Was man so Ethnografie nennt ...

Autor/innen

  • Michael Agar University of Maryland

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-7.4.177

Schlagworte:

Ethnographie, Abduktion, Übersetzung, Komplexitäts-Theorie, Erziehung

Abstract

Die Debatte darüber, was als "wahre" Ethnographie bezeichnet werden kann, wird mit wachsendem Interesse an dieser alternativen Herangehensweise auch innerhalb der Mainstream-Sozialforschung fortgeführt und angeheizt. Innerhalb einer Fortbildungs-Veranstaltung, gefördert durch die Graduate School of Education der Universität von Kalifornien in Santa Barbara wurde der Autor darum gebeten, diese Frage zu diskutieren. Dieser Artikel ist eine informelle schriftliche Version einer Reihe von relevanten Punkten, die dabei behandelt wurden. Zuerst werden einige der klassischen und aktuellen Debatten zusammengefasst, und es wird festgestellt, dass auf beiden Seiten Beispiele annehmbarer Ethnographie hervorgebracht werden. Anschließend wird die Frage neu formuliert, um die Tatsache zu berücksichtigen, dass mehr als eine Art der Ethnographie möglich ist, aber nicht alle Arten gleichermaßen akzeptabel sind. Auf diese Weise werden Parameter einer Ethnographie identifiziert, die einen Raum möglicher Entwicklungen des Ethnographischen aufspannen. Es wird nach den Charakteristika dieses Raumes gefragt, und es werden zwei Aspekte detaillierter beschrieben. Der erste betrifft eine Art von Logik, abduktiv, iterativ und rekursiv. Beim zweiten geht es um die Bedeutung und den Kontext und die Frage, wie eine Übersetzung zwischen unterschiedlichen Sichtweisen ermöglicht werden kann. Hierbei werden Probleme aufgeworfen, die die Grenzen der Ausweitbarkeit und die Integration in die gelebte Erfahrung ethnographischer Praxis betreffen. Probleme unscharfer Zugehörigkeits-Grenzen bleiben auch am Ende bestehen. Dennoch bietet diese andere Art des Fragens nach "wahrer Ethnographie" einen alternativen Weg, diese Frage zu stellen und zu beantworten. Auf die ursprüngliche Vorlesungsreihe kann online zugegriffen werden. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0604367

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Autor/innen-Biografie

Michael Agar, University of Maryland

Michael AGAR works independently as Ethknoworks out of Northern New Mexico. He is a professor emeritus at the University of Maryland, College Park and an adjunct at the International Institute of Qualitative Methodology at the University of Alberta. He is the author of The Professional Stranger and Language Shock: Understanding the Culture of Conversation. The lectures on which this article is based were made possible by Judith GREEN and Janet CHRISPEELS at the Gevirtz Graduate School of Education at the University of California, Santa Barbara, with the indispensable and generous help of Audra SKUKAUSKAITE.

Veröffentlicht

2006-09-30

Zitationsvorschlag

Agar, M. (2006). Was man so Ethnografie nennt . Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 7(4). https://doi.org/10.17169/fqs-7.4.177

Ausgabe

Rubrik

FQS-Debatte: Qualitätsstandards qualitativer Sozialforschung