Subjektivität und Selbstreflexivität im qualitativen Forschungsprozess – Die FQS-Schwerpunktausgaben

Autor/innen

  • Katja Mruck Freie Universität Berlin
  • Franz Breuer Universität Münster

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-4.2.696

Schlagworte:

qualitative Forschung, Subjektivität, Selbstreflexivität, Forschungsprozess, theoretische Fundierung, empirische Beispiele

Abstract

Mit den beiden nun in FQS zum Thema "Subjektivität und Selbstreflexivität im qualitativen Forschungsprozess" veröffentlichten Schwerpunktausgaben versuchen wir eine Thematik aufzugreifen, die die wissenschaftliche Neuzeit durchzieht: Auf der einen Seite finden sich zahlreiche wissenschaftstheoretische Forderungen und methodische Prozeduren, die darauf zielen, den (unkontrollierten) Einfluss der Wissenschaftler(innen) auf den Forschungsprozess und auf dessen Resultate zu unterbinden. Solchen Bemühungen steht die Einsicht entgegen, dass Forschende in Interaktion mit denen, über die sie forschen, diesen Prozess strukturieren – mit ihren (berufs-) biographischen Besonderheiten, mit dem, was disziplinär, (sub-) kulturell, zeitgeschichtlich verfügbar ist. Letzteres gilt in besonderem Maße (aber nicht ausschließlich) für die qualitative Sozialforschung, weil hier wenig standardisierte Verfahren zum Einsatz kommen, die zusätzlich in der Regel mit einer großen Nähe zu den Forschungsteilnehmer(inne)n bzw. mit einer engen Teilhabe in dem jeweiligen Untersuchungsfeld verbunden sind. Führen Wege aus dem Dilemma zwischen dem Wunsch, regelgeleitet zu möglichst nicht "kontaminierten", validen und reliablen wissenschaftlichen Aussagen zu kommen einerseits und trivialen Faktensammlungen, (nicht als solchen kenntlich gemachten) Autobiographien und der Reproduktion des kulturell Populären andererseits? Die Beiträge, in die wir im Folgenden zusammenfassend einführen, geben erste Antworten auf diese wichtige Frage: indem sie die prinzipielle Relevanz von Subjektivität und Selbstreflexivität im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess diskutieren und mögliche theoretische Rahmenmodelle vorschlagen, indem sie den Prozess des Forschens an empirischen Beispielen zu reflektieren suchen, und indem sie Verfahrensweisen demonstrieren, die helfen sollen, die Subjektivität der Forschenden konstruktiv und kreativ zu nutzen und über deren (Selbst-) Reflexion zusätzliches Wissen zu erwerben. Wir hoffen, mit FQS 3(2) und FQS 4(2) einen Beitrag zu leisten, der hilft, den Diskurs über die essentielle Frage nach der Relevanz von "Subjektivität und Selbstreflexivität im qualitativen Forschungsprozess" voranzutreiben. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0302233

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Veröffentlicht

2003-05-31

Zitationsvorschlag

Mruck, K., & Breuer, F. (2003). Subjektivität und Selbstreflexivität im qualitativen Forschungsprozess – Die FQS-Schwerpunktausgaben. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 4(2). https://doi.org/10.17169/fqs-4.2.696