er aus fünf teilweise doch sehr unterschiedlichen Forschungstraditionen, ohne deren verschiedene methodologische Grundannahmen jedoch im Einzelnen zu diskutieren" (STAMANN et al. 2016, §6). Unbeantwortet bleiben Fragen nach methodologischen Unterschieden bzw. Vereinbarkeiten der aufgeführten Forschungstraditionen (SCHREIER, STAMANN, JANSSEN, DAHL & WHITTAL 2019). <zurück>

2) Mit dem Manifest-Latent-Issue (siehe ausführlich im Abschnitt 2.2.3) wird auf einen Streitpunkt Bezug genommen, mit dem Forscher_innen auf die unterschiedlichen Bedeutungsschichten eines Zeichenträgers referieren und darauf, ob überhaupt jede dieser Bedeutungsschichten erforschbar ist und wenn dem so ist, inwieweit dies innerhalb des jeweiligen Paradigmas möglich ist. Eng verknüpft hiermit ist die traditionsreiche positivistische Formel der black-marks-on-white (siehe ausführlich im Abschnitt 2.2.1). Positivistische Forscher_innen möchten im Rahmen ihrer Untersuchungen nur die wahrnehmbaren black-marks als Gegenstand der Analyse zulassen. Opponent_innen hingegen wenden ein, dass diese black-marks, wenn sie nicht bereits interpretiert bzw. mit Bedeutung verknüpft worden sind, nichts weiter sind als Tintenflecken auf einem weißen Stück Papier (AHUVIA 2001; BERELSON & LAZARSFELD 1948; CHRISTMANN 2011; FRÜH 2004; FÜHLAU 1978; HOLSTI 1969; JANIS 1943; KAPLAN 1943; RITSERT 1972b). <zurück>

3) Symbole werden im Folgenden quasi-subjektiv behandelt, da sie als Realität sui generis ihrerseits faktoriell auf das kommunikative Handeln der Subjekte wirken und diesem Handeln Form und Gestalt geben. <zurück>

4) Siehe zu dem möglichen Verhältnis zwischen Zeichen und Symbol HÜLST (1999) mit weiteren Hinweisen; NÖTH (2000) insbesondere mit Bezug auf CASSIRER sowie ROLF (2006) zur synonymen Verwendung von Zeichen und Symbol in verschiedenen Stationen von dessen Werk. <zurück>

5) Aber mehr noch: Auf diese Weise tragen Symbole zur Bedingung der Möglichkeit der Kommunizierbarkeit und folglich Fassbarkeit und Verständlichkeit kommunikativer Inhalte bei. <zurück>

6) Insoweit kann davon gesprochen werden, dass durch diese Überlegungen eine theoretische Fundierung jeglicher qualitativen Inhaltsanalyse geleistet worden ist. <zurück>

7) Unter "content of communication" versteht BERELSON (1952, S.13) "that body of meanings through symbols (verbal, musical, pictorial, plastic, gestural) which makes up the communication itself." <zurück>

8) Aus den Vorbemerkungen von CASSIRER: "[...] nur der Mensch sei in der Lage, der Welt Bedeutungen zu geben: das Symbol wird zum Inbegriff der Gestalt des Wirklichen. Der Mensch lebt in einem symbolischen Universum, das er selbst geschaffen hat" (1996 [1944], S.6; meine Hervorhebung). <zurück>

9) Mit Konstruktionen erster Ordnung werden Begrifflichkeiten bezeichnet, die den Alltagsverstand der kommunikativ Handelnden leiten – mit Konstruktionen zweiter Ordnung hingegen sind theoretisch-wissenschaftliche Begriffe gemeint, mit denen unmittelbar, aber teils auch nur mittelbar auf Begriffe des Alltagsverstandes Bezug genommen wird. <zurück>

10) Mit diesem Ausdruck möchte ich begriffliche Apriori bezeichnen, mit denen für eine gewisse Zeit und für bestimmte Orte eine kontext- und situationsübergreifende Gültigkeit beansprucht wird und die Forschenden somit eine gerichtete Orientierung liefern, ohne jedoch universell gültig zu sein. Dieses Vorgehen, so RUIN in einer privaten Anmerkung, könnte für die Analyse als künstliche Zurückstellung der eigenen Bedeutungszuschreibungen bei gleichzeitig systematischer Strukturierung sehr attraktiv sein (ähnlich RUIN 2019). <zurück>

11) "Zwischen dem Merknetz und dem Wirknetz, die uns bei allen Tierarten begegnen, finden wir beim Menschen ein drittes Verbindungsglied, das wir als 'Symbolnetz' oder 'Symbolsystem' bezeichnen können" (CASSIRER 1996 [1944], S.49). Dieses Symbolnetz hat für den Menschen zur Folge, Freiheitsgrade für Handlung zur Verfügung zu haben, die anderen Lebewesen versagt sind (ROLF 2006). <zurück>

