Volume 5, No. 2, Art. 14 – Mai 2004

Open Access: Wissenschaft als Öffentliches Gut1)

Katja Mruck, Stefan Gradmann & Günter Mey

Zusammenfassung: Die Forderung nach Open Access, d.h. dem freien Zugang zu Artikeln in referierten wissenschaftlichen Fachzeitschriften, hat mit der Budapest Open Access Initiative, den Zeitschriften der Public Library of Science und der "Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities" die Fachwissenschaften, aber auch eine breitere nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit zu erreichen begonnen. Im Kern geht es um die Frage, ob wissenschaftliche Informationen als in der Regel durch öffentliche Mittel subventionierte Ergebnisse der Wissensproduktion und daher als Gemeinschaftsgut – ähnlich wie Gesetze und Urteile – für alle Interessierten ohne Nutzungsentgelte zugänglich sein sollten. Hier trifft sich die Open-Access-Bewegung mit Initiativen gegen den Digital Divide, die digitale Kluft, und auch aus diesem Grunde haben Forderungen nach Open Access mittlerweile in politische Manifeste Eingang gefunden, so u.a. in die "WSIS Declaration of Principles" und in den "WSIS Plan of Action".

In dem Beitrag wird zunächst kurz entlang eines historischen Abrisses über Inhalte und Ziele der Open-Access-Bewegung informiert (Abschnitt 2). Danach wird an einigen Beispielen demonstriert, in welcher Weise die Open-Access-Bewegung und Initiativen gegen den Digital Divide konvergieren (Abschnitt 3). Anschließend werden in Abschnitt 4 einige Barrieren diskutiert, die bisher verhindern, dass Open Access breit in der wissenschaftlichen Veröffentlichungspraxis verankert wäre. Abschnitt 5 skizziert hiervon ausgehend einige derzeit diskutierte Szenarien der Umverteilung zwischen "information poor" und "information rich". Hier besteht trotz der Brisanz und Reichweite der Open-Access-Bewegung weiter dringender Informations- und Handlungsbedarf – insbesondere auch für die deutschen Fachwissenschaften –, sich mit dem Konzept und der Praxis des Open-Access-Publizierens vertraut zu machen.

Keywords: Open Access, öffentlicher Zugang zu Forschungsergebnissen, elektronisches Publizieren, Produktion von Wissen, digitale Kluft, Krise der wissenschaftlichen Informationsversorgung

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Eine wissenschaftliche Revolution formiert sich

3. Open Access: Strategien auch gegen den Digital Divide

4. Widerstände und Entwicklungsnotwendigkeiten

5. Und die Zukunft?

Anmerkungen

Literatur

Zu der Autorin und den Autoren

Zitation

 

"An old tradition and a new technology
have converged to make possible
an unprecedented public good"

http://www.soros.org/openaccess/read.shtml

1. Einleitung

Anfang Oktober 2003 hat die Public Library of Science (PLoS) ihre erste kostenfrei zugängliche Online-Zeitschrift PLoS Biology veröffentlicht. Normalerweise wird dem Erscheinen einer neuen wissenschaftlichen Zeitschrift in der nicht-wissenschaftlichen Presse wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Anders im Falle von PLoS Biology: Bereits im Vorfeld wurde die geplante Gründung in der nordamerikanischen Tagespresse diskutiert, und prominente Vertreter der Zeitschrift waren zu Gast in amerikanischen Late-Night-Shows. Dies auch, weil die (negativen) Konsequenzen des kostenpflichtigen Zugangs zu (in der Regel öffentlich mehrfach subventionierten2)) wissenschaftlichen Fachinformationen plakativ an für eine breite Öffentlichkeit verständlichen Alltagsgeschichten demonstriert wurden.3) [1]

Deutschland hinke, so Walther ROSENBERGER am 14.9.2003 in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, in den Diskussionen um freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen der internationalen Entwicklung hinterher bzw. deutsche Forschungseinrichtungen seien in Open-Access-Initiativen unterrepräsentiert. Doch das Zauberwort "Open Access" erreicht nach und nach auch die deutschen Medien, die deutsche Öffentlichkeit und die in Deutschland tätigen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. In einem Zeit-Interview im Herbst 2003 berichtete der amerikanische Nobelpreisträger und PLoS-Gründer Harold VARMUS vom "Amoklauf" des wissenschaftlichen Veröffentlichungswesens:

"Heute birgt das Internet das Potenzial, die wissenschaftliche Literatur viel breiter zugänglich zu machen – für die Wissenschaftler und für die Öffentlichkeit [...]. Der größte Teil der Wissenschaft wird durch Steuern finanziert. Deshalb sind wir der festen Überzeugung, dass die Publikationen allen zugänglich sein sollten." (VARMUS 2003) [2]

Dass es sich hier nicht nur um Überzeugungen vereinzelter, besonders internetaffiner Akteure handelt, sondern um eine Bewegung von enormer Reichweite, wurde spätestens deutlich, als die "Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities" am 22.10.2003 mit großer Resonanz auch in der deutschen Tagespresse veröffentlicht wurde. Die Unterzeichnerliste liest sich wie ein Who is Who der deutschen Wissenschaftsprominenz4). Die Unterzeichner vereinbarten mit ihrer Unterschrift, dass ihre Einrichtungen sich einsetzen für "the further promotion of the new open access paradigm to gain the most benefit for science and society" (http://www.zim.mpg.de/openaccess-berlin/berlindeclaration.html). [3]

Zu diesem Zweck sollen Forschende als Empfänger und Empfängerinnen öffentlicher Fördermittel ermutigt werden, ihre Erkenntnisse gemäß dem Open-Access-Paradigma zu veröffentlichen; Museen und Bibliotheken werden aufgefordert, ihre Bestände frei im Internet zugänglich zu machen; Evaluationsmethoden und Bewertungsstandards für Open-Access-Publikationen sollen entwickelt und ihre öffentliche Wahrnehmung soll unterstützt werden. [4]

Das Open-Access-Paradigma, von dem in der Berliner Erklärung die Rede ist, findet sich formuliert und entfaltet bei der Budapest Open Access Initiative (BOAI), an die die Unterzeichner der Berliner Erklärung explizit anschließen:

