Mobile Schulkartografien: ein methodisches Werkzeug zur Erforschung von schulischen, städtischen und digitalen Mobilitäten mit Jugendlichen

Abstract

Dieser Artikel basiert auf einem Forschungsprojekt, in dem wir die Schulerfahrungen junger Menschen durch die Linse des von SHELLER und URRY (2006) vorgeschlagenen Mobilitätsparadigmas analysierten. Sozialpädagog*innen betrachten oft nur das als "schulbezogen", was innerhalb der Mauern von Bildungseinrichtungen geschieht, wodurch eine fragmentierte Sichtweise der Erfahrungen von Jugendlichen gefördert wird. Unser Forschungsziel war es, die Mobilitäten in den Teilwelten der Jugendsozialisation zu untersuchen, die in verflochtener Weise ihre Schulerfahrung prägen. Zu diesem Zweck haben wir ein qualitatives methodisches Instrument entwickelt, das auf kartografischer Arbeit basiert – die sogenannten mobilen Schulkartografien –, und das darauf zugeschnitten ist, die Mobilitäten von Jugendlichen in territorialen, schulischen und digitalen Bereichen zu erfassen. Wir gehen auf den Entwurfs- und Umsetzungsprozess des Instruments ein und erläutern die theoretischen Grundlagen, auf denen unsere Entscheidungen beruhten. Wir zeigen, dass es nützlich ist, um zu einem integrierten Ansatz für sich überschneidende Mobilitäten zu gelangen und die Vielfalt der Jugenderfahrungen zu berücksichtigen, wobei wir uns mit bestimmten Einschränkungen befassen, die mit methodischen Ansätzen wie Umfragen, biografischen Methoden oder ethnografischen Studien verbunden sind, die üblicherweise für die Untersuchung von Jugendmobilitäten verwendet werden.