12) Die methodologische Herausforderung besteht darin zu zeigen, inwieweit diese Kontexte in dem Text identifizierbar sind, der der Inhaltsanalyse als empirisches Datum gegeben ist, siehe Abschnitt 3.1.2. <zurück>

13) Mit dem Ausdruck synallagmatisch wird auf den mit der Kommunikation verbundenen Umstand Bezug genommen, dass kommunikative Handlungen auf wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnissen beruhen und nur so im kommunikativen Geschehen zu Verständnis und Verständigung führen können. <zurück>

14) Siehe wegen der quasi-subjektiven Nutzung dieser Begrifflichkeit im Folgenden Anmerkung 3. <zurück>

15) RUIN (2019) schlägt in diesem Zusammenhang vor, unter Zuhilfenahme der Größen Situativität und Kontextualität sowie der Unterscheidung verschiedener Formen des Vorwissens systematisch vorzugehen. Dies würde nicht nur die eigene Sensibilität erhöhen, sondern zudem auch die subjektive Nachvollziehbarkeit. <zurück>

16) Flankierend hierzu lautet der Vorschlag von KRACAUER (1952) – dies wird weiter unten noch zu behandeln sein –, unterschiedliche Analytiker_innen Schlussfolgerungen aus den empirisch vorliegenden Texten ziehen zu lassen. <zurück>

17) Anzumerken ist selbstverständlich, dass eine rein induktive sozialwissenschaftliche qualitative Inhaltsanalyse nicht so selten ist (u.a. KUCKARTZ 2018, MAYRING 2015; SCHREIER 2012). <zurück>

18) Damit wird Bezug auf den Gesamttext genommen, dem der zu analysierende Textteil entstammt (VOLMERT 1979). <zurück>

19) "Unter Großraumtext subsumiere ich das gesamte kommunikativ relevante ′Vorwissen′ [6] der am Kommunikationsakt beteiligten Partner. Die sich aus dem Großraumtext ergebenden Einflüsse auf die Lesart/den Sinn einer Aussageeinheit sind also [...] alle informationellen Bezüge von außerhalb einer Aussage" (VOLMERT 1979, S.109). <zurück>

20) Dieser Kontext wird bezogen auf die "[...] situationellen Faktoren einer bestimmten Kommunikationshandlung; diese Einflüsse, Relationen und Interdependenzen, so verschieden sie nach Art und Inhalt auch sein mögen, sollen unter den Begriff ′Situationskontexte′ subsumiert werden" (VOLMERT 1979, S.111). <zurück>

21) Omphalos ist ein literaturwissenschaftlicher Fachbegriff, mit dem der geeignete Einstieg in die Interpretation (eines Gedichts im Besonderen bzw. Text im Allgemeinen) markiert wird. <zurück>

22) "Die Individualität des jeweiligen Falls solle anerkannt werden, allerdings sei der Grat zwischen der Berücksichtigung von Individualität und Diversität der Fälle einerseits und der auf der Vergleichbarkeit der Fälle aufbauenden Idee der Generalisierbarkeit andererseits schmal. SCHREIER erachtete zwar eine Betrachtung 'als Fall von ...' als einen Verlust von generellen Informationen auf Fallebene, jedoch gleichzeitig als einen Gewinn von Informationen im Hinblick auf die Vergleichbarkeit zwischen den Fällen" (JANSSEN et al. 2017, §12). <zurück>

23) Hier ist nicht die Rede von einer Einzelfallstudie bzw. einem Einzelfalldesign, sondern von der Orientierung der Auswertung im Umgang mit vorliegendem empirischem Material. <zurück>

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Wolff, Stephan (2011). Textanalyse. In Ruth Ayaß & Jörg Bergmann (Hrsg.), Qualitative Methoden der Medienforschung (S.245-273). Mannheim: Verlag für Gesprächsforschung, http://www.verlag-gespraechsforschung.de/2011/pdf/medienforschung.pdf [Datum des Zugriffs: 17. Dezember 2019].

Zum Autor

Dr. Stefan BAUERNSCHMIDT ist Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Kultur- und Religionssoziologie an der Universität Bayreuth. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Kultur-, Wissens- und visuelle Soziologie, Kultur- und Sozialtheorie, Methoden der qualitativen und quantitativen Sozialforschung (insbesondere kulturwissenschaftliche Inhaltsanalyse sowie Analyse visueller Gattungen) und prozessgenerierte Daten.

Kontakt:

Stefan Bauernschmidt

Lehrstuhl für Kultur- und Religionssoziologie
Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Bayreuth
Universitätsstr.30
95447 Bayreuth

Tel.: 049 (0) 921 55-4114
Fax: 049 (0) 921 55-844114

E-Mail: Stefan.Bauernschmidt@uni-bayreuth.de
URL: https://www.soziologie.uni-bayreuth.de/de/personen/kultur-und-religionssoziologie/

Zitation

Bauernschmidt, Stefan (2020). Konturen kulturwissenschaftlicher Inhaltsanalyse [58 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 21(1), Art. 20, http://dx.doi.org/10.17169/fqs-21.1.3441.

Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research (FQS)

ISSN 1438-5627

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