"Frei zugänglich im Internet sollte all jene Literatur sein, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ohne Erwartung, hierfür bezahlt zu werden, veröffentlichen. Zu dieser Kategorie gehören zunächst Beiträge in Fachzeitschriften, die ein reguläres Peer-Review durchlaufen haben, aber auch z.B. Preprints, die (noch) nicht begutachtet wurden, und die online zur Verfügung gestellt werden sollen, um Kollegen und Kolleginnen über wichtige Forschungsergebnisse zu informieren bzw. deren Kommentare einzuholen. Open access meint, dass diese Literatur kostenfrei und öffentlich im Internet zugänglich sein sollte, so dass Interessierte die Volltexte lesen, herunterladen, kopieren, verteilen, drucken, in ihnen suchen, auf sie verweisen und sie auch sonst auf jede denkbare legale Weise benutzen können, ohne finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren jenseits von denen, die mit dem Internet-Zugang selbst verbunden sind." (http://www.qualitative-research.net/fqs/boaifaq.htm)5) [5]

2. Eine wissenschaftliche Revolution formiert sich

Die mögliche Tragweite der BOAI hatte Alexander M. GRIMWADE vor Augen, als er in seinem Beitrag in "The Scientist" im Februar 2002 unter Verweis auf historische Deklarationen wie Luthers Thesen oder die amerikanische Unabhängigkeitserklärung auf das Potenzial der BOAI-Erklärung hinwies, die wissenschaftlich-publizistische Welt nachhaltig zu erschüttern (GRIMWADE 2002). [6]

Die BOAI wurde am 1. und 2. Dezember 2001 in Budapest von Vertretern und Vertreterinnen verschiedener Initiativen6) bei einer Veranstaltung des (von George SOROS gegründeten) Open Society Institute (OSI) ins Leben gerufen. Im Kern ging es den Teilnehmenden darum, dass wissenschaftliche Informationen als öffentliches Gut für alle weltweit und kostenfrei zur Verfügung stehen sollten. Die Initiativerklärung der BOAI ist zugleich eine Grundsatzerklärung gegen den Digital Divide, die digitale Kluft7), da der beabsichtigte Abbau von Zugangsbeschränkungen zu wissenschaftlichen Publikationen zu verstärkter Diskussion und Kooperation ebenso beitragen soll wie zu wechselseitigem Lernen zwischen "information rich" und "information poor" (http://www.soros.org/openaccess/g/read.shtml). [7]

Dass mit dem Internet grundsätzlich neue Möglichkeiten wissenschaftlichen Kommunizierens und Publizierens einhergehen könnten, wurde zunächst vor allem in der Physik erkannt: Angesichts der nur bedingten Brauchbarkeit von E-Mails für das Verteilen und Nutzen von Preprints initiierte Paul GINSPARG vom Los Alamos National Laboratory (LAN-L) in New Mexico zwei Entwicklungen, die für die nachfolgenden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wegweisend wurden: Er stellte einen zentralen Server bereit, über den Preprints in der Physik für alle Interessierten frei zugänglich sein sollten, und er entwickelte eine Software, die es Autoren und Autorinnen ermöglichte, ihre Preprints dort so zu archivieren, dass andere in dem Gesamtbestand recherchieren und diesen damit für die eigene Arbeit nutzen konnten. Die enorme Resonanz, die das e-Print archive in der internationalen Scientific Community der Physik erfuhr8), ermutigte auch in anderen Wissenschaftsfeldern zur Nachahmung: Weitere disziplinäre und institutionelle Volltextserver entstanden9), die Software, die zum Betrieb solcher Server notwendig ist, wurde sukzessive verbessert. Neben E-Prints, einer kostenfreien und zunehmend nutzungsfreundlichen Software des Electronic and Computer Science Department der University of Southampton, spielt hier die Open Archives Initiative eine wesentliche Rolle, die sich um Standards für eine serverübergreifende Abfrage von Metadaten10) der eingestellten Veröffentlichungen bemüht, wodurch die Recherche über unterschiedliche lokale Server hinweg möglich wird. [8]

Dass zunehmend (orts-) unabhängig kommunizierende wissenschaftliche Communities die Möglichkeiten des Internet nutzen und Zeitschriftenbeiträge auf Servern archivieren bzw. auf diese kostenfrei zugreifen, hätte wahrscheinlich niemanden außer den unmittelbar Involvierten interessiert. Damit sich aus den ersten Selbstarchivierungsinitiativen eine Open-Access-Bewegung mit einiger Potenz auch über die Wissenschaften hinaus formierte, war eine zusätzliche Entwicklung notwendig, auf die VARMUS mit dem Begriff des "Amoklaufs" des wissenschaftlichen Publikationswesens anspielt und die im deutschen Bibliothekswesen unter dem Terminus "Krise der wissenschaftlichen Informationsversorgung" diskutiert wird:

"Gemeint ist eine steigende Lücke zwischen dem Preis für die wissenschaftliche Information und der Zahlungsfähigkeit der Bibliotheken mit der Konsequenz, dass nicht nur Zeitschriften, sondern auch Monographien, insbesondere in den nicht-naturwissenschaftlichen Fachgebieten abbestellt werden." (ANDERMANN 2003, S.637) [9]

