Das Nutzen der Daten Anderer: Probleme, Umgangsweisen und Vorkehrungen

Autor/innen

  • Jo-Anne Kelder University of Tasmania

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-6.1.501

Schlagworte:

Forschungsethik, Sekundäranalyse, Kognitionstheorie, Wetterprognose

Abstract

Im gegenwärtigen Klima der ethischen Anforderungen an Forschung werden qualitative empirische Daten oft am Ende eines jeden Forschungsprojektes archiviert. Diese qualitativen Daten können dann aus unterschiedlichen Perspektiven wieder benutzt werden und stehen für andere Forschungsfragen, als die Primärforscher(innen) im Blick hatten, zur Verfügung. Die Wiederverwendung solcher Daten spart Zeit, vermeidet unnötige Belastungen der Befragten und stützt die Interpretation selbst erhobener Daten. Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, wie Daten eines Forschungsprojektes akquiriert und dann mit dem Ziel analysiert wurden, ein eigenes Projekt zu begründen, das sich an der "Distributed Cognition (Dcog) theory" und der mit ihr zusammenhängenden Methodologie der "kognitiven Ethnographie" orientiert. Die theoretischen Überlegungen thematisieren den Nutzen und die Probleme bei der Anwendung unterschiedlicher Quellen und Arten von Daten für die Konstruktion eines theoretischen Zugangs zur Beobachtungssituation. Die methodologischen Überlegungen zielen auf den Gebrauch (und nicht Missbrauch) von Daten Anderer und auf die schlüssige Integration von Daten, die im Laufe der Zeit und für verschiedene Zwecke gesammelt wurden. Die gegenwärtigen ethischen Richtlinien sind vom Paradigma kontrollierter Bedingungen geprägt, wie sie in experimentellen, quantitativen Forschungsansätzen vertreten werden. Es gilt, ein neues Paradigma zu entwickeln, das den Mangel an Kontrollmöglichkeiten berücksichtigt, der dem Forschen inhärent ist. Der Beitrag verweist auf den Nutzen ethischer Regeln für die Sekundärnutzung von Daten und für den Umfang an Datenschutz, den die Befragten wünschen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0501396

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Autor/innen-Biografie

Jo-Anne Kelder, University of Tasmania

Jo-Anne KELDER is a PhD candidate with the School of Information Systems at the University of Tasmania and the Smart Internet Technology Collaborative Research Centre. She has joined the SITCRC as part of the User Centred Design project, particularly its ongoing methodology developments. She is interested in complex work environments that are highly dependent on information systems and where there are lots of social, cultural and technical issues that need to be identified and understood if new technologies and work processes are to fit the natural work environment. She plans to investigate innovative research methodologies that capture user experiences and insights; then to deploy those methods in a manner that is conducive to generating a process of user-centred or participative design. The particular focus can enable the translation of user insights and experiences into design requirements for intelligent Internet technology solutions for current and future complex systems.

Veröffentlicht

2005-01-31

Zitationsvorschlag

Kelder, J.-A. (2005). Das Nutzen der Daten Anderer: Probleme, Umgangsweisen und Vorkehrungen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 6(1). https://doi.org/10.17169/fqs-6.1.501

Ausgabe

Rubrik

Zur Bedeutung des Kontexts bei der Sekundäranalyse qualitativer Daten