The other talks back. Auslösung von Feldreaktanzen durch sozialwissenschaftliche Re-/Präsentationen

Autor/innen

  • Franz Breuer Universität Münster

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-12.2.1667

Schlagworte:

Forschung-Praxis-Verhältnis, Konfrontation von Beteiligten­perspektiven, Lehr­stuhl­nach­folge, Reaktionen der Feldmitglieder, Reaktion der Forschenden, research up – research down, Unternehmens­nachfolge, Wis­sen­schafts­ethno­grafie

Abstract

In diesem Beitrag geht es um Probleme der Wissenschaftskommunikation: Wie werden sozialwissenschaftliche Beschreibungen und Erkenntnisse zwischen Forschenden und Beforschten (rück-) vermittelt? Wie werden Beforschte in Forschungsberichten beschrieben, und wie reagieren sie darauf, wenn sie solche Berichte lesen bzw. hören und sich in einem entsprechenden Diskurs zu Wort melden? Eine charakteristische Sichtweisenkonstellation zwischen den beiden Parteien sieht so aus: Sozialwissenschaftlich Forschende nähern sich ihrem Forschungsgegenstand mit einer handlungsentlasteten Neugierhaltung – die Beforschten stehen in den beschriebenen Alltagswelten unter Praxiszwängen, und sie sind persönlich (mit ihrem Milieu und den Protagonist/innen) identifiziert und entsprechend "empfindlich". Am Beispiel eines Forschungsprojekts und dessen Präsentation auf publikumsgemischten Tagungen werden die abwehrenden Reaktionen sozialwissenschaftlich Beschriebener vorgestellt. Sie legen Reaktionen und Strategien an den Tag, mit denen sie auf "unliebsame" Beschreibungen im Diskurs- und Aushandlungszusammenhang antworten. Es werden verschiedene Lesarten der Interaktionen zwischen Forschenden und Beforschten skizziert. Der Versuch des "Zeigens von Bedingungshintergründen" im Untersuchungsfeld wird dort u.U. als Form von "Nestbeschmutzung" aufgefasst und abgelehnt; darauf "reagieren" die Forschenden im wissenschaftlichen Text, u.U. auch in Form von "Abrechnung". Es wird die Frage aufgeworfen, wie mit derartigen widersprüchlich-konflikthaften Konstellationen und Sichtweisen im Diskurs zwischen Beteiligten und Beobachter/innen produktiv umgegangen werden kann. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1102233

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Autor/innen-Biografie

Franz Breuer, Universität Münster

Franz BREUER ist Professor am Institut für Psychologie der Universität Münster.

Zitationsvorschlag

Breuer, F. (2011). The other talks back. Auslösung von Feldreaktanzen durch sozialwissenschaftliche Re-/Präsentationen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 12(2). https://doi.org/10.17169/fqs-12.2.1667

Ausgabe

Rubrik

FQS-Debatte: Von uns selbst sprechen wir!

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