Nach ANDERMANN sind hierfür insbesondere vier Faktoren ausschlaggebend: Erstens immense Preissteigerungen für wissenschaftliche Fachzeitschriften, und dies vor allem im Bereich der Medizin, Technik und Naturwissenschaften; zweitens Konzentrations- und Monopolisierungsprozesse auf dem Zeitschriftenmarkt, die diese Preispolitiken erlauben; drittens eine Zunahme an Fachzeitschriften mit der Folge einer erhöhten Nachfrage und viertens restriktive Geschäftsmodelle im Übergang zum digitalen Medium, d.h. der Zugang zu den kommerziellen elektronischen Fachzeitschriften ist von der Zahlungsfähigkeit der Wissenschaftsinstitutionen abhängig. Beispielhaft sei die für die britischen Universitätsbibliotheken dokumentierte Preisentwicklung genannt: So beträgt die Preissteigerung von wissenschaftlichen Fachzeitschriften dort seit 1991-92 jährlich durchschnittlich 11%, bei gleichzeitigem Rückgang der publizierten Zeitschriftentitel (http://www.liv.ac.uk/Library/createchange/liverpoolcontext.html). Weltweit liegen die Preissteigerungsraten für einzelne Felder und Verlage sogar bei 25 bis 35% jährlich, und Verleger wie Elsevier und Wolters Kluwer, Blackwell Publishers und Bertelsmann/Springer berechnen zwischen 1.000 und 5.000 Euro für ein einjähriges Abonnement ihrer Fachzeitschriften. Eine prestigeträchtige Sammlung wissenschaftlicher Fachzeitschriften mit dem Namen "Brain Research" kostet sogar über 20.000 Dollar pro Jahr (vgl. WEISS 2003). [10]

Angesichts dieser Entwicklung und mit Blick auf gleichzeitig schrumpfende Institutionen- und Bibliotheksbudgets sinkt die Zahl der Einrichtungen, die in der Lage sind, auch nur einen Bruchteil der kostenpflichtigen Journals zu erwerben bzw. umgekehrt: eine wachsende Zahl an Einrichtungen kann ihrem Auftrag zur Informationsversorgung nicht mehr (angemessen) nachkommen, was negative Konsequenzen für die "Produktion neuer Forschungsergebnisse [zeitigt], da diese nur auf der Basis publizierter (und öffentlich zugänglicher) Forschungsergebnisse entstehen können" (ANDERMANN 2003, S.637). [11]

Damit wird das eigentliche Ziel wissenschaftlichen Veröffentlichens unterlaufen, denn für jeden Artikel, für seine Autoren und Autorinnen und für deren Forschungseinrichtungen geht ein großer Teil des potenziellen Impacts verloren, der sich im Falle der Veröffentlichung in wissenschaftlichen Fachzeitschriften nicht in Honoraren und Verkaufszahlen ausdrückt, sondern der darin besteht, dass diese von anderen Forschern und Forscherinnen rezipiert und zitiert werden, um die eigene Forschung auf den bestehenden Wissensbeständen aufbauen zu können (vgl. HARNAD 2003). [12]

Für die Forschenden und ihre Einrichtungen bedeuten diese – gemessen am Potenzial des Internet – unnötigen Zugangsbarrieren verschlechterte Karriereaussichten, verringerte Chancen für künftige Forschungsvorhaben und eine geringere Forschungsproduktivität, da der unmittelbare Anschluss an relevante Forschungsergebnisse angesichts der Zeitschriftenkrise nur eingeschränkt möglich ist. Dies wiederum geht zu Lasten der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen, die die Forschung finanzieren. [13]

Auch aus diesem Grund richtet sich eine wachsende Zahl an Initiativen und Projekten gegen die den originären Interessen von Wissenschaft entgegenstehenden "access-barriers": Zu erwähnen sind neben BOAI das digitale Archiv PubMed Central, BioMed Central im biomedizinischen Bereich und das Bethesda Statement on Open Access Publishing, das im Juni 2003 von Vertreterinnen und Vertretern von Fördereinrichtungen, Bibliotheken, Verlagen und wissenschaftlichen Fachgesellschaften veröffentlicht wurde; die Scholarly Publishing & Academic Resources Coalition (SPARC), die den Aufbau weiterer wissenschaftseigener Publikationsinfrastrukturen empfiehlt und unterstützt, sowie die Public Library of Science, die nach PLoS Biology kürzlich auch die Webpräsenz von PLoS Medicine der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.11) [14]

3. Open Access: Strategien auch gegen den Digital Divide

Die besondere Bedeutung der Budapest Open Access Initiative (BOAI) in dem wachsenden Feld relevanter Open-Access-Akteure ist mehreren Faktoren geschuldet: Erstens wurden durch die BOAI die Hauptzielrichtungen von Open Access formuliert, die von hier aus Eingang in andere Initiativen und Deklarationen wie z.B. die Berliner Erklärung gefunden haben. Ebenfalls definiert wurden zweitens die beiden zentralen Strategien, um Open Access zu wissenschaftlichen Publikationen möglichst schnell und dauerhaft zu gewährleisten: Zeitschriftenbeiträge sollen entweder in Open-Access-Journals veröffentlicht werden (OAJ), oder – wenn keine geeignete Zeitschrift existiert – in Open-Access-Archiven, die von Forschungseinrichtungen und Universitäten unterhalten werden sollen (OAA). [15]

Drittens formulierte die BOAI die Ansprüche für eine wissenschaftliche Neuzeit, die sich nicht mehr auf die Naturwissenschaft beschränkt, d.h. anders als im Falle z.B. der Public Library of Science werden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aller Wissenschaftsbereiche und Disziplinen ermutigt, ihre Beiträge in Open-Access-Zeitschriften zu veröffentlichen bzw. auf Open-Access-Servern verfügbar zu machen. Zudem werden auch Regierungsstellen, öffentliche Büchereien, Zeitschriften-Herausgeber und -Herausgeberinnen, Verlage, Fördereinrichtungen und Stiftungen, Forschungsgemeinschaften und Fachverbände eingeladen, sich an der Initiative zu beteiligen (http://www.soros.org/openaccess/g/read.shtml). [16]

Hier zeichnet sich eine weitere Besonderheit ab, die der Open-Access-Bewegung ihr spezifisches, auch über unmittelbare wissenschaftliche Interessen hinausreichendes Profil gibt: Zwar zielt Open Access im Sinne der BOAI vor allem anderen auf das kostenfreie Zugänglichmachen der wissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur und es werden OAJ (Zeitschriften) und OAA (Archive) als vorrangige Strategien empfohlen. Aber darüber hinaus wird ausdrücklich zu "weiterführenden Experimenten", Ressourcen-Sharing und zu Aktivitäten aufgerufen, um den möglichst weitreichenden öffentlichen und kostenfreien Zugang zu Informationen zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang signalisiert die BOAI auch eine Ausweitung ihres Anliegens über den engeren Bereich wissenschaftlicher Veröffentlichungen hinaus auf kulturelle Güter, worauf insbesondere in der Berlin Declaration zurückgegriffen wird.12) [17]

