Einsätze feministischer Erkenntnistheorie für partizipative Forschung im Kontext sozialer Ungleichheit: Anerkennung aus forschungsethischer und epistemologischer Sicht

Autor/innen

  • Lena Tanzer
  • Helga Fasching Universität Wien

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3761

Schlagworte:

partizipative Forschung, qualitative Forschung, soziale Ungleichheit, Forschungsethik, Erkenntnistheorie, feministische Wis­senschaftstheorie, Methodologie, Subjektivität, Anerkennung, Reflecting Team

Abstract

Partizipative Forschung kann als ergiebiger Forschungsstil im Kontext sozialer Ungleichheit verstanden werden. Wie insbesondere an Debatten aus dem Bereich der feministischen Wissenschaftstheorie deutlich wird, ist der Einbezug Angehöriger marginalisierter Gruppen als Co-Forschende nicht nur forschungsethisch, sondern auch epistemologisch bedeutsam, wirft jedoch auch unterschiedliche Probleme auf, so etwa die Forschungshierarchie und damit verbundene Subjektpositionen. Unter Bezugnahme auf den Begriff der Anerkennung werden die Ansprüche partizipativ Forschender in Zusammenhang mit feministischen Kritikpunkten diskutiert. Anerkennung wird dabei nicht nur als wertschätzende Haltung gefasst, sondern als adressierender, performativer Sprechakt, der mit der Vergabe legitimer Sprecher*innenpositionen einhergeht. Die Überlegungen werden an Reflecting Teams (ANDERSEN 2011 [1991]) veranschaulicht, die im Kontext des Forschungsprojekts "Kooperation für Inklusion in Bildungsübergängen" als partizipative Methode eingeführt wurden. In pointierter Weise zeigen wir auf methodologischer und methodischer Ebene fruchtbare Wechselwirkungen zwischen feministischer Epistemologie und partizipativer Forschung vermittels des Anerkennungsbegriffes auf.

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Autor/innen-Biografien

Lena Tanzer

Lena TANZER studierte Bildungswissenschaft sowie Germanistik, Psychologie und Philosophie (Lehramt) an der Universität Wien. Sie war Studienassistentin im Bereich Inklusive Pädagogik (Institut für Bildungswissenschaft, Universität Wien) und studentische Mitarbeiterin im FWF-Forschungsprojekt "Kooperation für Inklusion in Bildungsübergängen". Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich qualitativer Sozialforschung, sozialer Ungleichheitsforschung, Bildungsphilosophie und Wissenschaftstheorie.

Helga Fasching, Universität Wien

Helga FASCHING ist assoziierte Professorin am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien im Bereich Inklusive Pädagogik. Sie leitete das FWF-Forschungsprojekt "Kooperation für Inklusion in Bildungsübergängen" (P29291, Laufzeit 1. Oktober 2016 bis 30. September 2021) und ist unter anderem Mitglied des Kuratoriums des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich (FWF). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich inklusiver Übergangsforschung mit Fokus auf den Übergang von der Schule in Ausbildung und Beschäftigung. Weitere Schwerpunkte sind partizipative Forschung, systemische Beratungsforschung, Intersektionalitätsforschung bzw. soziale Ungleichheitsforschung (Behinderung, Geschlecht, Herkunft, Migration) sowie berufliche Partizipation und Qualitätssicherung unterschiedlicher Maßnahmen in Bezug auf Inklusion in Arbeit und Beruf.

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Veröffentlicht

2022-01-29

Zitationsvorschlag

Tanzer, L., & Fasching, H. (2022). Einsätze feministischer Erkenntnistheorie für partizipative Forschung im Kontext sozialer Ungleichheit: Anerkennung aus forschungsethischer und epistemologischer Sicht. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 23(1). https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3761

Ausgabe

Rubrik

Einzelbeiträge