Spätestens mit dieser Ausweitung wird die politische Brisanz dieser in den Wissenschaften entstandenen Initiative deutlich, die sich mittlerweile auch in expliziten wechselseitigen Bezugnahmen zwischen der Open-Access-Bewegung einerseits und aktuellen Diskursen über den Digital Divide andererseits manifestiert. So wird beispielsweise in einem Hintergrundbericht "Open Access to Scientific and Technical Information: The state of the art" für das französische Institut de l'Information Scientifique et Technique du Centre National de la Recherche Scientifique (INIST-CNRS) gefordert, dass ärmere Länder zukünftig keine umfangreichen Bibliotheken mehr unterhalten müssen, deren Finanzierung sie überfordert, sondern dass freier Zugang zu zentralen Ressourcen für alle möglich sein sollte. Internationale und lokale Investitionen in die informations- und kommunikationstechnologische Infrastruktur sowie verstärkte Anstrengungen, Open-Access-Prinzipien und bereits vorhandene Technologien weltweit besser bekannt zu machen, sollen dabei helfen, die digitale Kluft zu überwinden (FRANKLIN 2002). [18]

Umgekehrt heißt es in der WSIS Declaration of Principles "Building the Information Society: a global challenge in the new Millennium" der ersten Phase des World Summit on the Information Society vom 12. Dezember 2003 in Paragraph 28:

"We strive to promote universal access with equal opportunities for all to scientific knowledge and the creation and dissemination of scientific and technical information, including open access initiatives for scientific publishing.13) [19]

Und Ende Januar 2004 wurde Open Access in einem Statement des Committee for Scientific and Technological Policy der Organization for Economic Co-operation and Development (OECD) explizit gefordert und unterstützt (siehe zusammenfassend QUINT 2004). [20]

Auch von anderer Seite hat die Open-Access-Bewegung unerwarteten Beistand erhalten. "Access-barriers" kosten auch auf dem Aktienmarkt: Im Rahmen einer Studie zur wissenschaftlichen Verlagsbranche, die von der französischen Bank BNP Paribas in Auftrag gegeben worden war, kamen die Analysten zu dem Schluss, dass die "Erträge von Anbietern, die sich wie der Marktführer Reed Elsevier (1.800 wissenschaftliche Zeitschriften) stark auf das Zeitschriftensegment verlassen, [...] bald einbrechen [könnten]. [...] 'Open-Access-Modelle haben klar Rückenwind', fassen die Analysten ihre Studie zusammen" (GRÄTZEL von GRÄTZ 2003). [21]

4. Widerstände und Entwicklungsnotwendigkeiten

Der "Rückenwind" ist auch in den "Zentralen" der Open-Access-Bewegung spürbar: Das Directory of Open Access Journals (DOAJ), das im Mai 2003 mit Fördermitteln des OSI initiiert wurde, verzeichnete am 27.4.2004 insgesamt 1.067 begutachtete Open-Access-Zeitschriften; der Initiativaufruf der BOAI war zum gleichen Zeitpunkt von 3.242 Einzelpersonen und 251 Institutionen unterzeichnet worden (siehe http://www.soros.org/openaccess/view.cfm). Der Erfolg der BOAI, der Launch von PLoS Biology und PLoS Medizine, die Berliner Erklärung, die WSIS Declaration und das OECD Statement sind – dies ist sicher – nur vorläufige Höhepunkte gewesen. Das britische Joint Information Systems Committee (JISC) ist bereit, akademische Verlage und wissenschaftliche Fachgesellschaften, die an einem Übergang hin zu Open-Access-Modellen für ihre Zeitschriften interessiert sind, finanziell zu fördern (http://www.jisc.ac.uk/funding_open_access.html). Harold VARMUS wurde am 8. März 2004 vom britischen Parlament zu einem Untersuchungsausschuss über wissenschaftliche Verlagspraktiken eingeladen14), und auch in vielen anderen Ländern haben Open-Access-Aktivistinnen und -aktivisten begonnen, sich mit wachsendem Erfolg um Unterstützung durch Politik und andere gesellschaftliche Kräfte zu bemühen (siehe hierzu die laufend aktualisierten "Open Access News" unter http://www.earlham.edu/~peters/fos/fosblog.html). [22]

Doch trotz dieser offensichtlichen Erfolge ist Open Access (noch) weit davon entfernt, Alltag wissenschaftlichen Publizierens zu sein: Es handelt sich überwiegend um spezialisierte Diskurse in einigen besonders engagierten Disziplinen und um (wissenschafts-) politische Absichtserklärungen (wie die Berlin Declaration), die in der Praxis erst verankert werden müssen, damit wissenschaftliches Wissen tatsächlich das Allgemeingut sein kann, als das es finanziert wird. [23]

Als "barriers for increased open access publishing" benennt BJÖRK (2004) u.a. den Stand der informationstechnologischen Infrastruktur, Copyrightregelungen, das in der Wissenschaft etablierte Gratifikationsmodell, sowie fehlende Marketing-Strategien und Geschäftsmodelle: Da viele Open-Access-Journals zunächst aus mehr oder weniger privaten Initiativen entstanden sind, ist der informationstechnologische Stand der im Netz vorfindbaren Beispiele denkbar unterschiedlich. Bezogen auf Copyright und gesetzliche Rahmenbedingungen sind mittlerweile zwar einige Erfolge zu verzeichnen – so sind nach einer Studie der britischen Loughborough University15), in die Daten von insgesamt 7.169 Zeitschriften eingegangen sind, 49% dieser Zeitschriften entweder kostenfrei zugänglich oder es wird im Falle kostenpflichtiger Journals das Archivieren von Pre- und/oder Postprints in Open-Access-Archiven gestattet. Dieser prinzipiell positiven Tendenz steht entgegen, dass insbesondere sehr renommierte kommerzielle Verlage Beitragseinreichungen für ihre Zeitschriften nur unter der Bedingung akzeptieren, dass die Autorinnen und Autoren das ausschließliche Nutzungsrecht abtreten, eine Position, die zu teilweise scharfen Kontroversen zwischen einigen kommerziellen Verlagen und exponierten Vertreterinnen und Vertretern der Open-Access-Bewegung führt.16) Die kommerziellen Copyright-Politiken haben zur Folge, dass wichtige Zeitschriftenbeiträge keinen Eingang in Open-Access-Archive finden; gleichzeitig wird ihre Veröffentlichung in Open-Access-Zeitschriften dadurch erschwert, dass diese in den universitären Leistungsbewertungen minimal (wenn überhaupt) honoriert wird:

"In most universities, publishing in the leading established journals in one's field is highly rewarded. Often, the systems are quite explicit and include shortlists of journals, numerical weighting schemes etc. Prestige counts much more than wide and rapid dissemination, and easy access." (BJÖRK 2004) [24]

Prestige ist (auch) in den Wissenschaften mit einem "guten Namen" verbunden, und einige "Core-Journals" führen zumindest in einigen Disziplinen, so BJÖRK, "Markennamen" mit einer wissenschaftsinternen Wirksamkeit wie Coca-Cola oder Mercedes-Benz für wissenschaftsexterne Felder. Fast alle Open-Access-Zeitschriften sind auch wegen ihrer vergleichsweise kurzen Lebenszeit diesen eingeführten wissenschaftlichen "Marken" deutlich unterlegen. Und sie sind unterlegen hinsichtlich der Erfahrung, kommerziell erfolgreich zu operieren: Überwiegend von Pionieren initiiert, fehlen häufig sogar Fördermittel für eine Anschubfinanzierung. Da aber auch Open Access – nämlich auf der Seite der Produzierenden – Geld kostet, ist die Entwicklung von nachhaltigen und kostendeckenden Geschäftsmodellen dringend erforderlich. [25]

Spielräume, die derzeit gleichwohl bereits von interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern genutzt werden könnten, finden eine weitere Grenze in deren häufig unzureichender Informiertheit.17) Hier wiederholt sich eine Erfahrung, die auch für andere Lebensbereiche gültig ist: Dass Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ahnen, dass Open Access sinnvoll ist und auch für die eigene Karriere nützlich sein könnte18), bedeutet nicht gleichzeitig, dass sie Open Access als Publikationspraxis im eigenen wissenschaftlichen Alltag umsetzen. Das jedoch ist das Ziel. [26]

5. Und die Zukunft?

Sowohl die Open-Access-Bewegung als auch die Anstrengungen zur Überwindung der digitalen Kluft haben mit den Nachteilen der Beschränkung der wesentlichen Diskurse auf spezialisierte Communities (trotz einiger für die Wissenschaft eher unüblichen Medienaufmerksamkeit) zu kämpfen. So war die öffentliche Resonanz auf die erste Gipfelkonferenz der Vereinten Nationen zur Informationsgesellschaft im Dezember 2003 eher bescheiden: "Stell' dir vor, zum ersten Mal findet ein Weltgipfel über die Informations- und Wissensgesellschaft statt – und die Öffentlichkeit nimmt davon allenfalls beiläufig Kenntnis" (FÜCKS 2003, S.9). Bezogen auf Open Access hat die Unterzeichnung der Berlin Declaration durch hochrangige Wissenschaftsinstitutionen in Deutschland zwar eine gewisse Unruhe und Aufmerksamkeit ausgelöst, die deutschen Fachwissenschaften und die Öffentlichkeit aber nur in Ansätzen erreicht. Diskussionen über Open Access finden bisher fast nur in den Bibliothekswissenschaften statt19), die Vernetzung innerhalb der internationalen Community und die Teilhabe an deren vorrangigen Foren20) wird vor allem durch einige wenige Akteure geleistet21). [27]

Eine langfristige Unterschätzung der Notwendigkeit zur Schließung der digitalen Kluft wäre ebenso wie die nur begrenzte Nutzung der Potenziale des Open Access auch für Industrieländer wie Deutschland brisant: Denn die Kluft wird zwar traditionell zwischen Industrie- und Entwicklungsländern aufgespannt, de facto sind "Gewinner" und "Verlierer" der digitalen Revolution jedoch so einfach nicht zu identifizieren. So verweist beispielsweise Peter GLOTZ darauf, dass sich mit dem Entstehen eines "digitalen Kapitalismus" die Kräfteverhältnisse auf den globalen Märkten neu verteilen werden. Der "Homo connectus", der "vernetzte Mensch", werde sich zwar

"vor den Folgen der Veränderung nicht fürchten [... und] nicht ständig fragen, was hinter der nächsten Ecke kommt. Aber wie groß ist die Zahl dieser Menschen? Wenn sie in Indien, China oder Brasilien sehr viel größer sein sollte als im alten Europa, könnte dieses Europa in zwei Jahrzehnten noch viel älter aussehen, als es der amerikanische Verteidigungsminister, Donald Rumsfeld, während des Irak-Kriegs vermutete" (GLOTZ 2003). [28]

Die hier in Betracht gezogene Umverteilung im Zuge der "digitalen Revolution" wird auch von einer E-Mail nahegelegt, die Subbiah ARUNACHALAM am 1. Januar 2004 über das "American Scientist Open Access Forum" verschickte. Indien, "the sleeping giant", von GLOTZ ohnehin eher auf der potenziellen Gewinnerseite verortet, scheint demnach "aufzuwachen": Das Indian Institute of Science betreibt bereits seit einem Jahr ein Open-Access-Archiv, weitere führende Forschungseinrichtungen und Fachverbände (z.B. das Indian Institutes of Technology, die Indian Academy of Sciences und andere) ziehen nach, Trainingsprogramme zum Aufsetzen von Open-Access-Servern werden eingerichtet. ARUNACHALAM prognostiziert, dass Indien eine Vorreiterrolle einnehmen wird, und dass andere Länder wie China und Brasilien folgen werden, weil die "sich entwickelnde" Welt Open Access weit schneller adaptiert (und adaptieren muss) als die "entwickelten" Länder.22) [29]

Damit sind auch andere "schlafende Giganten" ins Spiel gebracht, die – wie Nordkorea und China – bisher vor allem über ihre kommunikativen Abschottungspolitiken im Gespräch waren. Dass die Prognosen von Glotz und ARUNACHALAM so unsinnig nicht sein könnten, lässt eine weitere Beobachtung vermuten: Am 29. Dezember 2003 hat Lu YONGXIANG, der Präsident der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, die "Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities" unterzeichnet. [30]

Die Gefahr besteht, dass die "Alte Welt" bzw. dass Teile von ihr in Zeiten sehr flüssiger "Kräfteverhältnisse" auf den globalen "digitalen Märkten" nicht (rechtzeitig) "dazulernen" (FRITZ-VANNAHME 2004). Dass für Deutschland angesichts von Budgetkürzungen für Universitäten und Forschungseinrichtungen dringender Informations- und Handlungsbedarf existiert, legt u.a. die Diagnose von DIEPOLD (i.Dr.) für die deutsche Erziehungswissenschaft nahe, derzufolge selbst Grundfertigkeiten des wissenschaftlichen Computerarbeitens in Zeiten des Internet fehlen. Es handelt sich, dies sei hinzugefügt, nicht nur um ein Problem der Erziehungswissenschaft, auch wenn hier besonders brisant, weil (fehlende) Kompetenzen vergleichsweise unmittelbare Konsequenzen z.B. auch für die schulische Ausbildung haben. Was DIEPOLD für Computer- und Internetgrundkenntnisse anmahnt, gilt noch mehr für die – verglichen hiermit – elaborierteren Strategien des Open-Access-Publizierens. [31]

Hier ist eine vordringliche Aufgabe, dass Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mehr darüber erfahren (wollen), was Open Access ist, wie Open Access funktioniert und was Open-Access-Publizieren so nützlich macht. Für die Open-Access-Bewegung bedeutet dies, dass sie – um den ideellen Zuspruch und die politischen Absichtserklärungen breit in Praxis transformieren zu können – die "Harvards" und die "Have-Nots" erreichen und ihnen attraktive Modelle bieten und vermitteln muss. Verbesserte Technologien, Anrechenbarkeit für wissenschaftliche Leistungsdaten, avancierte Marketingstrategien und funktionierende Geschäftsmodelle werden wesentlich darüber entscheiden, ob die Autorinnen und Autoren tatsächlich bereit sein werden, ihre "besten Arbeiten", so die explizite Forderung u.a. von PLoS, in Open-Access-Zeitschriften zu veröffentlichen. Es gibt Hinweise dafür, dass diese Herausforderung international und national erkannt und angegangen wird: Ein wesentlicher Teil der Fördergelder des OSI ist der Entwicklung von Geschäftsmodellen gewidmet, und auch der Public Library of Science bzw. deren Journals dürfte unter einer internationalen Perspektive eine wichtige Modellrolle zukommen. In Deutschland fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft Projekte mit dem Ziel der Bereitstellung verbesserter Technologien, der Erarbeitung von Geschäftsmodellen für Open-Access-Veröffentlichungen und von avancierten Marketingstrategien, allesamt "Aktivitäten, die es der Wissenschaft erlauben, die Kontrolle über ihr eigenes Publikationswesen wieder zu erlangen" (SCHNEIDER 2004, S.122). [32]

Anmerkungen

1) Es handelt sich hier um die leicht überarbeitete Fassung eines Originalbeitrags, der im Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 17, Heft 2/2004, Stuttgart: Lucius & Lucius erscheinen wird. Das Inhaltsverzeichnis des Gesamtheftes und die Abstracts aller dort veröffentlichten Beiträge sind ab Juni 2004 unter http://www.fjnsb.de/ verfügbar.

Der Beitrag wurde verfasst im Rahmen der Infrastruktur-Projektförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (III N – BIB 46 BEfu01-01/54595 und BIB44 HHuv 01-01/ BIB44 HHuv 02-01). Unser herzlicher Dank auch an Markus ROHDE und an Claudia KOLTZENBURG für hilfreiche Anmerkungen. <zurück>

2) Diese Subventionierung betrifft naturwissenschaftliche Zeitschriften ebenso wie die vergleichsweise preisgünstigeren sozial- und geisteswissenschaftlichen Zeitschriften. Die öffentliche Hand muss mehrfach zahlen, bis die Zeitschriften einer weiter eingeschränkten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen: Mehrfach, weil die Gehälter und die redaktionelle Überarbeitung vom Staat finanziert werden. Hinzukommen Druckkostenzuschüsse aus Fördermitteln, in der Regel ebenfalls von öffentlichen Geldgebern. Die fertigen Publikationen werden schließlich gegen teilweise horrende Preise von den Bibliotheken zurückgekauft, damit diese sie wiederum den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der eigenen Einrichtung zur Verfügung stellen können (vgl. GRAF 2003). <zurück>

3) "The family was poor, living on the Great Plains, and the child had a rare medical condition. 'Here's what we can do,' the family doctor told them. But it didn't work, [...] [s]o the family went to the Internet. Soon they were back at the doctor's office with a report of a new therapy. They plunked it down and said, 'Hey, can we try this?' And guess what? It worked. Such tales are becoming increasingly common, but the happy endings come at a cost -- literally. That is because the vast majority of the 50,000 to 60,000 research articles published each year [...] ends up in the hands of for-profit publishers [...] that charge as much as $50 to view the results of a single study online. The child's parents [...] paid for several papers before finding the one that led them to the cure." (WEISS 2003, S.A01) <zurück>

4) Zu den Unterzeichnern gehören auf deutscher Seite u.a. Hans-Jörg BULLINGER (Fraunhofer Gesellschaft), Karl Max EINHÄUPL (Wissenschaftsrat), Peter GAEHTGENS (Hochschulrektorenkonferenz), Peter GRUSS (Max Planck Gesellschaft), Hans-Olaf HENKEL (Leibniz Gesellschaft), Walter KRÖLL (Helmholtz Gesellschaft), Ernst-Ludwig WINNACKER (Deutsche Forschungsgemeinschaft) und Eike JESSEN (Deutsches Forschungsnetz); siehe http://www.zim.mpg.de/openaccess-berlin/signatories.html. <zurück>

5) Dieser Begutachtungsprozess – das so genannte Peer Review-Verfahren – soll die Qualität wissenschaftlicher Veröffentlichungen sicherstellen. Zum Peer Review finden sich viele Beiträge von Stevan HARNAD unter http://www.ecs.soton.ac.uk/~harnad/intpub.html; für eine Zusammenfassung zu "Peer Review: Between Printed Past and Digital Future" siehe MRUCK und MEY (2002). Die zentrale Stellung von Beiträgen, die in referierten Fachzeitschriften veröffentlicht werden bzw. dort für eine Veröffentlichung vorgesehen sind, hat mehrere Gründe: Erstens ist in diesen Zeitschriften die Essenz qualitätsgeprüften wissenschaftlichen Wissens enthalten (davon ist, eingeschränkt, auch für die Sozial- und Geisteswissenschaften auszugehen; zu den Einschränkungen siehe zusammenfassend GRADMANN 2004). Zweitens veröffentlichen Autoren und Autorinnen dieses Wissen, ohne hierfür Tantiemen oder Vergütungen zu erhalten und sie werden drittens von ihren Einrichtung bezahlt bzw. ihre Forschungsprojekte werden (zumeist mit öffentlichen Mitteln) gefördert für die Durchführung wissenschaftlicher Forschungsarbeiten und für die Publikation von deren Ergebnissen. <zurück>

6) Zu den Teilnehmenden gehörten u.a. Michael EISEN (Public Library of Science), Rick JOHNSON (Scholarly Public and Academic Resources Coalition), Jan VELTEROP (BioMed Central) und weitere wichtige Open-Access-Aktivisten wie Peter SUBER, emeritierter Professor für Philosophie und Herausgeber der "Open Access News" (damals: "Free Online Scholarship Newsletter") und Stevan HARNAD, Professor für Kognitionswissenschaften, u.a. Gründer von CogPrints, einem elektronischen Archiv für Beiträge aus der Psychologie, der Linguistik sowie den Neuro- und Computerwissenschaften, und Herausgeber der Zeitschriften "Psycoloquy" und "Behavioral & Brain Sciences". <zurück>

7) Siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Kluft/. <zurück>

8) Siehe GINSPARG (1994) zur Entstehung des ersten "e-print archive", das "unexpectedly became within a very short period the primary means of communicating ongoing research information in formal areas of high energy particle theory". <zurück>

9) Hierzu gehörte zunächst vor allem Cogprints. Aus diesen ersten Modellen sind viele andere entstanden, so in jüngster Zeit in Deutschland "PsyDoK"als disziplinärer Volltextserver für die Psychologie (HERB 2004); für das Beispiel eines institutionellen Servers siehe SCHALLEHN (2003). <zurück>

10) Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Metadaten/. <zurück>

11) Eine Zusammenstellung wichtiger Initiativen findet sich in ANDERMANN und DEGKWITZ (2004). Dass sich die Open-Access-Bewegung zunächst in den Human-/Naturwissenschaften und in den Bibliothekswissenschaften formiert hat, liegt vor allem daran, dass diese von der Zeitschriftenkrise am deutlichsten betroffen sind: erstere durch die (oft kostenpflichtige) Veröffentlichung in völlig überteuerten Zeitschriften; letztere, weil die Bibliotheken diese überteuerten Zeitschriften entlang massiver Kürzungen in ihren Haushalten nicht mehr anzuschaffen in der Lage und/oder Willens sind. <zurück>

12) "Mit der Berliner Erklärung zum Open Access ist der Gedanke des Open Access Movements [...] auf die kulturgutverwahrenden Institutionen (heritage collections) ausgeweitet worden [...] Digitalisierte Bestände sollten nach den Grundsätzen des Open Access frei nutzbar sein, [...] rechtliche Vorbehalte verkennen den entscheidenden Punkt: daß es sich um kulturelles Allgemeingut handelt. Digitalisierung ist daher immer auch ein Stück dringend gebotener Bürgernähe." (GRAF, 5. März 2004, Mailingliste Hexenforschung@listserv.dfn.de im Rahmen einer Debatte: Digitalisierung Alter Drucke [Broken link, FQS, December 2004]. <zurück>

13) Die WSIS Declaration of Principles ist online unter http://www.itu.int/dms_pub/itu-s/md/03/wsis/doc/S03-WSIS-DOC-0004!!MSW-E.doc zugänglich. Die Forderung nach Open Access wurde auch in den WSIS Plan of Action aufgenommen (siehe http://www.itu.int/dms_pub/itu-s/md/03/wsis/doc/S03-WSIS-DOC-0005!!MSW-E.doc): Unter C3 "Access to information and knowledge" heißt es: "Encourage initiatives to facilitate access, including free and affordable access to open access journals and books, and open archives for scientific information" (Paragraph 10, Abschnitt i). Und Paragraph 22 (C7, b) zu E-science: "Promote electronic publishing, differential pricing and open access initiatives to make scientific information affordable and accessible in all countries on an equitable basis."

Noch deutlicher als in die offiziellen Erklärungen haben Forderungen der Open-Access-Bewegung in die Civil Society Summit Declaration Shaping Information Societies for Human Needs Eingang gefunden, u.a. in die Abschnitte "Access to Health Information", "Basic Literacy", "Information Generation and Knowledge Development" und natürlich "Research". Zusammenfassend lautet Abschnitt 10.4 zu "Open access to scientific information" in den Civil Society Essential Benchmarks for WSIS: "Free scientific information is a requirement for sustainable development. Science is the source of the technological development that empowers the Information Society, including the World Wide Web. In the best tradition of science, scientific authors donate their work to humankind and therefore, it must be equally available to all, on the Web, in online Open Access journals and online Open Archives." Zu den Anstrengungen aus der Open-Access-Bewegung im Vorfeld und für einige Kontroversen über den expliziten Wortlaut siehe DICKSON (2003). <zurück>

14) Siehe das Transkript des britischen House of Commons. <zurück>

15) Siehe http://www.sherpa.ac.uk/romeo.php. <zurück>

16) Im Rahmen der zuvor bereits erwähnten Anhörung des Science and Technology Committee des britischen House of Commons zu wissenschaftlichem Publizieren hat BioMed Central einige der von kommerziellen Verlegern am häufigsten verwandten und "most misleading anti-Open Access arguments" zusammengefasst, so u.a., dass Open Access zu einem Rückgang an Forschungsförderung führe, dass wissenschaftliche Literatur ohnehin über Bibliotheken zugänglich sei, dass Verlage am Copyright nur interessiert seien, um die Integrität wissenschaftlicher Veröffentlichungen zu sichern, dass im Falle biomedizinischer Forschung Patienten und Patientinnen "verwirrt" würden, wäre die medizinische referierte Fachzeitschriftenliteratur frei online zugänglich usf.; zu diesen Open-Access-"Mythen" und ihrer Rückweisung siehe ausführlich http://www.biomedcentral.com/openaccess/inquiry/myths.pdf. <zurück>

17) Teilweise fehlen bei vielen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen Erfahrungen mit elektronischem Publizieren, teilweise gelten Online-Veröffentlichungen immer noch als "junk science", ein Vorurteil, dem wichtige Gratifikations- und Referenzsysteme wie zuvor skizziert weiter Vorschub leisten, teilweise können im Netz vorfindliche Beispiele die Besonderheiten und Vorteile des Online-Publizierens nicht ausreichend umsetzen und/oder vermitteln (vgl. zusammenfassend MRUCK 2003). <zurück>

18) Sehr eindringlich verdeutlicht HARNAD (2003) Open Access als Voraussetzung eines maximalen research impact. Exemplarisch für die transdisziplinäre und internationale Sichtbarkeit deutscher Forschung sei die Online-Zeitschrift FQS erwähnt: Nur weil deutsche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen hier veröffentlichen und ihre Veröffentlichungen kostenfrei zugänglich sind, werden ihre Beiträge breit wahrgenommen und für Folgearbeiten rezipiert (siehe zusammenfassend MRUCK & MEY 2004). <zurück>

19) Ausführliche Diskussionen zu Open Access haben über Jahre vor allem in der Mailingliste INETBIB – Internet in Bibliotheken stattgefunden. <zurück>

20) Hier sind insbesondere wichtig das American Scientist Open Access Forum, das BOAI Forum, sowie die Open Access News. <zurück>

21) Um die Diskussion in den deutschen Sozial- und Geisteswissenschaften voranzubringen, wurde im Oktober 2003 im Anschluss an die Tagung der Max-Planck-Gesellschaft, aus der die Berliner Erklärung hervorgegangen ist, ein "Berlin Ad hoc Symposium: Two Roads to Open Access – Stand und Perspektiven in den deutschen Geistes- und Sozialwissenschaften" von der Freien Universität Berlin bzw. der hier ansässigen Zeitschrift FQS, dem Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn und dem Projekt "GAP – German Academic Publishers" veranstaltet (siehe http://www.qualitative-research.net/fqs/presse/info-e.htm). Ein Ergebnis dieser Veranstaltung ist die Nutzung des GAP-Forums (http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/gap-c/gapforum/index_de.html), um die Diskussion zu Open Access in Deutschland zu bündeln und voranzutreiben. Zusätzlich sind in kurzer Folge zwei Veröffentlichungen erfolgt, die allgemeiner über elektronisches Publizieren und Open Access und im besonderen über wichtige Protagonisten und Modelle in Deutschland informieren: die Ausgabe "e-journals: Fachzeitschriften im digitalen Zeitalter" von zeitenblicke (GERSMANN & SCHNETTGER 2003) und das Sonderheft 29(1) des Historical Social Research – "Neue Medien in den Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften. Elektronisches Publizieren und Open Access: Stand und Perspektiven" (MRUCK & GERSMANN 2004). <zurück>

22) http://www.ecs.soton.ac.uk/~harnad/Hypermail/Amsci/3344.html; siehe auch ARUNACHALAM (2004). <zurück>

23) Die Zugänglichkeit aller im Text und im folgenden Literaturverzeichnis erwähnten URL wurde am 14.3.2004 geprüft. <zurück>

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Zur Autorin und zu den Autoren

Katja MRUCK ist promovierte Psychologin und Geschäftsführende Herausgeberin der dreisprachigen Open-Access-Zeitschrift Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research. FQS ist an der Freien Universität Berlin angesiedelt und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Kontakt:

Dr. Katja Mruck

FB 12, WE 09
Freie Universität Berlin
Habelschwerdter Allee 45
D-14195 Berlin

E-Mail: mruck@zedat.fu-berlin.de
URL: http://www.qualitative-research.net/fqs/fqs.htm

 

Stefan GRADMANN ist Leiter der Gruppe VCB (Virtuelle Campusbibliothek) am Rechenzentrum der Universität Hamburg und Leiter des von der DFG geförderten Projektes German Academic Publishers, das den Aufbau eines verteilten deutschen Open-Access-Verlags zum Ziel hat.

Kontakt:

Dr. Stefan Gradmann

Virtuelle Campusbibliothek/Regionales Rechenzentrum der Universität Hamburg
Schlüterstr. 70
D-20146 Hamburg

E-Mail: stefan.gradmann@rrz.uni-hamburg.de
URL: http://www.gap-c.de/

 

Günter MEY ist promovierter Psychologe und Herausgeber von FQS. Er leitet das Fach Entwicklungspsychologie an der Technischen Universität Berlin.

Kontakt:

Dr. Günter Mey

TU Berlin, Entwicklungspsychologie
Sekr. FR 3-8
Franklinstraße 28/29
D-10587 Berlin

E-Mail: mey@gp.tu-berlin.de
URL: http://www.tu-berlin.de/fb7/ifs/psychologie/entwicklung/

Zitation

Mruck, Katja; Gradmann, Stefan & Mey, Günter (2004). Open Access: Wissenschaft als Öffentliches Gut [32 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 5(2), Art. 14, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0402141.

Revised 12/2004

Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research (FQS)

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